Chapel Of Disease - The Mysterious Ways Of Repititive Art (2015)

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Fast drei Jahre liegt die Veröffentlichung von Summoning Black Gods bereits zurück. Ein Debütalbum, mit dem Chapel Of Disease wohlwollende Kritiken und ordentlichen Zuspruch einheimsen konnten. Offensichtlich haben die Kölner sich aber nicht auf den wohlverdienten Lorbeeren ausgeruht, sondern mit The Mysterious Ways Of Repititive Art ein Album eingeprügelt, dass schon jetzt DAS Death Metal-Album des Jahres sein dürfte!



Schnell wird klar, dass die rheinischen Deather nicht angetreten sind, um das schunkelnde Pagan-Volk zu bespielen. Die Songs haben allesamt Überlänge, weichen erheblich von gewohnten Strukturen ab und klingen auf den ersten Höreindruck eher sperrig. Außerdem starten Chapel Of Disease ihren Zweitling einfach mal mit einem Instrumental! Der Opener undTitelsong verdeutlicht aber bereits eine der absoluten Stärken der Band: Atmosphäre! Kein Zweiunddreißigstel-Geschrubbe und permantes Blastbeat-Geballer, kein stumpfes Geholze, keine Blut-und-Gemetzel-Lyrics. Einfach Musik zum Eintauchen!



In einem Song wie "Lord Of All Death" zeigen sich alle Stärken der Band: Flüssige Tempowechsel, ausschweifende Harmoniebögen, knurrende Vocals und ein Spannungsbogen zum Niederknien. Das Quartett vermag es einfach Songs zu schreiben, die diese Bezeichnung auch verdient haben! Pink Floyd-artige, liebliche Gitarren werden genau im richtigen Moment von einer Wand aus Bass und Riffs erschlagen. Doomige Passagen werden immer weiter gesteigert, sodass die einsetzenden Blastbeats von Drummer David Dankert umso brutaler klingen!



Das alles verpackt Sänger, Gitarrist und Produzent Laurent Teubl in ein UNFASSBAR organisches Soundgewand! Der Mix ist recht hallig angelegt, was der Atmosphäre natürlich noch zu gute kommt. Die Gitarren atmen teilweise beste Stoner-Luft, die Drums sind einfach nur fett und vor allem natürlich!!! Das klingt alles einfach 1000mal besser als der längst zum Standard gewordene Trigger- und Kompressions-Wahnsinn von Andy Sneap und Co.



Abgesehen von dem manchmal etwas eintönigen Gesang von Laurent Teubl hat mich diese Scheibe komplett umgehauen. Die Band überzeugt mit erhabender Ernsthaftigkeit, erstklassigem Songwriting und der besten Produktion, die ich seit langem gehört habe. Nicht umsonst haben Chapel Of Disease sogar den Soundcheck im RockHard Magazin gewonnen. Ich müsste mich schwer täuschen, wenn wir diese Truppe in ein paar Jahren nicht auf den ganz großen Bühnen sehen sollten!



chapelofdisease-cover-mysterious.jpgBewertung
Songwriting: 4/4

Sound: 4/4

Innovation: 1/2

Design: 2/2

GESAMT: 11/12



Anspieltipps: Symbolic Realms, ...of Repetitive Art, Lord Of All Death



Band

Guitar / Vocals - Laurent Teubl

Guitar - Cedric Teubl

Bass - Christian Krieger

Drums - David Dankert




http://chapelofdisease.de/

https://www.facebook.com/ChapelOfDisease

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