MG: Seit 2009 geistert ihr nun als Maat durch die regionale Metalgemeinschaft und beschreibt euch selbst mit 'einem gewissen Hang zur altägyptischen Mythologie'. Sehr untertrieben, wie ich finde. Woher stammt dieser Einfluss?
Scaradeus: Mein Cousin und ich wollten damals einfach zwei Dinge mit einander kombinieren die uns schwer bewegen. Die altägyptische Mythologie war schon immer etwas was mich fasziniert hat. Diese mystische, tief durchdachte Götterwelt hat es mir einfach angetan. Dazu kommt dass wir uns, als die Idee aufkam, mit verschiedenen Instrumenten und generell mit der Musik des Orients, Persien und Ägyptens beschäftigt haben. Da fingen wir an mit den Tonleitern rumzuspielen und aus einigen Ideen wurden schnell die ersten Songs.
MG: Die musikalischen Inspirationen von Nile und Behemoth sind ja für jeden deutlich zu erkennen. Wen seht ihr mal abgesehen von diesen beiden Death Metal Schwergewichten als bedeutend für euren Stil?
Scaradeus: Eine nicht ganz einfache Frage. In einem Review der „Born In Sand“ EP wurden wir mit „Melechesh“ verglichen. Zu der Zeit war den meisten von uns allenfalls der Bandname ein Begriff. Mittlerweile muss ich aber gestehen gibt es durchaus Parallelen.
Im Großen und Ganzen lässt es sich aber schwer sagen wer uns da noch so alles mit prägt.
Da beim Songwriting jeder seinen Teil dazu beiträgt, wir aber allesamt auch sehr unterschiedliche Sachen hören, könnt ich da keine weiteren festmachen.
Tempest: Ich schließ mich dem mal an, da zwar beide eingangs genannten Bands echt unsere Heroes aber keine Vorlage oder Anleitung dessen sind, was wir machen.
MG: Spielen wir mal ein wenig mit Zahlen. Ob man nun Facebook mag oder nicht, als Band mit nur einer physischen Veröffentlichung – eurer EP „Born In Sand“ mit einer Auflage von nur 200 Stück – habt ihr trotzdem bereits 2.500 Anhänger. Wie erklärt ihr euch das?
Scaradeus: Vorweg muss ich sagen, dass die EP in digitaler Form immer noch über das Internet erhältlich ist.
Trotz alledem sind wir selbst immer wieder überrascht wie viel positive Resonanz wir ständig bekommen. Wenn du jetzt gehofft hast uns ein Erfolgsrezept entlocken zu können, muss ich dich leider enttäuschen hrhr
Wir schreiben einfach Musik die uns anmacht und wollen den Leuten vor der Bühne auch was fürs Auge bieten. Das waren von Anfang an unsere Prinzipien.
Was man in der heutigen Zeit allerdings auch nicht vergessen darf ist, dass man den Leuten da draußen zeigen muss dass man existiert. Die Konkurrenz schläft nicht und wir wollen nicht in unserem Proberaum versauern, dafür steckt in MAAT zu viel Herzblut.
Tempest: …weil wir grade bei Facebook sind – Das ist ein großes Glück für uns, dass wir offenbar Songs schreiben, die anderen Leuten gefallen oder die beim Hören etwas auslösen und dafür sind wir extrem dankbar! Aber ohne ein Medium wie Facebook und Youtube wäre das sicher nicht möglich auf Resonanz und Interesse wie dieser Tage zu stoßen, da dort eine Art Schneeballeffekt auftritt, der es ermöglicht, dass plötzlich Leute aus Australien, Südamerika, Afrika und „hey hey“ Ägypten! unsere Musik bemerken.
Das rockt!
MG: Wo wir gerade bei Erklären sind, seit ich euch das erste Mal (2011 im Blackland) sehen durfte, hat sich selbstredend einiges getan. Eure Bühnenpräsenz ist unglaublich mächtig geworden. Selbst in so einem kleinen Club wie dem Nil in Potsdam muss man nach euren Auftritten erstmal tief Luft holen um den Druck von der Brust (und den Ohren) zu kriegen.
