Sonic Booze Machine - Zum Scheitern verdammt…

MG: Moin Jungs, Punkt eins: Wenn man euch noch nicht gehört hat, wie würdet ihr eure Musik beschreiben?


Stefan: Ich sag eigentlich am liebsten, dass wir Metal machen. Also auf Metal fixiere ich mich schon ein bisschen, denn wir sind einfach härter als Rock, oder als Mainstream-Rock. Aber sonst sind wir offen, nicht so sehr Schublade.


Marian: Ich sage immer, wir machen Hardcore-Sludge-Doom. Das sind so die größten Einflüsse, die wir bei uns in der Mucke haben.



MG: Gibt es eine oder mehrere Bands, bei denen ihr sagt: Das ist ein Einfluss für uns?


Marian: Down, Crowbar…


Stefan: Und auf jeden Fall alte Pantera. Also nicht die ganz alten Pantera mit den geföhnten Haaren, sondern mehr schon die „Cowboys…“-Phase. Wobei die ganz alten auch cool sind, aber das hat halt mehr was von Mötley Crue.



MG: Wo du gerade Pantera ansprichst. Ich finde, dein Gesang erinnert vor allem live an manchen Stellen ziemlich an Phil Anselmo, vor allem


was den Biss in der Stimme angeht.


Stefan: Das sagen manche, aber es ist jetzt nicht mein erstrebenswertes Ziel so zu klingen. Der Gesang muss zum Gesamtkonzept passen und sonst lass ich es auch offen, wie ich singe. Ich lass mich dann eher von der allgemeinen Stimmung beeinflussen.



MG: Wenn man euch auf der Bühne sieht, fällt auf, dass ihr sehr tight zusammenspielt. Wie habt ihr es geschafft, dass ihr so klingt, wie ihr klingt.


Marian: Wir proben einfach viel. Also zur Zeit sind wir auf der Suche nach einem zweiten Gitarristen und können deswegen nicht so viel proben. Aber sobald wir wieder vollzählig sind, proben wir schon zwei- oder dreimal die Woche. Es geht einfach darum, dass es nicht reicht, die Songs drauf zu haben. Der Sound muss auch noch fett gemacht werden. Ab einem gewissen Punkt passt es dann einfach. Wenn wir entspannt jammen, klingt das trotzdem immer noch nach Booze Machine. Wir harmonieren sehr gut musikalisch miteinander und wissen wie wir miteinander umzugehen haben. Es kann sich jeder auf den anderen verlassen und das prägt dann auch den Gesamtsound.


Stefan: Wir können die Songs halt auch im Schlaf. Bis nach dem 10. Bier und dem 4. Joint auf jeden Fall.



MG: Wie geht ihr denn prinzipiell ans Songwriting ran?


Marian: Meistens kommt Stefan mit Ideen an, die wir dann gemeinsam verwursten. Auch unser Drummer Sascha ist ein sehr versierter Songwriter, also basteln wir in den Proben alle gemeinsam an den Songs.


Stefan: Ich nehme dann den Input von den Jungs mit und spinne dann zu Hause weiter. Ein bisschen wie LEGO… Manche Sachen entstehen auch beim Jam, wir haben auch schon vier Monate an einem Song geschrieben. Wichtig ist aber auch, dass ein Song ein Gesamtpaket ist. Da muss ein ordentlicher Spannungsaufbau rein, wie bei einem guten Theaterstück. Es genügt eben nicht, nur ein paar Riffs hintereinander zu schroten.


Marian: Deshalb wird bei uns auch jeder neuer Song live getestet. Da sieht man am besten, ob ein Song funktioniert.



MG: Stefan, mit welchen Intentionen schreibst du eure Texte?


Stefan: Auf jeden Fall ist es nichts Psychologisches oder Hochtrabendes. Ich komme eher aus der Hardcore- und Punk-Szene und das fließt auch immer noch in die Texte ein. Dabei stehen vor allem aktuelle Geschehnisse im Fokus, und weniger Liebesgeschichten… Das Gute ist, dass wir keine Kompromisse machen müssen sondern empathisch an die Sache herangehen und sagen: Das finden wir komplett scheiße. Wir behandeln das Leben, die guten und die schlechten Seiten.



