Auch Weihnachten 2007 fand wieder das Fucking Christmas Festival statt, mit einem zunächst recht vielversprechenden Line Up. Doch am Knaack angekommen gab es die erste Enttäuschung: Morrigan haben aus gesundheitlichen Gründen abgesagt und es gab weder Ersatz noch einen Preisnachlass. Dennoch gab es eine
beachtliche Anzahl besucher, denen 15 Euro Eintrittspreis nicht zu schade waren und so begab man sich motiviert in die heilige Halle des Knaack. Durch die Absage fingen die Bands später an zu spielen, und so kam es, dass gegen 21h gerade Walaskialf angefangen haben als erste Band. Schnell stellte sich heraus, das die Band grundsätzlich nicht schlecht ist, aber sehr dem bekannten Pagan-Schema entspricht, was dennoch einigen Leuten zu gefallen schien. Am Ende verabschiedete sich der Bassist von jedem einzelenen Bandmitglied mit erhobenem Horn, da es sich bei diesem Auftritt um seinen lezten handelte und außerdem wurde ein neuer Schlagzeuger vorgestellt. Eine kleine Zugabe gab es auch noch, die scheinbar ein kleiner Geheimtipp war, weil das Lied erst drei mal geprobt wurde, unter diesen Umständen klang der Song doch beachtlich gestimmt.
Nach einer kleinen Umbaupause spielten sich die Berliner Neithan warm. Der Sound oder zumindest der Name der Band dürfte vielen Berliner Konzertbesuchern schon bekannt sein, weil das Fucking Christmas Festival nur eines von vielen Konzerten im Jahr 2007 in der Hauptstadt war. Damit es dem Zuschauer auch nicht langweilig wird, baute die Band eine kleine theatralische Pause ein, die gekonnt spontan wirkte. Man darf sich das so vorstellen, dass auf einmal der Sänger weg war. Man sah nur noch seine Umrisse und das Mikrofon rollte auf dem Boden hin und her. Gerüchten zu folge war dem Gitarristen eine Saite gerissen, was dass nun genau mit dem Sänger zu tun hat und ob man diesem Gerücht glauben schenken kann, werden wir wohl nie erfahren. Es hinterliess zumindest einen bleibenden Eindruck.
Nach dieser Verschnaufpause, die einige Minuten auf sich nahm und bei der man schon fast vergessen hat, dass die Band noch weiterspielen könnte, ging es dann doch weiter mit Neithan 2. Dem Zuschauer wurde eine Mixtur aus schnellem Schlagzeug, kreischendem Gesang und einer langsamen, jaulendenn Leadgitarre geboten. Jedermanns Geschmack trifft das sicherlich nicht, aber ein beachtlicher Teil des Publikums schien sich dennoch an der Musik zu erfreuen, dass man den kleinen Pausenpatzer auch verzeihen kann. Ein Glück für die Band, dass Morrigan abgesagt haben. Das hatte allerdings den Vorteil, dass die Spielzeit bei jeder Band verlängert werden konnte, was umso besser ist, wenn eine gute, unbekannte Band, die nicht aus Deutschland kommt spielt. Um so eine gute, unbekannte, nichtdeutsche Band handelte es sich bei der lezten Kapelle namens Zemial aus Griechenland. Die Band spielt einen interessanten Sound, der auf der einen Seite aus Geschmetter besteht und auf der anderen Seite zunächst gewöhnungsbedürftigen Klargesang, der schon fast an unsere alten Schwermetallfreunde aus den 70er/80er Jahren erinnerte. Sie schafften es allerdings beides geschmackvoll miteinander zu verbinden und schafften es einen gut klingenden etwas individuelleren Black Metal Sound zu schaffen, was gar nicht mal so einfach ist. Zemial selber beschreiben ihre Musik auf ihrer Myspace Seite als The deafening sound of unending Darkness Und damit fand die Band anklang, vor allem bei mir und sie wurde durch den spontanen Kauf der CD In Monumentum um satte 10 Euro reicher.
Rückblickend kann man sagen, dass sich die 10 Euro gelohnt haben und eigentlich auch der Konzerteintritt. Trotz Morrigans bedauernder Absage und einigen gerissenen Gitarrensaiten konnte man sich nicht beklagen und ist mit einem rauschenden und einem glücklichen Ohr aus dem Knaack gegangen und hat es sich eventuell noch im Access bei der Aftershowparty gemütlich gemacht.
Kommentare