Metal Keller — Eine Potsdamer Institution wird zehn



Am Anfang war das Nichts, dann kam der Metal Keller.

So oder so ähnlich könnte die Geschichte beginnen. Tut sie aber nicht. Also Butter bei die Fische, wie entstand die Idee „Metal Keller“?

Moddin:

Es gab damals eine Veranstaltung im Nil Klub, welche auf Heavy Metal getrimmt war und da waren diese Leute, die noch mit Plattenspieler den Keller beschallt haben.

Wir dachten damals, das würde jetzt öfter stattfinden, mussten dann aber feststellen, dass dies ein einmaliges Ding war. Daraus entstand dann die Idee „Warum machen wir das eigentlich nicht?“ und so entwickelte sich dann die Story.

Silvio:

Damals war in Potsdam einfach kaum noch was los. Freitags gab es nicht wirklich was für unseren Musikgeschmack. Das Archiv hatte Probleme mit der Baufälligkeit des Dungeons, das OnTheRocks war jetzt auch nicht wirklich das, wo man Party machen konnte.

Andreas:

Der „Urschleim“ entstand sogar noch früher. Einige Zeit noch vor dieser Veranstaltung wollte ich mit Gregor und einer weiteren Freundin eine Power-Metal-Veranstaltung im Nil machen. Wir hatten schon Plakate überall in der Stadt aufgehängt. Drei, vier Tage vorher kam dann aber leider die telefonische Absage, weil der Keller schon anderweitig belegt war.

Dann, so ein Jahr später, war es Gregor, der nochmal auf mich zukam und meinte, er würde mit weiteren Freunden einen neuen Anlauf starten.


Der Metal Keller hat sich meiner Meinung nach in seiner heutigen Form zu einer Institution in Potsdam entwickelt. Hattet ihr jemals auch nur im Entferntesten daran gedacht, dass dies mal so sein würde? Ich meine, würde es den Metal Keller nicht mehr geben, wäre das Loch enorm groß.

Andreas:

Also ich glaube, die Hoffnung war schon da, dass wir es irgendwie hinbekommen, die damals auseinanderdriftende Metal-Szene Potsdams wieder zusammenrücken zu lassen. Auch wenn ich der Meinung bin, dass wir das nicht ganz so geschafft haben, aber es ist voll, die Leute, die kommen, haben Spaß und das ist es, worauf es ankommt.

Moddin:

Diese Entwicklung habe ich so nicht erwartet. Die Hoffnung hatten wir natürlich immer, dass der Metal Keller auf Dauer bestehen bleibt. Damals wussten wir nicht, ob es überhaupt gut oder auch schlecht laufen würde und waren dann natürlich positiv überrascht.

Andreas:

Am Anfang war der Metal Keller ja auch nur als reine „Disco-Veranstaltung“ ausgelegt.

Silvio:

Und so war es ja auch gewollt.

Andreas:

Das lief in der ersten Zeit auch richtig gut. Da gab es Veranstaltungen, die auch knüppeldicke voll waren. Zwischendurch kam dann aber auch eine Durststrecke, wo wir dann teilweise nur 30 Gäste am Abend da hatten. Da waren dann schon Überlegungen, ob man das so ewig weitermachen kann.

Silvio:

Ich denke, wir hatten am Anfang auch noch einen kleinen Berlin-Bonus. Solang die Veranstaltung neu ist, ist sie auch noch interessant und zieht Leute auch aus der großen Schwesterstadt. Irgendwann ist es aber eben nichts „Besonderes“ mehr, sodass es ein wenig abflaute.

Andreas:

Ein paar Punkte haben wir dann geändert und dem Drumherum angepasst. So haben wir dann mit den Konzerten begonnen. Das hatte einen positiven Effekt auf die Veranstaltungen ohne Bands. Auch die Abtrennung der großen Fläche des Nils, wenn kein Konzert stattfindet, war ein gute Idee.

Woran wir vielleicht heute noch arbeiten sollten, ist, dass wir mehr Leute erreichen. Also dass wir in den Köpfen präsenter werden. Nicht mal, damit es voller wird, sondern einfach, damit mal hier und da jemand Neues reinschaut und sich hoffentlich bei uns wohlfühlt, sodass wir wirklich als Teil von Potsdam wahrgenommen werden. Du meintest vorhin, der Metal Keller wäre inzwischen eine Institution. Ich denke bei einigen Leuten, sicher, aber bei einem großen Teil der Potsdamer Metal-Community sehe ich noch nicht, dass das so angekommen ist.

Moddin:

Ansonsten hat sich natürlich in den letzten zehn Jahren viel getan. Am Anfang haben wir mehr das gespielt, was wir selbst so hören wollten. Nach und nach hat sich das geändert, sodass wir inzwischen so weit wie möglich versuchen, alle Wünsche der Gäste zu erfüllen.


