Eine Mischung aus Death Metal wie Cryptopsy, My Darkest Hate und Six Feet Under, sowie Melodic Death Metal ala In Flames und Eternal Tears of Sorrow, dass hat derjenige verpaßt, der am 08. März nicht im Spartacus Potsdam bei Immortal Dying war. Wobei die balladenlastigen Stücke mit Clean Gesang eher gewöhnungsbedürftig waren, der Auftritt aber technisch einwandfrei gewesen ist.
Auf der kleinen Bühne des Spartacus haben Immortal Dying dem verhältnismäßig vollen Saal gezeigt was sie können und dies wurde von den Fans auch dankend angenommen. Vor dem Konzert hatten wir Zeit für ein kleines Interview.
MG: Hallo Immortal Dying und herzlich willkommen zum Interview. Stellt euch doch mal persönlich vor. Wer seid ihr, was macht ihr?
ID: Wir sind Immortal Dying kommen aus dem Raum Potsdam und haben uns vor 5 Jahren gegründet. Unsere Band besteht aus Dennis (Gesang), Pierre (Gitarre), Norman (Gitarre), René (Bass) und André (Schlagzeug).
MG: Ich persönlich denke bei dem Namen Immortal Dying eher an die Richtung Hardcore, musikalisch bezeichnet ihr euch aber als Melodic Death/Thrash Metal Wie klingt ihr also? Womit ist es vergleichbar?
ID: Hardcore machen wir nicht im eigentlichen Sinne, auch wenn es der Name für Dich vermuten lässt. Der Ausdruck „Immortal Dying" ist an sich ja ein Paradoxon, das sich beim ersten Hören gegensätzlich anhört. Genau diese Gegensätzlichkeit versuchen wir auch in unserer Musik widerzuspiegeln, indem wir zum Beispiel Liebe und Hass oder Leben und Tod gegenüberstellen. In unseren Songs kann man sowohl sehr aggressive, als auch sehr ruhige Passagen wahrnehmen. Wir versuchen diese beiden Extreme so zu verbinden, dass sie eine harmonische Einheit bilden. Daher haben wir musikalisch auch Einflüsse aus mehreren Metal- Bereichen und können uns somit nicht hundertprozentig einem gängigen Metal- Stil zuordnen. Also ist unser Stil praktisch der, dass wir keinen haben womit wir schon wieder beim dem am Anfang dieser Antwort erwähnten Paradoxon wären. Unsere Genre-Schublade ist wenn man es aus dieser Perspektive betrachtet im Grunde so groß wie ein Schrank. Trotzdem bezeichnen wir uns als Melodic/Thrash/Death-Metalband um wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt zu geben und wir glauben, dass diese Bezeichnung schon ganz gut auf unsere eigenwillige Stilistik zutrifft.
MG: In letzter Zeit hatte ihr vergleichsweise viel Besetzungswechsel. Stört das nicht den Kreativitätsfluß? Hat dies nicht Einflüße auf eure Musik?
ID: Zwei Besetzungswechsel innerhalb von 5 Jahren sind doch nicht viel. Aber auch diese Wechsel haben natürlich Einfluss auf die Musik, denn durch diese neuen Einflüsse erhalten wir die Möglichkeit kreativer zu arbeiten.
MG: Oh, entschuldigt. Da hab ich wohl was auf eure Homepage durcheinander gebracht.
Ihr habt eine 5-Song Demo aus dem Jahre 2006 und ein paar Liveauftritte. Was plant ihr für die nahe und ferne Zukunft?
ID: Wir haben uns als Ziel gesetzt so viele regionale Auftritte wie nur möglich zu spielen und über dieses Ziel hinaus auch überregionale Gigs zu organisieren. Zwei weitere Ziele sind neue Songs zu schreiben und das Material welches schon seit langem auf Eis liegt endlich in Angriff zu nehmen. Dazu kommt das wir planen ein weiteres Demo aufzunehmen.
MG: Am 08. März hatte ihr ja einen Auftritt im Spartacus Potsdam. Dieser ist ja nicht gerade dafür bekannt den Metal mit offenen Armen zu empfangen. Warum also gerade da?
ID: Diese Frage ist relativ leicht zu beantworten. Wie du schon erwähnt hast ist der Metal bzw. etwas härtere Musik im Spartacus Potsdam eher Mangelware. Aber da René dort arbeitet war es kein Problem für uns die Möglichkeit zu erhalten dort zusammen mit Reizgas auftreten zu können.
MG: Wie seht ihr die Möglichkeiten beziehungsweise die Zukunft gerade für den Brandenburger Metal? Und wie seht ihr die Entwicklung der Metal Szene im allgemeinen?
ID: Wir denken dass der Metal speziell in Brandenburg nicht tot aber auch nicht gerade lebendig ist. Er ist wie ein Mensch der Montag früh im Halbschlaf zur Arbeit geht und erst mal einen Kaffee braucht bevor er richtig wach wird. Für die Zukunft sehen wir Alles für möglich und gehen daher mit reichlich Optimismus, aber dennoch nicht mit Selbstüberschätzung oder gar unbedacht an unsere Sache ran. Außerdem werden wir uns nicht die Frechheit herausnehmen eine andere Band zu be- beziehungsweise abzuwerten weil jeder Musiker seine Passion auf seine eigene Art und Weise auslebt. Wir richten unser Fokus nur auf das, was uns auch wirklich weiter bringt und das sind, auch wenn es egoistisch klingen mag, nun mal wir. Dennoch ist es besser mit dieser Einstellung leben zu können als sich ein Urteil über Bands zu bilden welche genau wie wir am Anfang stehen. Aus diesem Grunde ist diese Frage schwer zu beantworten. Die stetig wachsende Zielgruppe ist letzten Endes vorhanden und es gibt eine Menge Metaller sowohl in Potsdam als auch in seinem Umkreis. Von daher sind wir der festen Überzeugung dass sich der Metal unabhängig von seiner Kategorie weiterhin, wenn nicht sogar noch besser, etablieren wird. Unter diesen, recht viel versprechenden, Aspekten wird es uns auch in Zukunft Vergnügen bereiten, Metal zu spielen und eine große Ehre sein ein neuer Teil von Brandenburgs Metal- Szene zu sein und sie zu repräsentieren.
MG: Möchtet ihr noch etwas loswerden?
ID: Alle Gigdaten und weitere Infos über uns findet Ihr auf www.immortaldying.com
MG: Vielen Dank fürs Gespräch und viel Erfolg für die Zukunft!
Andre - Drums
Pierre - Lead Giutar, Backingvocals
Dennis - Vocals
René - Bass
Norman - Guitar
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