MG: Greetings From Death, der Name ist Programm. Death Metal oder was?
Fabi: Schwierig. Als ich eingestiegen bin, war die Mucke noch Metalcore. Rhythmisch gesehen ist es inzwischen Groove Metal, aber gesanglich eben nicht. Gibt es das Genre überhaupt? Wir sagen einfach mal es ist Groove Metal mit Old School-Metalcore-Elementen.
Froschi: Am Ende ist es einfach Metal. Irgendwie versucht sich jeder da immer was hinzuwühlen, aber wir machen einfach Metal.
Fabi: Ja schon, aber gerade auf unsern neuen Nummern gibt es halt auch eine groovige Basis. Ich hab ein bisschen Slap-Bass mit reingebracht. Dazu die langsamen fetten Beats von unserm Drummer Pierre.
Froschi: Als Pierre, Hannes (Gitarre) und ich (Gitarre) die Band gegründet haben, wollten wir auch wirklich nur Metalcore machen. Aber am Ende passen wir uns halt aufeinander an.
MG: Wann sind Gamman (Gesang) und Fabi (Bass) dann dazugekommen?
Gamman: Also ich bin seit Sommer 2011 dabei.
Fabi: Genau, und Ende 2011 hast du mir dann die Rifftapes geschickt, sodass wir dann im Januar 2012 unser erstes Konzert zusammen im Lindenpark (Potsdam) gespielt haben, noch ohne richtige Texte und so. War aber geil.
MG: Was, würdet ihr sagen, macht eure Live-Konzerte aus?
Froschi: Dass wir so richtig hässliche Leute sind. Außerdem ist unser Sänger ein Chinese, unser Basser ist ein Metaller, ich bin ein Penis und unser Drummer ist ein Rockabilly-Typ.
Fabi: Wir sind halt unterschiedliche Typen, die zusammenabgehen! Wir leben uns aus auf der Bühne!
Gamman: Uns macht es auch einfach aus, dass wir auf der Bühne ziemlich viel Blödsinn machen. Es gibt viele Bands, die das alles extrem ernst nehmen und ziemlich versteift sind. Wir machen das, worauf wir Bock haben. Ohne Skript.
MG: Froschi, warum guckst du eigentlich auf der Bühne immer so böse?
Froschi: Weil ich es kann.
Fabi: Frosch geht auch böse ans Telefon!
MG: Auf Facebook war zu lesen, dass bei euch nach nur einem Jahr schon eine EP kommt.
Froschi: Als erstes möchte ich dazu sagen, dass das alles nichts kosten wird. Wir werden auch keine 2000 Stück davon pressen lassen. Wir sagen nur nicht Demo dazu, weil wir einfach extrem viel Aufwand reinstecken, gerade von der technischen Seite her in unserem Studio.
MG: Also wollt ihr die Aufnahmen erstmal nur online veröffentlichen?
Fabi: In erster Linie geht es darum, bei Konzerten den Leuten auch mal eine CD in die Hand zu drücken. Der nächste Schritt ist dann ein Album, aber dafür müssen weitere Songs dann richtig ausgearbeitet werden. Und online wird das alles natürlich auch veröffentlicht.
MG: Wenn man eure aktuellen Songshört, fällt auf, dass der Sound ordentlich wummst. Klingt nicht nach Proberaummitschnitt oder?
Fabi: Wir nehmen hier ja auch nicht mit dem letzten Ranz auf. Wir bauen in unserm Proberaumkomplex gerade ein Studio auf, zusammen mit den anderen Bands, die hier proben, z.B. Dreadnought. Zusammen haben wir erstmal alles renoviert. Dann ist das Studio entstanden, für das es jetzt auch einen Namen gibt, nämlich Bambibridge Records (nach dem Ortsteil Rehbrücke) und das bauen wir jetzt nach und nach immer weiter aus. Hier sollen auch andere Bands aufnehmen. Das Ziel ist, dass wir preislich deutlich unter dem Durchschnitt, aber qualitativ deutlich über dem Durchschnitt liegen.
