Wacken Open Air 2016
Same procedure as every year oder so ähnlich könnte man es sagen, gleicher Ort, bekannte nette Gesichter und leider mal wieder nicht so tolles Wetter, aber was soll´s ein Indianer (oder in diesem Fall Metaller) kennt keinen Schmerz. Nach
entspanntem treffen schon am Sonntag beim netten Max in Lübeck, geht es dann am Montagmittag los Richtung Wacken und auch gleich ohne Komplikationen auf den Acker, so schnell war ich wohl noch nie auf dem Gelände. Dann wie üblich als erstes Kohle abdrücken, soll wohl nächstes Jahr entfallen, dafür kostet das Ticket jetzt auch 220€ plus den üblichen Nebenkosten. Nun noch schnell das Zelt aufbauen usw. dann das erste Bier auf die Woche, Prost. Das wir gleich in der ersten Nacht beklaut wurden und was sonst bis zum „richtigen“ Beginn stattfand interessiert sicher keinen. ;)
Leider ist der Wettergott in dieser Woche kein Metaller und schickt immer mal wieder Schauer und kalte Temperaturen, so dass die Wege mehr als bescheiden sind, besonders die Hauptwege sind eher riesige Schlammgruben statt Wege, wurde auch schonmal besser gelöst solch Problematik, aber wer weiß woran es gelegen hat, zum Ende der Woche wird es dann auch wieder besser, dank etwas Sonne. Also kämpft man sich nach vorn und muß sich trotz Pressebändchen an den Eingangspforten anstellen, seltsam aber dank Terrorpanik wird wohl jeder etwas paranoid, denn Rucksäcke oder ähnliches sind auch nicht erlaubt, naja muss es wohl so gehen. (mb)
Donnerstag
Ich komm mal zu Potte, sprich Musik.
Als erstes bewege ich mich ins Zelt, zwar spielen Saxon schon etwas vorher, aber die sieht man ja öfter hier und weiß das die einfach knorke sind und die Show soll auch echt gut gewesen sein, aber ich halt in die große Manege und Vader glotzen, ich versteh zwar nicht warum die auf der kleinen Bühne hier spielen aber gut vielleicht soll das Zelt Kontrastprogramm zu den großen Bühnen sein womit Saxon, Foreigner, Whitesnake und the mighty Iron Maiden ja eher ältere und ruhigere Klänge auflaufen und hier im Zelt es mit Vader, Tsjuder, Immolation und Marduk hintereinander ja ordentlich klappert. Mir ist es ja im Zelt irgendwie immer zu laut, liegt vll doch am Alter;) und Experten unken ja auch das der Sound etwas matschig klingt. Egal der gute alte Peter und seine Mannen ballern sich durch ihren Set, es macht richtig Laune und die vielen Fans, die Bude ist echt hammergut gefüllt, haben ihren Spaß, echt geiler Start ins Wackenwochenende. Wo ich schonmal da bin bleib ich auch und schau mit Tsjuder an und mir gefällt es sehr, hab mich vorher noch nicht mit ihnen beschäftigt, daher ganz gut solch abchecken auf nem Festival, werde zu Hause mich mal etwas eindringlicher mit ihnen auseinander setzen. (mb)
Allerdings bleibe ich nicht bis zum Schluß, ich will den Weg zur Bühne bewältigen und mir dann - ACHTUNG KONTRASTPROGRAMM - Whitesnake ansehen. Nun bin ich sicher kein Auskenner, aber das eine oder andere Liedchen kennt man doch allem voran natürlich „Here i go again“ mit entsprechendem Video hehe ;) und so läuft dann auch auf der Bühne ein Best-of Programm, alle haben Spaß, Künstler wie Fans und am Ende stell ich fest das ich doch einige Songs der alten Barden kenne. (mb)
Nach einer entsprechenden Pause dann der heutige Headliner, als Finale der „Book of souls“ Tour haben sich Iron Maiden für das W:O:A entschieden, könnte schlechter sein, für alle die zu Hause bleiben mussten wird das ganze Ding live gestreamt. Der gute Jano hat mir hinterher gesagt das die Setliste fast identisch war mit dem Auftritt in der Waldbühne bei der er zugegen war, aber ok so ist das meist bei Tourneen und stört auch nicht da die Herren ja auch ne Menge Auswahl haben. Sieht auch alles toll aus, Bühnenaufbau usw., allerdings hab ich das Gefühl und sicher auch andere, der gute Bruce ist nicht ganz bei Stimme bzw. hat so seine Schwierigkeiten bei hohen Gesangseinlagen, aber nach langer Tour und dem Laufpensum das er an den Tag legt vll auch kein Wunder.
