Wie der Bandname und das Bandlogo bereits vermuten lassen hat sich die Band Switchbalde aus Israel dem traditionellen Heavy Metal der 80er Jahre verschrieben. Nicht selten schielen hier Iron Maiden, Judas Priest, Jag Panzer oder auch Accept und die Solowerke von Bruce Dickinson um die Ecke. Bereits 2005 gegründet veröffentlichte die Band nach mehreren Besetzungswechseln im Jahr 2011 diedigitale Single “Endless War / Euphoria” deren 2 Songs auch auf dem am 29. November, bei dem niedersächsischen Label Killer Metal Records, erscheinenden Album Heavy Weapons erhalten sein werden.
Geboten wird: solider, traditioneller Heavy Metal, der dennoch sehr frisch und überzeugend dargeboten wird und dessen Riffs, Melodien und Refrains man mit der Zeit nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Was ein ums andere Mal verblüfft sind die Vocals von Frontmann Lior "Steinmetal" Stein, dessen Organ stellenweise frappierend an Legenden wie Bruce Dickinson und Harry Conklin erinnert. Dennoch wird wohl nicht jeder Anhänger traditioneller Klänge Fan seines zumeist hohen Gesangs werden. Das Songwriting fällt solide und schnörkelos aus. Man ist hörbar um Abwechslung bemüht und klingt mal straight rockend (Metalista (Hit!)), mal powermetallischer (Endless War) und stellenweise episch und balladesk (Lost Lovers Unite). Für die Zukunft würde es mir gefallen, wenn man die leicht modernen Ansätze die im Instrumental The Lost Kingdom anklingen (das mich irgendwie auch an die polnischen Progressive Metaller Riverside erinnert), in die normalen Songs einfließen lässt und die Band versucht noch etwas mehr die eigene Handschrift in die Stücke einfließen zu lassen. Das musikalische Potential ist hierfür hörbar vorhanden. (Songwriting 3/4)
Am Sound gibt es wenig auszusetzen. Er kommt klar und druckvoll aus den Boxen. Die Gitarren könnten etwas mehr Druck, insbesondere in den groovigen Passagen, vertragen, der Bass ist durchweg präsent und erinnert nicht selten an den Galoppelsound eines Steve Harris. Die Drums fügen sich gut in den Gesamtsound ein. Für das Debütalbum einer recht unbekannten Band wurde hier ganze Arbeit geleistet. (Sound 3/4)
Das Artwork ist genretypisch ausgefallen und versprüht einen oldschooligen Charme. Es ist nicht besonders spektakulär, passt aber durchaus zur Musik der Band und wurde handwerklich ordentlich umgesetzt. Das Album wird als Standard JewelCase daherkommen. (Design 2/2)
Letztendlich hat man das alles schon einmal bei vielen anderen Bands gehört. Mal besser, mal schlechter. Dennoch kommen die Jungs sympathisch rüber bei dem was sie tun und versuchen den Sound und Spirit der 80er in die Jetztzeit zu tragen. Dies ist Ihnen aus meiner Sicht gelungen. Die Frage ob man der Band hieraus einen Strick drehen möchte, muss jeder für sich selbst beantworten. Einen Punkt gibt es für das Instrumental The Lost Kingdom, dass auch mal etwas über den Tellerrand des eigenen Genres schaut. (Innovation 1/2)
Fazit: Wir haben es hier mit einem aus meiner Sicht überaus gelungen Debüt einer hungrigen Band zu tun, welche die internationale Konkurrenz absolut nicht zu scheuen braucht. Wer sich also im traditionellen Edelstahl heimisch fühlt sollte Switchblade eine Chance geben. Verdient haben Sie es auf jeden Fall. Alles zusammengenommen macht das also gute 9/12 Punkten. Für wen das Thema Innovation nicht so wichtig ist, der kann gerne noch 1 Pünktchen draufpacken.
Sound: 3/4
Songwriting: 3/4
Design: 2/2
Innovation: 1/2
Gesamt: 9/12 Punkte
Tracklist:
1. Heavy Weapons
2. Euphoria
3. Metalista
4. Lost Lovers Unite
5. The Lost Kingdom
6. Infernal Paradise
7. Curse Of The Father, Sins Of The Son
8. Into The Unknown
9. Endless War
Label: Killer Metal Records
Switchblade is:
Lior "Steinmetal" Stein – Vocals
Fede "FedeRock" Taich - Guitars
Venedict Pavlovic - Guitars
Boris Siper – Bass
Moshe "Moshpit" Sabah – Drums
https://www.facebook.com/SwitchbladesOfSteel
http://www.killermetalrecords.de/deutsch/switchblade/
Thrashtilldeath
Kommentare