Der Herbst kommt und die Kater der letzten Festivals sind überwunden, jetzt folgt wieder die winterliche Konzertphase. Folter Records hat am 24. Jahrestag der Wiedervereinigung ins K17 geladen. Auf der Tagesordnung stehen: EVIL SPIRIT aus Berlin, HELLCANNON aus den USA und SODOMIZER aus Brasilien.
Überraschend pünktlich geht das Konzert kurz nach 20 Uhr mit den Berlinern los. EVIL SPIRIT haben einen sehr eigenen Doom-Death Stil, der nur schwer zu beschreiben ist. Schnelle, deathlastige Parts werden aus heiterem Himmel von langsamen Doomparts abgelöst. Manchmal ist es schwierig dem Konzept zu folgen. Auf jeden Fall muss man eine gewisse Neigung zum Doommetal haben um sich vollends der Musik hinzugeben.
Nach kurzer Umbaupause geht es mit HELLCANNON weiter. Für Thrash Liebhaber beginnt ab hier der Abend erst richtig. Die Musik bringt zwar nicht viel neues, ist aber sehr solider Thrashmetal aus Amerika, den man immer wieder gerne hört. Es kommt auf jeden Fall langsam etwas Stimmung auf, bei den leider sehr wenigen Besuchern die da sind. Insgesamt dürften sich knapp 50 Leute gegen das Berlin Deathfest entschieden haben, das an diesem Wochenende als „Konkurrenzveranstaltung“ im H.O.F. 23 stattfindet. Nachdem HELLCANNON dann schließlich ihre Setlist durchgespielt haben, sind sie auch schon fertig. Offenbar wird heute ein strenger Zeitplan durchgehalten, Zugaben gibt es keine und die Umbaupausen werden auch akribisch eingehalten.
Also fangen gegen 22 Uhr auch schon die letzten des Abends, SODOMIZER, an zu spielen. Musikalisch hat sich der Abend auf jeden Fall gesteigert. Die Musik der Brasilianer ist wie immer eine Bereicherung, hatte aber auch schon bessere Abende. Insgesamt hat sich das Konzert leider eher wie eine Pflichtveranstaltung angefühlt, die das K17 noch schnell zwischen ihre nächsten 80er Partys geschoben hat, für die aber eigentlich kein Platz war. Pünktlich um 22:45 endet das Konzert. Erneut ohne Zugabe. Obwohl beim letzten SODOMIZER Konzert im K17 ein riesiges Chaos herrschte mit fehlenden Bandenmitgliedern der restlichen Bands, war das Konzert damals spaßiger.
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