17:30: Die Tore der Waldbühne Berlin öffnen sich und tausende Fans stürmen hinein, um sich den besten Platz zu sichern. Auch diesmal haben die Veranstalter vor Ort kein extra „Pit" aufgebaut, was einem den Weg zur Bühne versperren könnte. Alle sind guter Stimmung. Auch der Regen, der gegen 18 Uhr einsetzte, konnte niemanden wirklich stören.
Kurz vor halb sieben: Die Vorband Avenged Sevenfold betritt die Bühne. MetallicA hatten schon mitreißendere Support-Acts, aber es kommt Bewegung in die Massen. Spätestens beim Pantera-Cover Walk wird der Regen von den Berliner Fans weg getanzt - also auf in die Umbaupause.
Wie gewohnt läuft AC/DC im Hintergrund. Zwischendurch öffnen sich die Wolken wieder gelegentlich, aber natürlich macht deswegen niemand ein bedrücktes Gesicht, denn alle warten nur auf diesen einen Moment.
20:06: Ein Aufschrei geht durch die Menge. Das Gold-Tape (AC/DC's It's A Long Way To The Top) läuft, welches inzwischen eine Art Einlaufmusik für die Band geworden ist. Danach kann nur noch eins kommen: Ennio Morricones The Ecstasy Of Gold! Wie erwartet schallt das Lied, dass aus dem Film „The Good, The Bad And The Ugly" stammt, aus den Lautsprechern. Die Four Horsemen betreten die Bühne und öffnen mit dem Klassiker Motorbreath. Mein sichergeglaubter Platz in der 4. Reihe hatte sich erledigt.. Der nächste Song wird wie immer schwungvoll durch James angekündigt: „Gimme an M, gimme an E, gimme a T, gimme an A .... Gimme Fuel, Gimme Fire, Gimme that what i desire!" - Kein Halten!
Langsam bildet sich ein Nebel über der Waldbühne. Regen und Schweiß steigen von der sich erwärmenden Menschentraube auf.
Wherever I May Roam beruhigt die Massen ein wenig. Was bis jetzt noch niemand weiß: Wir steuern auf den Höhepunkt des Abends zu. Nach dem Song sprich James wieder zum Publikum: „Hello out there! Are you surviving today? It's just water. ... Good to see you again.So it's a special day here, every day is a special day, but this one is even more special! We gotta play a new song for you. We don't even have title for it, so it's called the new song." Ein ca 8 Minuten langes, bretthartes Stück mit fettem Riff und Doublebass. Dem folgt The Unforgiven. Ab hier beginnt das Standardprogramm, dass der Fernsehzuschauer schon bei Rock Am Ring bewundern durfte. Das Album Master Of Puppets wird zu seinem 20-jährigen Jubiläum komplett durchgespielt. Im Vergleich zu RAR muss man aber betonen, dass Robert das Bassintro bei Orion in Berlin viel besser hinbekommen hat.
Nach einer kleinen Pause werden die nächsten Klassiker gespielt. Sad But True, Nothing Else Matters, One, Enter Sandman. Eine weitere Unterbrechung folgt und der nächste Höhepunkt des Abends bahnt sich an. Ein sichtlich gut gelaunter James Hetfield fragt das Waldbühnenpublikum, ob es die Ramones kenne. Die Antwort fällt eindeutig aus. „They're not here." James holt sich stimmliche Verstärkung in Form von Avenged Sevenfold auf die Bühne und es wird Commando zu Besten gegeben.
Schließlich fordert das Publikum lautstark Seek & Destroy. Unter der von James gestellten Bedingung, dass so laut wie möglich mitgesungen werden soll, spielen MetallicA den Kill 'em All Song. Frenetisch gefeiert beenden sie das Konzert und kündigen an, nächstes Jahr wieder nach Deutschland zu kommen, dann natürlich mit einem neuen Album im Gepäck!
Fazit: Ein fantastisches Konzert mit großen Überraschungen, einem super Sound und einer Band, die auch nach 25 Jahren ihren Elan nicht verloren hat! Warten wir also voller Vorfreude auf das nächste Jahr mit einer neuen Tour und einem neuen Album.
Kommentare