Insgesamt aber natürlich ein guter Auftritt von Maiden mit viel Bewegung, toller Musik und Inka-Eddie. Zum Abschluss des Abends geht es dann gemeinsam ins Zelt zum Karaoke, naja war schonmal besser und irgendwie war nach einer Stunde Schluss obwohl es zwei seine sollten, wer weiß. (mb)
Freitag
Meine erste Station, Entombed A.D. – für mich ein absolutes nachmittagliches Highlight des Festivals. Der Sound hat gestimmt und überzeugt, dreckig, böse und rau, so wie man es eben auch bei den Jungs erwartet, denn alles andere hätte enttäuscht. Die Performance war überaus sympathisch und auch die Charaktere haben menschlich total mitgenommen, einfach so überaus bodenständig und freundlich. Da konnte man noch spüren, wie sehr auch Musiker auf der Bühne diesen Moment zelebrieren können. Immer wieder gern, würde ich an dieser Stelle sagen! (lms)
Am Freitag mach ich aufgrund persönlicher Schuhprobleme nur einen Zelttag bzw.–abend und zieh mir als erstes Insidious Disease rein, ich mag ja den guten alten Marc Grewe, da er mit den ersten drei Morgoth-Outputs in meinen Augen
Klassiker erschaffen hat, und mit einem so kongenialen Partner wie Silenoz von Dimmu Borgir läßt sich halt dann auch geile Mucke machen, also einfach gesagt es brettert ordentlich und macht richtig Spaß, die üblichen Zeltprobleme erwähne ich nicht noch einmal. Als nächstes folgt dann Alcest , wollt ich auch schon ewig mal anchecken und mußte feststellen, echt töfte, muss ich mich mehr mit auseinandersetzen. Als heftigen Gegenpart spielen dann 1349 und auch die ballern ordentlich machen aber den Eindruck als hätten sie nicht gerade viel Lust, aber mir hat es trotzdem gefallen. Zum Abschluss meines Abends dann der gute Ihsahn, sicher seine Solosachen haben nicht wirklich was mit Emperor gemeinsam und sind sicher Geschmackssache, mir sagt es zu. (mb)
Uh yeah, eine tierisch gelungene Abwechslung, spürbar für jeden der daran teilnahm. Die Stoner-Ecke wird ja nun auf dem Wacken nicht im Übermaß bedient, daher umso schöner, dass gleich eine der Top-Formationen am Start ist. Selbst
Nichtgenrefreunde hatten hierbei ihren Spaß. Die Rede ist von Red Fang und ihrer Power-Stoner-Wand! Anders ist das einfach nicht zu beschreiben. Die Energie, der Groove und die Intensität ist meiner Meinung nach mehr als wackentauglich. Frischer Wind, heavy enough und einfach ein gutes Gefühl. Ich fands mega und war enttäuscht, dass ich 2 Songs verpasst habe, weil der Weg immer länger zu werden schien :D (lms)
Superknüller, nicht unerwarteterweise, Testament. Der Bay-Area-Thrash zu sehr später Stunde, nämlich um 2:00 auf einer der Hauptbühnen, sorgte bei mir erst für Unverständnis. Im Nachhinein empfand ich dies allerdings nur noch als genialen musikalischen Abschluss des Tages! Testament wollte ich ganz und gar genießen und suchte mir mit Kumpel Alex ein schönes Plätzchen und soundmäßig war es einfach nur ein Genuss. Auch spielerisch ist diese Kombo einfach unglaublich, da gibt es einfach gar nichts, was man finden könnte. Zum Dank für unsere Zeit haben wir ein richtig geiles Set bekommen und waren mehr als zufrieden. Da hatte man gleich das Gefühl, dass die Nacht noch jung ist! Für mich war Testament auf jeden Fall das diesjährige Highlight, hier gabs einfach die Komplettlösung. (lms)
[b]Samstag