Was ist eigentlich aus der Tapete geworden? (Anmerk. d. Red.: In den ersten Jahren wurde die Songwünsche auf eine Tapete geschrieben, heute liegt ein Schreibblock aus)

Moddin:

Das frage ich mich aber auch.

Andreas:

Das wurde auf Dauer leider unpraktisch. Die Idee dahinter, nicht nur die Wünsche zu sammeln, sondern auch zu schauen, wie man das CD-Magazin noch erweitern könnte, führen wir ja jetzt mit den Blocklisten fort.

Silvio:

Fun Fact: Die Sache mit der Tapete war nicht mal ein Konzept. Sie war einfach den ersten Abend da und wir brauchten irgendwas zum Draufschreiben.

Etwas Gutes hatte dieses Gimmick damals allemal. Heute haben wir manchmal

das Problem, dass der Wunschzettel am DJ-Pult seitenweise mit ein und derselben Handschrift gefüllt wird. Das gab es so mit der Rolle nicht.



Was würdet ihr als Highlights der letzen zehn Jahre aufzählen? Dazu gehören positive wie auch negative Erinnerungen.

Moddin:

Das zweite Weihnachten war meiner Ansicht nach ein großes Highlight. Da hatten wir zum Beispiel den Schnapsgläsern Weihnachtsmannkostüme angezogen, und zum das ersten Mal ein Metal-Bingo mit Gewinnen. Das war schon cool.

Silvio:

Leider war die Motivation der Gäste, bei so was mitzumachen, nie so wirklich hoch, selbst wenn es darum ging, ein 5-Liter-Fass Freibier zu gewinnen.

Andreas:

Das war doch aber eh so eine komische Sorte.

Moddin:

Der gute Angermann ...

Das erste positive Highlight, was Metallern einfällt, ist Weihnachten?

Moddin:

Ja, klar. Es geht ja nicht nur um die roten Zipfelmützen, sondern auch um das ganze Druherum. Die Vorbereitung für den Abend hat schon viel Spaß gemacht, dann war der Metal Keller den Abend auch gut gefüllt. Alles in allem war das einfach eine geniale Veranstaltung.

Ein weiteres Highlight war die eine Band, ich meine, es war Xicution. Ich krieg das gar nicht mehr alles zusammen, wie das ablief. Ich glaube, irgendwie waren nach der ersten Band kaum noch Leute da, sodass sie vor einem fast leeren Raum gespielt haben. Dann kurz vor Schluss, als sie aufhören wollten, kamen dann noch ein paar Leute und haben sie nicht mehr gehen lassen. Die riefen dann „Spielt weiter!“, woraufhin die Band meinte, „Nagut, dann müsst ihr aber auch machen, was wir sagen“ und auf einmal sitzen da dann Leute auf dem Metal Keller-Boden und machen so Sachen wie Ruderboot …

Silvio:

Auf jeden Fall. Und das ging dann tatsächlich noch so zwei Stunden weiter. Das war schon genial.

Budi:

Bandtechnisch ist mein Highlight ganz klar Whorion. Nicht nur, dass da der Drummer von Finntroll an den Kesseln saß, das ganze Konzert war einfach der Hammer.

Silvio:

Ein positiver wie aber negativer Höhepunkt war sicherlich auch der Abend mit Tendencia aus Kuba. Da kriegt man durch Zufall eine für den Metal Keller schon ziemlich krasse Band (Anmerk. d. Red: auf Grund Entfernung/Herkunft), welche auch einen sehr coolen Auftritt hingelegt haben und dann haut aber das Drumherum nicht hin. Zum Beispiel, dass es dann leider doch mal einen Metal Keller mit Eintritt gab, was so nicht abgesprochen war.

Moddin:

Das Unschöne war halt, dass eindeutig von uns aus gesagt wurde, es gibt keinen Eintritt und dann wurde der doch hintenrum genommen.

Andreas:

Am Ende war das irgendwie keine Metal Keller-Veranstaltung mehr. Der Großteil der Gäste waren nicht die, welche sonst im Metal Keller waren. Die gesamte Stimmung war auch etwas komisch. Als Tiefpunkt würde ich das aber nicht werten, eher als Erfahrung, aus der man gelernt hat

Und im Endeffekt ging es ja um eine gute Sache. Ich glaube, es war ein Waisenhaus auf Kuba, wofür wir ja dann auch noch gespendet haben.

