Pityhole - Burn It Down

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Oh je was mich hier wohl für Trash erwartet, denke ich mir als ich das Cover der neuen CD „BurnIt Down“ des südbadischen Metal-Projekts Pityhole näher betrachte. Zu sehen ist hier der Sänger/Gitarrist und Bandkopf Patrick Hanemann mit einem Widder-Helm und Molotov auf einem aus Schlagzeugkomponenten zusammengebastelten Motorrad sitzend. Um das Klischee zu komplettieren zieht das Motorrad auch noch eine Feuerspur nach sich. Zum Glück hat die Musik nicht viel mit dem bekloppten Cover zu tun, weshalb man wohl davon ausgehen kann, dass man sich hier einfach nicht allzu ernst nehmen wollte. Meinen Geschmack trifft es zumindest nur bedingt, ein schmunzeln war dann aber durchaus drin.



Musikalisch erwartet einem hier ein Gemisch aus viel traditionellen Metal und Thrash und einer leichten Prise Death. Hinzu gesellen sich vereinzelte Einflüsse aus dem Stoner Bereich und Elektro. Relativ beschaulich beginnt das Album mit dem Intro „In Trust“, bevor es bei „Masters OfSorrow“ mit einer ordentlichen Portion Thrash und heftigen Shouts weitergeht. Doch alsbald wird das Tempo gedrosselt und der Track wird immer wieder von ruhigeren und beinahe sphärischen Zwischenspielen, die sowohl von der Melodieführung her als auch gesanglich an In Flames erinnern, unterbrochen. Veredelt wird das Ganze von einem pfeilschnellen Gast-Solo des ex-Destruction-Klampfers Harry Wilkens. Anfangs etwas ungewöhnlich und mit vereinzelt gewöhnungsbedürftigen Klargesang, entwickelt sich dieser Track doch relativ schnell zu einem kleinen Hit. Weiter geht es mit dem stampfenden „Straight To The Sun“, welches mit einem schönen mitgröhlkompatiblen Refrain aufwartet. Auch hier wird der Fuß zu Gunsten der eingängigen Vocals immer wieder vom Gaspedal genommen. Das Folgende „F**k The Cross“ bleibt auf Grund seiner an "Die Apokalyptischen Reiter" erinnernden Melodie und dem simplen Refrain sofort im Ohr hängen. Wie in den bisherigen Liedern wird auch hier rifftechnisch und tempomäßig viel Variation geboten. Wem dieser Song nicht zusagt, der dürfte auch vom restlichen Material auf diesem Album nicht mehr bekehrt werden. Mit „Burn It Down“ folgt der bisher heftigste und auch gleichzeitig auf Grund seiner starken Elektro Einflüsse ungewöhnlichste Song. Patrick röhrt immer wieder wie ein brünftiger Elch packt aber im Refrain seinen recht angenehmen rauen Klargesang aus. Nach diesem Ausbruch sorgt dann die Fast-Ballade „The End“ für eine kleine Verschnaufpause, gefolgt vom Rob Zombie beeinflussten Industrial-Stampfer „No Shelter“ inklusive interessantem Percussionspiel. „Grain Of Sand“ will bei mir, trotz seiner Stoner-Parts, nicht so recht zünden. Dies ändert sich aber schnell beim flott rockenden „SweetestSymphony“. „Machines“ klingt zunächst sehr psychedelisch packt aber im Mittelpart noch einmal die Thrash-Keule aus. Das Album klingt mit „Opiate“ rein instrumental aus und zeigt hier südländische Einflüsse. Passt zwar aus meiner Sicht nicht so sehr zum Album ist aber schön anzuhören.



Fazit: Pityhole ist mit „Burn It Down“ ein wahnsinnig vielschichtiges und komplexes Album gelungen, welches all seine Einflüsse aus den verschiedenen Musikgenres bündelt


aber zu keiner Zeit planlos oder gar überambitioniert wirkt. Der Fokus liegt klar auf eingängigen Metal, der aber genügend Details aufweist um auch nach mehreren Durchläufen noch interessant zu bleiben. Instrumental ist alles auf hohem Niveau. An der Stelle muss man Hanemann auch einfach einmal Respekt zollen, hat er doch abgesehen von den Drums alle Instrumente allein eingespielt. Hinzu kommen eine sehr gut gelungene Eigenproduktion und die variablen und markanten Vocals. Die CD kommt in einem dünnen Fold-Out-Cover inklusive Lyrics daher.





Sound: 3/4


Songwriting: 3/4


Design: 1/2


Innovation: 2/2



Gesamt: 9/12 Punkte




Tracklist:



1. In Trust


2. Masters OfSorrow


3. Straight To The Sun


4. F**k The Cross


5. Burn It Down


6. The End


7. No Shelter


8. GrainOf Sand


9. SweetestSymphony


10. Machines


11. Opiate



Pityhole is:



Patrick Hannemann - Guitars, Bass, Vocals, Synths


Oliver Kaiser – Drums



Label: Eigenproduktion


Link: http://pityhole.de



Thrashtilldeath


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