Ein ziemlich enttäuschender Auftritt war leider der von Devildriver. Es lag wohl allerdings mehr an den äußeren Zuständen, aber auch von der Bühne wurde nicht viel transportiert. Ich habe schon keine Wahnsinns-Show erwartet, aber das war doch leider nochmal eine Schippe weniger. Die Windverhältnisse waren leider für die Position der Bühne sehr schlecht und die Böen schienen uns jegliche wichtigen Frequenzen zu klauen, ja förmlich wegzuwehen. Selbst Klassiker bzw. besser bekannte Songs konnten fast nur erahnt werden und wichtige Riffs bzw. Grooves die man eben erleben wollte, fehlten total. Sehr schade, aber naja, schieben wir es mal auf die höheren Mächte. Beim nächsten Mal sieht die Welt vielleicht schon wieder anders aus, diesen Gig muss man wohl einfach abhaken und aus dem Kopf streichen. (lms)
Ach man, diese Truppe muss man wohl einfach gern haben. Die Oberposer von Steel Panther liefern mal wieder eine halbe Comedyshow mit etwas Glammetal-Untermalung. Wer nicht einmal schmunzeln muss, bei den Klischee-German-Witzen und Überheblichkeiten des Gitarreros, der ist wohl schon ganz zu Stahl geworden. Einfach nur lustig, aber man muss es auch ertragen können. Wer nur Kopfnicken will und kein Bock hat, auf englisches Slang-Gelaber, der musste sich teilweise selbst beschäftigen, denn gefühlt wurde die Hälfte der Spielzeit verquatscht bzw. Faxen gemacht, haha. Aber musikalisch, wenn es denn mal am Laufen war, war es auch hier phänomenal. Glasklarer perfekter Sound – fast schon eine Playback-Verschwörung. Aber ganz einfach, eine der gelungensten Shows dieses Jahr. Ein riesiger aufblasbarer Penis unweit von mir, schien das Symbol des ganzen Happy-Feelings zu sein, einfach jeder war super gut drauf. Ein Haufen Babes dann noch zu 17 Girls in a row auf die Bühne zu holen, war dann schon keine Überraschung mehr, aber dafür ein spektakulärer Sonnenuntergang zum Ende der Show – oh mann, Hollywood lässt grüßen. Nein wirklich, ein Top-Auftritt, sollte man echt mal erlebt haben! (lms)
Und schon ist auch wieder Samstag ran, meine Schuhsituation hat sich nicht gebessert, auch deshalb lass ich leider einige von mir anvisierten Termine sausen und begebe mich dann erst etwas später zuerst wieder ins Zelt, um mit dem guten Max Einherjer anzuschauen, hauen gut einen raus, klasse.(mb)
Aber was dann auf der großen Bühne folgte konnte das Ganze noch toppen, Triptykon sind so evil heute Abend, böser geht wohl kaum, ich sag nur „are you morbid?“, knallen natürlich auch den einen oder anderen Celtic Frost Klassiker raus, also alles in allem ein Superauftritt. Selten bisher so gut „böse“ unterhalten worden. (mb)
Ich muss sagen, ich habe den Auftritt im TV Live gesehen und ich war begeistert. Die Setliste war einfach der Hammer! Songs wie Dethroned Emperor, Are You Morbit und Circle of the Tyrants fügten sich komplett in die düsteren Werke von Triptykon. Das absolute Highlight war jedoch das Tom und seine Band das fast 20 Minuten lange Werk The Prolonging komplett spielten. Einfach nur der Hammer. Bei ihrem letzten Auftritt in Wacken stand ich selber vor der Bühne aber ich finde mit dieser Show haben sie den Gig von 2012 einfach und spielerisch getopt! (ja666no)
