05.11.2016 - Illdisposed + Hexa + Hierodule im Nuke Club, Berlin

Die Dänen machten mal wieder Halt in Berlin. Also nichts wie hin. Kumpel Django kam extra aus Finterwalde angereist und hatte mich auf dem Weg dorthin zu Hause eingesammelt.


Pünktlich zum Einzählen der ersten Band trafen wir im "Nuke", dem ehemaligen K17, ein.


HIERODULE aus Berlin durften den Abend eröffnen. Die vierköpfige Band gibt es schon seit 2009. Bis dato hatte ich jedoch noch nichts von ihnen gehört. HIERODULE boten eine gute Portion Death Metal. Sauber gespielt und mit ordentlich Uh. Mal schnell, mal langsam, immer mit gutem Groove.



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Sie hatten es ein wenig schwer, den noch eher spärlich gefüllten Saal für sich zu gewinnen. Spass hatten sie trotzdem, obwohl ich mir persönlich ein wenig mehr Bühnenaktivität gewünscht hätte. Der Sound war für die erste Band des Abends auch erstaunlich gut. Insgesamt solide und die Stimmung und Anzahl der Zuschauer stieg im Laufe des Gigs an.


Nach 45 min war dann Zeit sich erstmal eine Cola zu holen. Django nutzte die Umbaupause noch für ein Pläuschchen mit der Merch-Verkäuferin von Illdisposed. Die hatten übriegens neue Shirts dabei – Illdisposed "Game of Danes", in Anlehnung an eine sehr bekannte TV-Serie ;) Für Django gabs dann sogar noch ein Selfie mit der Dame.



Setlist:

War Machines

Losing Pieces

How Far Can Bullets Go

Black Wings

The Pirate Song

Pinata

Beeing Haunted

Death And Decay

Gomorrah

In G(l)ory

5 Sekunden Song



https://www.facebook.com/HieroduleBand/




HEXA aus Bielefeld waren an der Reihe. Sänger Philip hatte mir im Vorfeld ihre aktuelle EP "Hände aus Glas" zukommen lassen, so dass ich mir vorab schon mal einen Eindruck machen konnte. Ich war daher gespannt, wie die "moderne" Mischung aus Hardcore/Metalcore beim Publikum punkten würde.


Dem Fünfer gelang dies überraschend schnell. Die sehr jung und sympatisch wirkende Band machte gute Stimmung. Von den anfänglich fünf ersten leeren Reihen ließen sie sich nicht entmutigen und spielten ihr Set mit voller Energie und Bewegung runter. Insgesammt erinnerte mich die Band stilistisch ein wenig an We Butter the Bread with Butter und Placenta, nicht zuletzt wegen der deutschen Texte.



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Die Mischung aus Scream & Shout, Groove, ner Menge Breakdowns und viel Melodie fand doch recht hohen Anklang im Publikum. Belohnt wurde dies mit recht lautem Applaus und Kopfnicken während der Songs. Die EP gab es am Merch zu erwerben und man konnte bezahlen, was man selbst für angemessen befand. Coole Aktion. Ich hoffe, dies wurde vom Publikum auch gewürdigt.



Setlist:

Auf meiner Haut

Ein Mann, ein Tier

Das goldene Männchen

Ich verbrenne meine Idee

Hunger

Die große Jagd

Hände aus Glas

Von Zeit zu Zeit

Die Angst vor dem Meer

Dorian Grey



http://www.hexaofficial.com/

https://www.facebook.com/hexa.germany



Die Umbauzeit nutzte ich diesmal wieder für ne Cola und einer kleinen Unterhaltung mit der hauseigenen Fotografin.



Auf ILLDISPOSED war ich heute sehr gespannt, da mich interessierte, wie die Songs vom neuen, eher Black-Metal angehauchten Album "Grey Sky Over Black Town" live zum Rest der Songs passen.


Das Illdisposed-typische Intro "To Have And To Hold" von Depeche Mode eröffnete den Gig und ging zu meiner Freude nahtlos in den Opener "I Believe In Me" über, gefolgt von "Still Sane". Beides Titel vom 2004er Album "1-800 Vindication". Ein guter Anfang würde ich sagen. Das Publikum in der nun mittlerweile gut gefüllten Halle befand das wohl ähnlich und feierte vom ersten Song an.



