Dez. 07 - Koprom - Von Kot und Diebstahl

MG: Guten Morgen Ruppi, wer versteckt sich hinter den Synonym Koprom?


Ruppi: Wir sind 5 Babelsberger Todes-Metaller, die noch studieren (zwei Tastenficker, ein Schülerschänder), bzw. ihr Geld in den Krankenhäusern dieser Stadt verdienen. Als Krankenpfleger in Psychiatrie und Entgiftung versteht sich.



MG: Das Besetzungskarussell hat sich ja schon recht heftig bei euch gedreht und ihr hattet zwei schwere Verluste zu verbuchen.


Ruppi: Dafür dass es uns nunmehr schon gut 7 Jahre gibt, ist das ganz normal. Ein Gitarrist verließ uns recht früh, um sein Glück im Land der aufgehenden Sonne zu suchen und sein Bruder, unser langjähriger Drummer, verließ uns letztes Jahr um seine Doktorarbeit an der Küste zu schreiben. Einerseits ein Verlust, andererseits hat das wieder viele neue musikalische Möglichkeiten eröffnet. Man entwickelt sich so ständig weiter.



MG: Welche tiefgründige Bedeutung steckt hinter dem Bandname?


Ruppi: Normalerweise probieren wir an dieser Stelle auf einschlägige Literatur zu verweisen, aber wenn du es genau wissen willst: Koprom, das; -s, -e(med.) Scheingeschwulst, Ansammlung verhärteten Kots im Darm, Fäkulom. Unsere Fans nennen sich übrigens Kopromisten und wenn die so richtig in Ekstase geraten, spricht man von Koprostase - medizinisch betrachtet wieder eine etwas weniger schöne Angelegenheit.



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MG: Ich habe bisher noch nicht viel von euch gehört, um ehrlich zu sein: quasi gar nichts, wie schaut euer bisheriger Werdegang aus? Demos? Splits? Sonstiges?


Ruppi: Da wir Slow-Death Metal machen, dauert bei uns alles ein bissel länger. Unsere erste Demo First Death mit 7 Songs ist gerade fertig geworden. Pro Jahr geben wir mindestens ein Konzert. Manchmal ist weniger halt mehr. Alles Weitere folgt in Nichtdefinierten Abständen?



MG: Wie kommt man an die Demo und steht schon ein weiteres Konzert auf eurem Schlachtplan?


Ruppi: Unsere Demo kann man noch nirgends bekommen, da wir noch nicht wissen, wo wir die Cover drucken lassen sollen. Bis jetzt gibts also nur gebrannte Rohlinge... Mit dem nächsten Konz is so ‚ne Sache. Eigentlich ist für Anfang Februar eins im NIL geplant, nun aber wurde gestern erneut unser Proberaum ausgeräumt... Wir sind erst einmal stinksauer.



MG: Passend dazu ging folgende Nachricht durch den Äther:


3. Proberaumeinbruch in 2007 + neuen Proberaum gesucht! Wir haben es echt satt! Zum dritten Mal in diesem Jahr sind irgendwelche Wixxer in unseren Proberaum eingebrochen und haben Sachen im Wert von weit mehr als 1000€ mitgenommen. Darunter sind: - 1 Powermixer Behringer PMP 3000 (1/2 Jahr alt) - 1 Yamaha - Topteil (Gitarre) (schon etwas betagter) - 1 Soundeinheit(Computer) - Kabbeleien... (Boxen-, Mikrokabel, etc.) Seht ihr irgendwo Leute, die plötzlich was Neues haben, was euch nicht koscha erscheint, meldet euch bei uns! Auslieferung der Leute tot, lebendig oder beschädigt - scheißegal! Desweiteren suchen wir einen neuen günstigen, großen, schönen Proberaum, denn so geht es nicht weiter! Balkon, Klimaanlage, Kühlschrank etc. sind kein Hindernis. Bloß nicht wieder auf nem abgelegenem Betriebsgelände - davon haben wir die Schnauze voll! i.V., Ruppi? Wer Hilfe, Hinweise oder gar einen Proberaum anbieten kann, melde sich bitte bei : ruppi(at)koprom.de


... und nun weiter mit dem Interview,... Welche Bands kann man als musikalischen Vergleich heranziehen, wenn man euch beschreiben will?


Ruppi: Wir versuchen eigentlich unser völlig eigenes Ding zu machen. Jeder in der Band bringt einen anderen Musikgeschmack mit. Einen gemeinsamen Nenner gibt es nicht. Für mich als Sänger ist Chris Barnes, ganz klar, das Vorbild.



MG: Sind die Bandmitglieder noch in anderen Gruppen involviert oder gilt das Hauptinteresse einzig und alleine Koprom?


Ruppi: Yogi, unser Drummer, macht noch so‘n Drum‘n Bass/Techno-Bums Kram in der Band „Try Against“. Ansonsten haben alle nur Koprom im Kopf. Die Prioritäten sind klar gesetzt.



MG: Wie schauen eure Zukunftspläne aus?


Ruppi: Wir wollen unsere Konzertanzahl im Jahr von mindestens eins langsam steigern. Zwei oder drei sollten drin sein. Man muss es aber nicht übertreiben. Höchstens noch weltberühmt werden, von goldenen Tellern essen, 20m lange Limousinen fahren und weibliche Groupies ohne Ende?



MG: Der ganz normale Wunschtraum des Rock‘n‘Roll also. Ihr habt bisher nur ein Lied auf eurer Myspace-Seite veröffentlicht und das ist dazu auch noch ohne Gesang, fehlte euch einfach nur ein geeigneter Sänger oder wollt ihr die rein Instrumentale Schiene weiterfahren? Gesangloser Death Metal wäre mal eine wirkliche Innovation dieser Tage.


Ruppi: Unsere Myspace-Seite und HP müssen dringend überarbeitet werden. Haben wir auch schon. Zwei Songs mit Gesang sind jetzt on. Deine Innovation dieser Tage würde für mich als Stimme von Koprom die musikalische Arbeitslosigkeit bedeuten. Geht also mal gar nicht!



MG: Und soweit wollen wir es ja mal nicht kommen lassen, da die beiden neuen Lieder mit dir am Gesang ja auch ordentlich klingen. Vielleicht könnte man ja trotzdem die Instrumental-Idee im Hinterkopf behalten.



Ruppi - Gesang


Gunne - Gitarre


André - Gitarre


Moddin - Bass


Yogi - Schlagzeug



http://www.koprom.de

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