Nun folgt wieder Kontrastprogramm und mit Twisted Sister wird es dann sowohl lustig, sangesfroh und auch etwas sentimental. Dies ist der letzte Auftritt der älteren Herren in Deutschland und viele wollen das miterleben und das Infield ist sehr gut gefüllt, es folgt eine Art Best-of-Setlist und wieder einmal bin ich erstaunt darüber wie viele Songs ich von einer Band kenne obwohl ich mich bisher nicht wirklich mit ihr beschäftigt habe. Gute zwei Stunden geben die „Jungs“ alles, allen voran natürlich Dee Snider der über die Bühne rennt wie ein Irrwisch, so eine Kondition hab ich jetzt nicht mal mehr, er redet viel mit dem Publikum und merkt auch an das sie es mit der Rockerrente wirklich ernst meinen, im Gegensatz zu anderen bekannten Dauerabschlußtourfahrer, hüstel. Richtig sentimental wird es dann als Dee an die kürzlich verstorbenen erinnert, natürlich allen voran Lemmy und die Masse auffordert Feuerzeuge oder Handy´s, endlich haben die Dinger mal nen guten Sinn wenn der Vordermann sie dir direkt in die Sicht halten, und den von uns Gegangenen Ehre zu erweisen. Selbstverständlich kommt es auch zu den üblichen Aufforderungen zum Mitsingen und kaum einer lässt sich das bei DEM Twisted Sister Hit „We´re not gonna take it“ zweimal sagen. Ein tolles Feuerwerk gab es dann auch, also ein Rundumwohlfühlauftritt. Für mich ist hier auch der Abend und Wacken2016 gelaufen, habe keinen Bock mehr auf Stehen und naja meine Schuhe. ;) (mb)
Zu guter Letzt für mich und auch bereits im Voraus einer der wichtigsten Must-See’s – natürlich Arch Enemy. Ich glaube das Ende für viele Wacken-Besucher, danach kam nicht mehr viel soweit ich mich erinnere. Aber definitiv auch ein würdiger Rausschmeißer. Nach anfänglichen Soundschwierigkeiten, die ich empfunden hatte, hatte man sich aber recht schnell dran gewöhnen können und ließ den Kopf kreiseln. Der Auftritt entpuppte sich noch als lustiger Zwangs-Crowdsurfing-Gig in unserer kleinen Truppe – hier wurde sogar entjungfert, das war persönlich eine ziemlich lustige Angelegenheit, aber hat natürlich nichts mit Arch Enemy zu tun, obwohl sie andererseits schon dazu animiert haben, ganz offensichtlich. Michael Ammott und Co. konnten, wie ich finde, wieder einmal brillieren. Immer wieder ein lohnenswertes Erlebnis! Das viele Feuer und eine Menge Hey-Hey-Hey’s bleiben Geschmackssache. Für mich immer etwas too much, aber naja, es funktioniert ja. Ansonsten ein wirklich nettes Set mit vielen Klassikern und ner Menge Soli-Melo-Power! Feeling ist hier wirklich groß geschrieben und an Fettnis mangelte es jedenfalls nicht. (lms)
Mein Fazit für dieses Jahr: War natürlich wie immer ne coole Sache, mit netten Leuten zusammensitzen, das eine oder andere Bier zischen und selbstverständlich geile Bands, für´s Wetter kann keiner was (oder doch?) und zum ganzen Drumherum brauch ich auch nix mehr sagen, haben schon hundert andere gemacht. Was allerdings auffällt, und nicht nur weil man es sieht sondern auch direkt gesagt bekommt, ist, das immer Touristen auftauchen, die nicht mal ansatzweise etwas mit der Musik zu tun haben und dort wirklich nur abhängen um zu saufen und sagen zu können das sie mal beim Wacken waren, vielleicht liegt es daran das ich ja nun schon ein “Altmetaller“ bin und immer noch der Meinung bin das die dort nix zu suchen haben, aber wer bin ich schon das ich mich aufrege oder meckere, denn nächstes Jahr bin ich dann eh wieder hier und hoffe auf Spaß, Sonne und gute Musik und einige der schon angekündigten Bands versprechen gute Unterhaltung.Ende der Durchsage (mb)
Für Euch vor Ort: mb = Matthias Buckatz, lms = Lars (man standing) Heinrich
DANKE LARS UND MATZE FÜR EURE SPONTANE HILFE)
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