17.04.08 - Paganfest im SO36, Berlin

Es ist schon sehr merkwürdig, mit welchen an den Haaren herbeigezogenen Gründen, linke Gruppierungen versuchen, ein Metal Konzert zu vereiteln. Allein die Überschrift von BIFFF, die da lautetet „Rechtes Neuheiden-Festival mit Nazi-Runen im SO 36, ist dermaßen lächerlich! Als wenn das SO36 so etwas je zulassen würde.


Trotz dieser Hetze seitens BIFFFs, fand das Pagan Fest zu Recht statt.


Widmen wir uns aber nun dem musikalischen Teil zu. Pünktlich um 18:30 beginnen Nastrandir ihr Set. Die Lübecker Band ist durch Fanvoting zum Opener gewählt worden. Und alle die ihre Stimme den sechs Jungs gegeben haben, wurden nicht enttäuscht. Die Nordmänner, die bereits im Januar schon einmal in Berlin spielten, nutzen ihr Chance, vor den grossen Namen der Szene zu spielen, gut und es wurde schon fleißig gebangt, was das Zeug hält. In der Hauptstadt finden die Schleswig Holsteiner viele neue Fans.


Nach einer kurzen Umbaupause - der Zeitplan des Abends ist knapp bemessen - wird es voll auf der Bühne. Gezählte neun Männer und Frauen betreten in Form von Eluveitie die Bretter. Es folgt Pagan Folk der ersten Güte. Trotz einer fiebrigen Erkältung gibt Frontmann Chrigel alles und schafft es die Massen zu begeistern. Die Schweizer haben auch Stücke von ihrem neusten Album Slania wie zum Beispiel Inis Mona mit im Gepäck. Es wird gefeiert und die Stimmung steigt unaufhörlich. Bereits bei der zweiten Band ist es so eng vor der Bühne, dass es weder vor noch zurück geht.


Doch dies sollte sich nach Eluveitie ändern. Tyr schicken erstmal ein kräftiges Fuck You in Richtung BIFFF, um sich dann ganz ihrer Musik zu widmen. Nun, was soll man zu Tyr sagen? Technisch klar ohne Makel, aber ingesamt paßt die etwas lahme Musik nicht zum Abend. Schnell merkt man das auch an den Reaktionen des Publikums. Die Reihen lichten sich ein wenig und man holt sich ein Bier oder ein ähnliches Erfrischungsgetränk. Andere verbleiben an ihrem Platzen und wippen gemütlich im Takt mit. Haare flogen aber keine.


Ob das ein schlechtes Vorzeichen für Moonsorrow ist? Kunstblut beschmiert übernehmen sie nun die Leitung. Nur langsam schwappt die Stimmung von der Bühne in den Saal. Aus wippen wird wieder bangen und es gehen auch die ersten Füße in die Luft. Weit kommen diese aber nicht, da sich die Menge nur langsam wieder sammelt. Die Stimmung nimmt wieder Fahrt an!


Schlagartig wird es wieder eng vorn. Am Holzklotz und diversen Instrument erkennt man, dass sich als nächstes Korpiklaani aufmachen werden, dem Berliner Publikum ihr Können zu zeigen. Feierstimmung stellt sich schnell ein und Jonne Järvelä und seine Mannen spielen ihre gesamte Schaffensphase durch. Neue Songs vom im März erschienenen Korven Kuningas fehlen ebendso wenig, wie Lieder vom Erstling Spirit of the Forest.


Leider ist die Spielzeit nach einer Stunde schon wieder vorbei und der Umbau für Ensiferum beginnt.


Auch wenn manche sagen, dass den Schweizern von Eluveitie wohl eher der Platz des Headliners zu gestanden hätte, bringen die vier Männer und eine Frau (Emmi Silvennoinen - die seit 2007 live am Keyboard zu sehen ist) das SO36 nochmal richtig zum Beben. Knaller wie Victory Song und Lai Lai Hei bleiben genauso wenig ungespielt, wie Ahti oder Tale Of Revenge. Mit Battle Song wird das Pagan Fest 2008 in Berlin beendet, wobei Nastrandir, Eluveitie und Korpklaani ganz klar am meisten von ihren Live Qualitäten überzeugt haben.

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