Die Festivalsaison 2015 - Noch Heißhunger oder doch schon pappesatt?

Was passiert eigentlich gerade da draußen auf den Ackern der Metalwelt? Oder sollte ich sagen, was passiert nicht? Der Sommer hat gerade einmal begonnen, da hagelt es schon wieder die ersten kurzfristigen Absagen von Festivals. Lanzenanger, Brann Open Air und auch das Burning Alm wackelt (UPDATE: eben flattertet nun auch dessen Absage herein - 16.07. 14 Uhr), um nur die zu nennen, die mir auf die Schnelle einfallen ...




Was dabei auffällt, ist, dass es die jeweiligen Erstausgaben der Festivals hätten werden sollen. Enthusiastisch haben sich dort Fans zusammen geschlossen und wollten ihr eigenes, kleines Festival an einer bis dato vergleichsweise unbekannten Location ausrichten. Ohne auf einzelne Details der jeweiligen Events einzugehen, zeigt sich aber , dass es meist an den Vorbestellungen der Tickets liegt, welche das Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Den Veranstaltern fehlt dadurch die Planungssicherheit am Ende zumindest nur mit einem Blauen Auge davon zu kommen.


Und machen wir uns nichts vor, mal eben mit 10.000 Euro minus nach Hause gehen, möchte wahrscheinlich kein noch so engagierter Fan.




Doch meiner Meinung nach, wäre es zu simpel, einfach alles auf das 'liebe' Geld zu schieben, auch wenn das sicherlich der größte Knackpunkt ist, um den sich am Ende alles dreht. Die Veranstalter müssen sich die Frage gefallen lassen, ob es nicht abzusehen war, dass so etwas passiert. Wie lang ist den im groben die Festivalsaison? Mit Ausnahmen überschlage ich mal grob mit 25 Wochen = 25 zur Verfügung stehende Wochenenden. In Relation zu den bereits bestehenden Festen macht das eigentlich deutlich, dass da kaum bis gar kein 'Platz' mehr sein kann.



Selbst wenn das Gesamtkonzept einzigartig sein mag, so bleibt es doch verdammt schwer, sich in einem bereits überfülltem Pool noch ein kühles Fleckchen für den Sommer zu sichern.


Eine noch nie da gewesene Kullisse oder aber auch das ultimatimativste LineUp kann es so auch nicht mehr, oder wirklich nur sehr schwer geben. Das verhindern schon bestimmte Exklusivverträge etc. pp. ...


Im Gegenzug bewirkt das natürlich auch, dass gerade den kleinen, regionalen Bands die Möglichkeit des Auftritts gegeben wird. Das freut natürlich auch uns, als lokal ausgerichtetes Fanzine, aber realistisch betrachtet, ahnt man, dass das eben nicht ausreicht um ein Festival zu etablieren.




Gibt es eine gute Lösung für alle? Keine Ahnung! Ich möchte mich hier nicht als der allwissende Messiahs aufspielen, der allen sagt wo's lang geht, sondern eher meine persönlichen Gedanken zu den Geschehnissen kundtun.




Ohne -> subjektives <- Fazit möchte ich dennoch nicht schließen. Wenn ihr als Fan, die kleinen, feinen Festivals unterstützen möchte, und dabei ist es egal ob neu oder schon etabliert, kauft euch die Tickets rechtzeitig im Vorverkauf und spekuliert nicht auf die Abendkasse! Zusagen zu einer Facebookveranstaltung sind toll, aber leider nicht viel wert. Nutzt die Möglichkeit auf den 'Ackern eurer Umgebung', den 'wirklich großen' wird es nicht wehtun, wenn ihr mal nicht kommt.



Als Veranstalter neuer Festivals, rechnet alles fünfmal durch und beachtet die bereits bestehenden Open Airs an 'eurem' geplanten Wochenende! Es mag neunmalklug klingen, aber nur weil fünf befreundete Bands 'günstig' spielen und zwangig eurer besten Kumpels euch versichern zu kommen, ist noch lange nichts in trockenen Tüchern. Eine negative Erfahrung verbleibt länger in den Köpfen, als eine positive. Die kurzfristige Absage eines Festivals könnte so nachhallen und die Planung für das kommende Jahr weiter erschweren.



Nichts desto trotz, wünsche ich allen viel Spass auf den Wiesen. Engagiert euch weiterhin für unsere Szene! Macht sie lebendig!




Gerne dürft ihr mich ihm Kommentarbereich eines besseren belehren, bestätigen, ergänzen, korrigieren. Oder aber meine Meinung einfach nur links liegen lassen ... aber vielleicht habe ich ja mit diesem Text, bei dem ein oder anderen etwas bewegt, sich (noch mehr) mit seiner regionalen Metal Szene zu beschäftigen, von daher würde es mich freuen, wenn ihr mir eure Reaktionen auf diesen Artikel mitteilt.



In diesem Sinne - SUPPORT YOUR LOCAL UNDERGROUND !



Euer Dirk



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