Dieses Jahr habt ihr ja bereits einige Auftritte auf Open Airs angekündigt. Mir juckt da die Frage unter den Nägeln, welche Locations (kleiner Club, oder große Festivalbühne) euch eigentlich lieber sind?
Scaradeus: Unsere Erfahrungen mit großen Festivalbühnen halten sich ja noch in Grenzen, aber ich bin der Meinung, dass beides seine Vorzüge hat. Bei kleinen Club-Gigs ist es wesentlich einfacher die Energie zum Publikum zu transportieren, auf großen Bühnen allerdings bieten sich dazu auch wieder ganz andere Möglichkeiten. Wir haben da noch so einige Ideen in unseren Köpfen geparkt.
Zu sehen dass unsere Mucke beim Publikum ankommt, das ist es was Spaß auf der Bühne bringt, da ist es relativ egal wie groß die Bühne ist.
MG: Festivals bieten natürlich die Möglichkeit mit großen, bekannten Bands gemeinsam auf einer Bühne zu stehen und eventuell sogar Kontakte für die Zukunft zu knüpfen. Was waren da bis jetzt die besten Erfahrungen für euch?
Tempest: Die beste Erfahrung war und ist – ein Ziel zu verfolgen! Demnach handelst du als Band und nimmst auch einige Sachen in Kauf, die Zeit, Geld und Konzentration kosten und Gehör finden oder auch Ignoranz einbringen.
MG: Und mit wem würdet ihr gerne mal die Bühne teilen?
Scaradeus: Oh da gibt es einige. Was aber definitiv ein Highlight gewesen wäre ist Melechesh. Leider hat das ja nicht geklappt im Dezember.
Tempest: Ha!Eine Frage, die wir gern hin und wieder untereinander diskutieren. Ich kratz´ da mal für uns an der Oberfläche - Aeon! Dawn of Disease! Rotting Christ! Behemoth! Scarab! Devin Townsend! Arroganz! Tormentor! Grave! Dark Funeral! Soreption!!!! -Yeah- und mit allen anderen auch!!!!!
MG: Was war eigentlich im Dezember mit dem Gig im Blackland los? Ihr wart ja nicht gerade erfreut über die Absage und habt euren Ärger ja auch ein wenig Luft gemacht. Viel nach außen ist aber nicht gedrungen.
Scaradeus: Viel kann ich dazu leider gar nicht sagen. Das waren ein paar organisatorische Probleme welche im Endeffekt dazu führten dass die Show abgeblasen werden musste. Näher will ich darauf auch nicht eingehen.
MG: Es geht einfach nichts über den Live Gig einer geilen Band. Und damit die Fans was für zu Hause haben, braucht man natürlich auch Tonträger. Wo wir auch schon bei eurem kommenden Album "As We Create The Hope From Above" wären.
Am 23. Mai wird die CD über Aural Attack Records erscheinen. Bis auf zwei Tracks und den Titel habt ihr aber noch nicht viel verraten. Wollt ihr vielleicht unseren Lesern mehr mitteilen? Zum Beispiel die Anzahl und/oder die weiteren Tracks/Titelliste?
Scaradeus: Wer sich unsere Studio-Diary-Videos angesehen hat wird sicherlich bemerkt haben dass sich unter die Titel ein alter Bekannter geschlichen hat.
„Sobek“ – einer der Tracks von unserer EP bekommt eine Reinkarnation auf der Scheibe.
Insgesamt werden erwarten euch 9 Songs auf der Scheibe.
Tempest: 45 min. Egyptian Death Metal!
Der Opener ist gleichzeitig der Titeltrack, was aber nicht bedeutet, dass danach die Luft raus ist und die weiteren acht Songs nette Unterhaltungsmusik zu einem schönen Romeé- Abend sind.
Songs, die Themen, wie Religion, Überwachung und das Leben, Leiden und Lügen der Menschheit in einer, im Bezug auf das Thema Ägypten, Art Vergleich behandeln.