MG: Wie sieht es denn bei euch an der Album Front aus?


Stefan: Wir haben gerade eine 50minütige Platte mit 7 Songs aufgenommen!


Marian: Dazu gibt’s jetzt auch das erste Master. Es hat allerdings auch anderthalb Jahre gedauert, bis die Scheibe aufgenommen war. Das liegt vor allen an personellen, aber auch an privaten Problemen um die man sich halt kümmern muss. Jetzt geht es für uns primär darum auch ein Label zu finden, dass die Platte mit uns rausbringt. Die Label-Suche gestaltet sich aber immer schwierig. Deshalb greifen wir jetzt auf ein befreundetes Label aus Leipzig zurück – und die sind auf jeden Fall mehr als eine Notlösung.



MG: Warum bringt ihr die Platte nicht einfach selbst raus?


Stefan: Unsere erste Demo „Call Of The Dead Horse“ haben wir auch als CD rausgebracht und selber vertrieben, aber die neue Scheibe soll als Vinyl veröffentlicht werden. Und dafür fehlt uns einfach die Kohle.


Marian: Das soll auch ein Gatefold werden. Ein Cover haben wir auch schon.


Stefan: Das hat der Marco Thundergoat für uns gemacht, der auch ein großer Fan von unserer Musik ist. Für den können wir ruhig mal Werbung machen. Der sucht immer Künstler mit denen er zusammenarbeiten kann.



MG: Wie wird die Platte dann heißen?


Stefan: „Doomed To Fail“ – nach dem längsten Song der Platte


Marian: Außerdem beschreibt der Titel den Schaffensprozess der Platte! Die ersten Songs können bei bandcamp und bei youtube gehört werden, allerdings noch ungemastert.



MG: Sonic Booze Machine spielen ja auch Tourneen und sehr viel mehr Konzerte als andere Underground-Bands. Wie kommen diese vielen Shows zustande?


Marian: Das ist alles DIY. Mittlerweile läuft ganz viel über Facebook.


Ich schreib halt die Locations an und nenne ein Zeitfenster und frage ganz direkt ob die was mit uns machen wollen. Ansonsten läuft sehr viel über Kontakte. Unsere Freunde aus Leipzig haben uns schon viele Gigs verschafft. Außerdem spielen wir viel mit befreundeten Bands, wie Android Empire. Irgendwann haben wir mal mit der Instrumental-Doom-Band Orange Swan aus dem Ruhrpott zusammen gespielt und haben uns so gut verstanden, dass wir gleich eine kleine Tour auf die Beine gestellt haben.



MG: Habt ihr auch schon negative Erfahrungen bei Live-Konzerten gemacht?


Marian: Absolut. Wir haben öfters Konzerte erlebt, wo selbst die Einlasser bezahlt werden, aber die Bands nicht, trotz vorheriger Absprache. Oftmals haben die Veranstalter ja die besten Intentionen, setzen das aber scheiße um. Wir haben auch schon auf Gagen verzichtet, damit Bands von außerhalb ein ordentliches Spritgeld


bekommen und einigermaßen plus minus null rausgehen können. Wir wurden auch schon mal von einer anderen Band angeschissen. Da hat der Veranstalter der Band die kompletten Gagen zum Aufteilen in die Hand gedrückt und die haben sich dann verpisst. Aus dem Grund wollen wir jetzt einen Undergroud-Musikverein gründen. Dabei geht’s darum, coole Bands zusammen zu schließen und gemeinsam coole Locations zu supporten, aber eben auch unfaire Behandlung publik zu machen. Wir wollen wie eine Familie an einem Strang ziehen.



MG: So muss das sein! Habt ihr noch andere Pläne für die mittelfristige Zukunft, von der Platte und dem Verein einmal abgesehen?


Marian: Natürlich wollen wir bekannter werden und auch auf großen Bühnen spielen. Mit unsern Kumpels von Android Empire ist außerdem eine Split-LP geplant. Da soll dann auch ein Mix-Up mit beiden Bands stattfinden, also ein Song bei dem Musiker von beiden Bands spielen.


Stefan: Wahrscheinlich heißt die Nummer dann Sonic Empire!




Line Up:


Stefan – Guitars, Vocals


Marian – Bass, Vocals


Sascha – Drums




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