Moddin:

Als Tiefpunkt sehe ich es an, wenn mir ab und an mal die Motivation flöten geht. Nach einer harten Arbeitswoche, oder so, geht es einem dann manchmal eben so, dass man den gesamten Tag über schon müde ist und sich dann so denkt: „Boah, heut Abend dann noch Metal Keller bis frühs und dann auch noch Samstag putzen. Das geht mir grad richtig gegen den Strich“. Aber auch das gehört halt dazu und haben wir alle schon durch.

Budi:

Ja, gerade wenn man mal überlegt, dass es zwischenzeitlich teilweise bis 7 Uhr morgens ging, schlaucht das ungemein.


Wie groß ist – wenn man es so nennen will – die Konkurrenz zu Berlin. Seht ihr Schwierigkeiten darin, gegen die große Nachbarstadt anzutreten?

Moddin:

Wenn Berlin nicht wäre, würde der Metal Keller aus allen Nähten platzen, hehe! Aber groß Probleme sehe für unsere aktuelle Situation da nicht.

Andreas:

Es ist für Veranstaltungen in Potsdam immer schwierig mit der Berlin-Nähe umzugehen. Da ist es egal, ob das der Metal Keller ist oder was auch immer. Das Potenzial, das eine Stadt mit fast 170.000 Einwohnern eigentlich bietet, verwässert so. Zum Beispiel haben wir immer noch nicht alle Potsdamer Metaller erreicht, da es dort immer noch Leute gibt, die dann eben lieber ins Hauptdorf fahren.

Apropos fahren. Ist es ein großes Problem, dass der Nil so weit ab vom Schuss liegt?

Moddin:

Es ist schwierig für uns einzuschätzen, ob es für den Metal Keller einen großen Unterschied machen würde, läge der nicht Nil etwas außerhalb, sondern zum Beispiel im Zentrum Potsdams. Wir haben da ja nicht wirklich einen Vergleich.

Silvio:

Ich denke, es ist schon gerade für Gäste von außerhalb abschreckend, Freitagabend nach der Arbeit so weit rauszugurken. Es gibt aber einige Hartgesottene, die den Weg dennoch auf sich nehmen.

Moddin:

Klar, macht es für jeden einen Unterschied, ob er oder sie mal eben 500 Meter in die nächste Kneipe tingelt oder mal eben 1 1/2 Stunden raus in den Metal Keller.

Silvio:

Auf der anderen Seite muss man sehen, dass es den Metal Keller ansonsten aber sehr wahrscheinlich auch nicht geben würde.

Moddin:

Genau, weil es sich in der Innenstadt einfach nicht tragen würde, wenn wir jetzt dafür etwas anmieten müssten.


Viele fragen sich sicherlich, wie das möglich ist, so eine Veranstaltung ohne Eintritt zu stemmen? Gerade, wenn Bands spielen, kommt da ja immer die Kostenfrage auf.

Andreas:

Das funktioniert, weil wir kaum Unkosten haben. Da ist keine Miete, welche für den Nil anfallen würde. Es entstehen keine Personalkosten, da natürlich alle freiwillig mitwirken. Somit decken in der Regel die Bareinnahmen alle Ausgaben, die an so einem Abend anfallen.

Hätten wir jetzt irgendwo finanzielle Risiken abdecken müssen, hätten wir uns das sicher nach ein paar Monaten nochmal genau überlegt.

Moddin:

Die Philosophie dabei ist, dass wir natürlich auch gerne Bands die Möglichkeit bieten, bei uns zu spielen, aber es dafür nicht wirklich so etwas wie eine Gage gibt. Wer halt Bock hat, der meldet sich und es wird dann versucht, Dinge wie Spritgeld rauszuhauen.


Wie schwer ist es eigentlich, nach Konzerten die Gäste im Keller zu behalten?

Moddin:

Das ist ganz unterschiedlich. Mal ist es so, dass viele Gäste mit den Bands kommen und auch mit ihnen wieder gehen. Und dann gibt es Abende, wo genau das Gegenteil passiert, dass nach den Bands dann einige erst in Aktion traten, weil sie sich dann endlich ihre Mukke wünschen konnten.


Nachdem, was ihr in den letzten zehn Jahren Metal Keller so erlebt habt, wo glaubt ihr in fünf Jahren mit der Veranstaltung zu stehen?

Moddin:

Ich hoffe vorrangig natürlich, dass es weiterläuft. Wünschen würde ich mir, dass eine quasi „nächste Generation“ auch irgendwann miteinsetzt und das vielleicht auch künftig übernimmt. Das klingt vielleicht doof, aber ab irgendeinem Punkt sind wir auch für so was steinalt. Man sieht es ja an unserem Publikum, dass wieder jüngere Menschen zum Metal finden. Damit einher kommt eben auch ein frischerer Musikgeschmack, den wir teilweise gar nicht mehr bedienen können.

