Thrash Metal steht mal wieder auf dem Programm. Metabolic aus Bischofswerda präsentieren mit Eraser ihr Debüt-Album und knallen uns gleich mal 50 Minuten Geprügel vor den Latz. Die Band besteht aber keineswegs aus blutigen Anfängern, vielmehr waren die Musiker bereits bei den regional durchaus erfolgreichen Nevertrust und Alyrium aktiv, auch wenn sie seit seit der Gründung ihrer neuen Band im Jahr 2013 deutlich an Geschwindigkeit und Härte zugelegt haben.
So startet die Platte auch gleich mit "Wargasm" und einem Tom-Araya-Gedächtnisschrei sowie einer erhöhten Schlagzahl und klassischen Slayer Riffs. Damit ist auch der rote Faden für's Album gefunden, denn auch wenn die junge Band durchaus um Abwechslung bemüht ist, werden diese klassichen Thrash-Elemente immer wieder aufgenommen. Dennoch streuen Metabolic immer wieder melodische Versatzstücke ein, in denen cleane Gitarren und getragene Soli dominieren. Natürlich dürfen auch Anthrax-mäßige Moshparts nicht fehlen, nachzuhören in "Equality" oder "Your Head On A Plate".
Diese guten Ansätze werden leider von einer völlig schwachen Produktion zunichte gemacht. Die Gitarren matschen mulmig vor sich hin, die Drums puckern drucklos und blechern wie seit And Justice For All nicht mehr. Bei Sänger Floyd wird das Dilemma am offensichtlichsten, denn trotz eines sicher vorhandenen Talents sind seine Vocals nicht mal ansatzweise in den Gesamtsound eingebettet. Auch wenn man der Band zugute halten muss, dass sie ihr Debütwerk in Eigenregie und ohne Digitale Tricksereien wie Trigger oder Gesangsdopplungen produziert haben, ist das einfach nicht mehr zeitgemäß. Außerdem spielt die Band an einigen Stellen schlicht unsauber, vor allem wenn es wie in "Para Dies" mit Vollgas zur Sache geht.
Auch in Sachen Songwriting ist bei den Bischofswerdaern leider nicht alles Gold was glänzt. Die Ballade "Negative" ist ein Totalausfall - ein Effekt, der durch die Produktion noch verstärkt wird. Außerdem werden die an sich gelungenen Songstrukturen an einigen Stellen durch nicht zu Ende gedachte Breaks unterbrochen. An anderer Stelle werden gute Riffs einfach zu oft wiederholt und damit zu Tode geritten.
Dennoch können Metabolic auf einige gelungene Songs und ein ambitioniertes Erstlingswerk mit Recht Stolz sein. Wenn die Band bei ihrer nächsten Scheibe etwas mehr an den Songs feilt und vor allem mehr in die Produktion investiert, dann geht da sicher noch was. Old School Fans, die auf Anthrax, Angel Dust, Destruction oder Tankard stehén, sollten Eraser trotzdem mal anchecken!
Bewertung
Songwriting: 2/4
Sound: 1/4
Innovation: 1/2
Design: 2/2
GESAMT: 6/12
Band:
Floyd - Gesang
Andy - Gitarre
Meltke - Gitarre
Dassi - Bass
Brian - Schlagzeug
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