Froschi: Dafür wird’s dann auch eine Homepage und eine Facebook-Seite und alles geben.
MG: Das sollten doch gerade junge Bands mal näher verfolgen! Ein anderes Thema, was bei euch sofort auffällt, sind eure Songtitel: „Cucumber Erection“ oder „Shrimps Omega“. Wie zur Hölle kommt man denn auf sowas?
Fabi: Wir können auch schon mal die nächsten Songs in die Runde werfen: „Burning Shah Khan“ und „One-Eyed Emu Terror“.
Froschi: Das ist Neologismus at its best!
Hannes: Im Prinzip sind wir auf die Titel gekommen, weil uns nichts Besseres eingefallen ist und weil es sich einfach gut anhört. Und Gamman greift die Themen dann auf und macht sie rund.
Gamman: Bei „Shrimps Omega“ geht es z.B. um einen Schiffbrüchigen, der auf dem Meer herumtreibt und keine Angst vor Haien oder Oktopussen hat, sondern halt vor Shrimps. Macht genauso viel Sinn, wie auch der Titel. Wir haben aber auch andere Texte, die inhaltlich mehr Sinn ergeben, wie „Sterod“ oder „Burning Shah Khan“.
MG: Na immerhin. Ein anderer Aspekt bei euch ist eure sehr mid-tempo-lastige Musik. Eigentlich würde man ja ein bisschen Ufta-Ufta und Blastbeats erwarten…
Froschi: Das klingt bei uns einfach nicht tight. Wir haben’s zwar mal probiert, aber wir wollen gerade bei der Aufnahme auch nicht schummeln. Das soll live genauso klingen wie im Studio. Und wenn es Parts gibt, die nicht klingen, dann lassen wir sie eben raus.
Es gibt so viele Bands, die Sachen spielen, die sie gar nicht drauf haben. Und das machen wir eben nicht.
Hannes: Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Leute bei Konzerten immer am meisten zu den fetten Groove-Parts abgehen und nicht so sehr zu Blastbeats.
MG: Gamman, wie schaffst du das eigentlich, deine teilweise ziemlich derben Vocals über einen längeren Zeitraum zu performen?
Gamman: Um ehrlich zu sein, nach einer Dreiviertelstunde, krieg ich dann auch schon einen richtigen Hals. Aber bei Konzerten muss man das halt mal durchstehen. Und bei Studiosessions machen wir auch immer mal eine Pause zwischendurch. Ansonsten hilft auch ganz viel Bier.
Fabi: Wir teilen uns inzwischen auch ein bisschen den Gesang und arbeiten von meiner Seite aus mit ein paar cleanen Passagen. Oder wir shouten zusammen…
MG: Was ja immer sehr fett klingt. Habt ihr ansonsten für dieses Jahr und für die kommenden Jahre schon konkrete Ziele?
Fabi: Auf jeden Fall muss als erstes die EP fertig werden.
Froschi: Und wir wollen zocken, soviel live spielen, wie es nur geht.
MG: Gibt es irgendeine Band, mit der ihr unbedingt mal zusammen spielen wollt?
Froschi: Vielleicht mit Heaven Shall Burn…
Hannes: Mir ist es eigentlich egal, mit wem wir zusammen spielen. Hauptsacht ist, die sind schlechter als wir!!
MG: Habt ihr noch ein abschließendes Statement für unsere Leser.
Fabi: Wir geben unserem Schlagzeuger sehr gerne Mädchennamen.
Froschi: Gutes Schlusswort.
Line-Up:
Gamman Liang – Vocals
Pierre Rejall – Drums
André „Froschi“ Herber – Guitars
Hannes Trubel – Guitars, Backing Vocals
Fabi Einicke – Bass, Backing Vocals
Kommentare