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Während des Gigs gab es, wie von den Dänen gewohnt, interessante Ansagen wie "Wir haben ein bisschen viel Getrunken gestern" oder auch "Ich spreche süssdeutsch". Aber dazu später mehr. Erstmal gabs zwei neue Liedchen um die Ohren. "In Light Of The Moon" und "Your Darkest Son" fügten sich doch erstaunlich gut ein.


Danach gabs wieder ein paar Infos aus dem Leben von Bo Summer. "Samstags bin ich jetzt immer in der Ankerklause am Kotti, da trinke ich gerne." Mit "The Way We Choose" ging es weiter. Leider ließ der doch ziehmlich fette Sound zwischendurch ein wenig nach, so dass die Gitarren doch recht matschig klangen und die Solos recht schwer zu erkennen waren.


Im Anschluss an den Song gab Bo bekannt, dass Gitarrist Jakob Batten mit 39 Jahren nun endlich Vater wird. Das Publikum feierte dies und es kam zu spontanem Anstoßen mit der kompletten ersten Reihe. "Weak Is Your God" und "Dark" folgten und auch eine weitere Geschichte aus dem Tourleben. Bassist Kussen hatte heute nach der Ankunft erstmal in den Lift des Clubs gekotzt. "Er hat auch einen Kater mitgebracht."



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Als nächtes folgte "Throw Your Bowels". Live ein echter Brecher, der zu kollektivem Headbangen im Saal führte. Eine echte Walze der Song. Die Ansagen zwischen den Songs entwickelten sich zunehmend zu einem Plauderei aus dem Nähkästchen. Zum Beispiel, dass Bo seit 2005 Leiter eines Jugendknastes ist. Da möchte man doch mal für einen Tag Insasse sein.


Auf "A Child Is Missing" folgt "Again" vom neuen Album. Hierzu wird ergänzt: "Wir spielen jetzt was Neues. Das ist Scheiße. Aber wir müssen es spielen. Wegen der Gema".


Bei der auführlichen Bandvorstellung kommt am "Besten" der Bassist weg. Während Gitarrist Ken als "der Typ von Barbie" vorgestellt wird, ist der Mann am 4-Saiter einfach nur "Onkel Fotze Kussen" Tja, ist halt nur´n Bassist. Mit "In Search Of Souls" und dem absoluten Knaller "Reversed", bei dem fast der ganze Saal bängt, beenden die Dänen das reguläre Set.


Bevor die erste Zugabe angestimmt wird, gibt es noch eine Lobeshymne an die Hauptstadt, "Berlin ist ein großer Puff. Aber wir haben kein Geld". Ein weiteres wichtiges Detail darf hier nicht unterschlagen werden: "Wir sind Illdisposed aus Aarhus. Kopenhagen ist Scheiße. Koppenhagen ist euer Cottbus."


Den Abschluss bilden dann "Wir Sind Verloren In Berlin" und "Now We Are History", bei dem sogar Drummer Rassmuss Schmidt hinter den Kesseln sein Haupthaar schwingt.


Mit den Worten "Wir sehen uns in der Ankerklause am Kotti" geht der schöne Gig zu Ende. Insgesamt hat da alles gepasst. Gute Supportbands, überwiegend fetter Sound, eine coole Setlist (auch wenn ich persönlich gern noch "Submit" gehört hätte) und ein sehr gesprächiger Bo Summer machten den Abend einem Erfolg fürs Publikum und die Bands. Das kann gerne wiederholt werden.



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Setlist:

I Believe In Me

Still Sane

In Light Of The Moon

Darkest Son

The Way You Choose

Week Is Your God

Dark

Throw Your Bolts

A Child Is Missing

Again

In Search Of Souls

Reversed

Ich Bin Verloren In Berlin

Now We Are History



http://www.illdisposed.dk

https://www.facebook.com/illdisposed1



http://nukeclub.berlin/

https://www.facebook.com/Nuke.Club.Berlin



Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Gosia Budig
http://gosiabudig.com/
https://www.facebook.com/gosia.budig

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