Die Tracks die auf „As We Create…” folgen sind:
2. Shards of Osiris
3. Sobek
4. El – Enh – Aah
5. Preservation Of My Immortal
6. Atum – Conqueror of Chaos
7. Duat …after my last breath
8. In Shoals
9. Rituals To Drown The Suffering.
MG: Wird es denn eventuell auch was Feines für Sammler geben? (Special Edition etc.?)
Scaradeus: Es wird eine Limited Edition geben, die kommt in einer sehr geilen Box. Über den Inhalt wollen wir aber noch nichts weiter verraten. Da heißt es noch etwas Geduld haben.
Auf Vinyl wird das gute Stück ebenfalls erscheinen.
MG: Während der Aufnahmen kündigte eurer Gitarrist Alex seinen Ausstieg an. Die CD wurde aber noch mit ihm eingespielt. Als Ersatz habt ihr seit August 2013 Christoph von Underest an Land ziehen können. Tut der frische Wind gut?
Scaradeus: Das ist ja schon der zweite Gitarristenwechsel den wir einstecken mussten. Aber wir können auch diesmal wieder sagen dass wir eine sehr gute Wahl getroffen haben. Christoph hat sich nach der Einarbeitung perfekt in die Band eingefügt. Neue Musiker bringen natürlich auch immer andere Interpretationen und Ideen mit, was unser Songwriting bisher immer bereichert hat.
Tempest: Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass Christoph aka Morguloth kein „Ersatz“ für unseren alten Gitarristen darstellt, sondern, dass er wie eine Art neuhinzugestoßener Strom wirkt. Beide Gitarristen unterscheiden sich sehr, was man bereits jetzt schon im Songwriting an neuem Material spürt. Jeder hat so seine Charakteristiken die er in die Songs fließen lässt und das ist gut so! Selbst Horus wechselt mit Morguloth beim Schreiben zwischen Bass und Gitarre(und in extremen Fällen auch Drums, haha) hin und her. Und solange Input und Impulse da sind, sind wir für uns in der richtigen Konstellation!
MG: Im Januar habt ihr ja ein Video gedreht. Wie weit sind denn die bewegten Bilder und wann bekommen sie die Fans zu sehen?
Scaradeus: Das ist richtig, allerdings wurde im Januar nur der Performance-Part gedreht. Im Moment sind wir in den letzten Vorbereitungen für den Story-Dreh. Mit einer Veröffentlichung des Videos zum Titeltrack kann man aber mit Mitte Mai rechnen.
MG: So langsam neigen sich die Buchstaben auf meinem Zettel dem Ende. Zum Abschluss hätte ich aber noch gerne fünf „kurze Metaller“ von euch. ***
Metal (allgemein) in Berlin:
Scaradeus: Ich sag mal… vielschichtig…
Tempest: Cottbus!
MG: Stahlwerk (Radio Fritz):
Scaradeus: Die einzige mir bekannte Instanz im UKW-Bereich die noch Eier hat!
Tempest: Vielen Dank!
MG: Wacken:
Scaradeus & Tempest: Summerbreeeeeze!!!
MG: Metal Muffins:
Scaradeus: Ääääh Käsekuchen!!
Tempest: Genau! Käsekuchen!!!
MG: Pyramiden UFO:
Scaradeus: Egyptian Death Metal from Outer Space?
Tempest: Sorry, meins! Soll ich umparken?
MG: Wie gewohnt bei uns, gehören die letzten Worte natürlich euch:
Scaradeus & Tempest: Wir danken dem Metal Guardian himself und hoffen auf mehr! Am 23.05. gibt’s Egyptian Death Metal made in Berlin und hoffen euch gefällts genauso gut wie uns!
In diesem Sinne „… face to face to Maat….!”
Cheers
Die Band:
Morguloth: Guitar
Scaradeus: Guitar
Thot: Vocals
Horus: Bass
Tempest: Drums
https://www.facebook.com/Maatoffical
http://www.myspace.com/maatband
http://www.youtube.com/user/Maategyptiandeath
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