Auch wenn die Schweiz jetzt nicht unbedingt als ultimativer Nährboden für Thrash Metal-Bands bekannt ist, können die ewig Neutralen doch auf eine ruhmreiche Geschichte in Sachen Gedresche zurückblicken: Coroner, Messiah oder zu einem gewissen Grad auch Hellhammer/Celtic Frost sind wichtige Meilensteine von ähnlicher Bedeutung wie Kreator, Sodom oder Destruction.
Nicht ausgeschlossen, dass eines Tages die extrem junge Band Comaniac in diese Sphären vorstoßen kann. Im Gegensatz zu Ihren berühmten Wegbereitern bewegen sich die Co-Verrückten auf ihrem Debütalbum Return To The Wasteland allerdings auf dem reinen Pfad der gepflegten Knüppelei. Thrash Metal in Reinkultur sozusagen. Das Tempo bleibt im oberen Bereich, Exodus-Riffs paaren sich mit Shredder-Soli bei denen natürlich auch nicht vorm Jammerhaken zurückgeschreckt wird. Auf diesen Mischmasch schreit und bellt Sänger Jonas Schmid seine nicht immer hundertprozentig ernst gemeinten Texte und klingt dabei wie eine Mischung aus einem tieferen Schmier und einem Gerre mit Erkältung.
Bereits beim ersten Höreindruck fällt auf, dass sich die Jungs auf einem wirklich guten handwerklichen Niveau befinden! Jede Note und jeder Schlag von Drummer Cédric Iseli sitzt, was durch die extrem saubere und wuchtige Produktion auch noch verstärkt wird. Allerdings bleibt an manchen Stellen dafür das Songwriting etwas auf der Strecke. Nicht jeder Titel zündet sofort und einige Breaks wirken etwas bemüht. Das gilt allerdings nicht für alle Songs, denn gerade das abwechslungsreiche "...And There Is No Job" oder der Brecher "Secred Seed" können mehr als überzeugen! Trotzdem erfinden Comaniac das Rad nicht wirklich neu, die Idole sind definitiv noch zu deutlich herauszuhören.
Am Ende steht mit Return To The Wasteland ein gelungenes Debütalbum einer ambitionierten Nachwuchsband in den Regalen. Legt die Scheibe bei der nächsten Thrash-Party auf und ihr werdet sehen, dass zwischen den Metallica- und Exodus-Hits die Songs von Comaniac kaum abfallen. Und ein größeres Lob kann man den thrashenden Eidgenossen zu diesem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere nicht machen!
Ende Februar steht die Scheibe in den Regalen!
Bewertung
BewertungSongwriting: 3/4
Sound: 4/4
Innovation: 0/2
Design: 2/2
GESAMT: 9/12
Anspieltipps: Secret Seed, The Rake, ...And There Is No Job
Band
Guitar / Vocals - Jonas Schmid
Guitar - Dominic Blum
Bass - Raymond Weibel
Drums - Cédric Iseli
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