Allerdings weiß ich auch noch nicht, wie man das wirklich umsetzen könnte. Es ist ja nicht so, dass wir gleich morgen damit aufhören wollen, aber man sollte schon mal darüber nachgedacht haben.

Budi:

Wir sind halt alle nicht mehr so an der aktuellen Musik dran.

Andreas:

Das Problem dabei ist aber auch, dass heutzutage wirklich vielen einfach die Zeit fehlt. Gerade bei ehrenamtlichen Engagement hat man allerhand andere Dinge im Terminkalender. Bei Studenten wären das zum Beispiel anstehende Masterarbeiten oder aber auch ein Weggang nach dem Studium, obwohl man vielleicht gerade erst mit dem Team warm geworden ist.

Was ich auf jeden Fall hoffe ist, dass das Stammpublikum auch noch in fünf Jahren erhalten bleibt. Neue Gästen bringen frischen Wind. Daraus dann eine gesunde Mischung auch später noch zu haben, wäre toll.

Ansonsten können wir uns wohl wie damals, als wir angefangen haben, heute noch nicht wirklich vorstellen, was im Endeffekt in fünf Jahren ist.


Ihr seid ja relativ nah dran am Geschehen. Hat sich die Potsdamer Metal-Szene in den letzten Jahren verändert? Wenn ja, wie?

Silvio:

Was mir aufgefallen ist und was ich ganz cool finde, ist, dass die Kuttendichte zugenommen hat. Ich weiß nicht, ob wir als Metal Keller damit was tun hatten, oder ob das überhaupt ein reines Potsdamer Ding war, aber das ist mir halt aufgefallen. So vor zehn Jahren oder so, gab es das eigentlich gar nicht in Potsdam. Einen großartigen Wandel hab ich jetzt aber nicht bewusst feststellen können.

Budi:

Einen negativen Wandel empfand ich, als Fliege leider aufgehört hatte, die Konzerte im Archiv zu veranstalten. Seitdem fehlt irgendwie schon ein wichtiger Teil der Potsdamer Metal-Szene. Positiv dagegen ist, dass seit Längerem so „moderne“ Metal-Varianten in Potsdam Fuß fassen. Im Archiv finden da inzwischen fast regelmäßig so Core-Konzerte und ähnliches statt. Auch wenn das nicht wirklich mein Geschmack ist, ist es doch ein gutes Signal für die Szene.

Moddin:

Vor einiger Zeit waren solche Gäste auch noch im Metal Keller anzutreffen. Da wir aber da nicht wirklich viel in unseren Koffern im Angebot hatten, verlief sich das etwas über die Zeit. Die vielleicht drei Alben, die wir hatten, haben wir auf Wunsch natürlich auch gespielt, aber eine große Auswahl hatten wir nun mal nicht.

Ich glaube, wir sind inzwischen aber auch in einem Alter (lacht), wo man einen Wandel gar nicht mehr so mitbekommt. Die Zeiten, wo man neben dem Metal Keller noch die Metal-Szene unsicher machte und auf Tour ging, sind, für mich zumindest, weitestgehend vorbei, sodass es schwer ist, sich da ein Eindruck zu verschaffen. Deswegen auch der Aufruf an die Jüngeren, nachzurücken.






Um den Leser unseres Heftes und den Gästen des Metal Keller das Stammteam ein wenig näherzubringen, würde ich euch zum Abschluss bitten wollen, uns noch zu beantworten, wie ihr zum Metal gekommen seid, was genau ihr im Metal Keller macht und was eure aktuellen Top 3 sind.

Budi:

Irgendwie hatte ich mal ein gebranntes Album von The Offspring bekommen. Hinten dran waren dann noch ein paar Titel von Marilyn Manson, die ich ganz cool fand. Dann ging das weiter mit sonntagabends Stahlwerk hören, wo ich zu Amon Amarth gekommen bin und sich danach eben alles weitere ergeben hat. Vom Stahlwerk hab ich übrigens sogar noch Kassetten aufgenommen, die bei mir irgendwo herumschwirren.

Zum Metal Keller gekommen bin ich durchs Studium, als ich Sopia kennengelernt habe. Die kannte wiederum Gregor, welchen ich dann zusammen mit Moddin und Silvio auf einem Konzert im Postbahnhof zum ersten Mal begegnet bin.

Angefangen hatte ich dann als DJ zusammen mit den Jungs. Auf Dauer wurden aber vier Leute hinterm DJ-Pult zu viel, sodass ich dann hinter der Bar mitgeholfen habe. Irgendwann meinte Andreas zu mir, dass es vielleicht ganz cool wäre, wenn wir nicht immer die Standard-Nil-Leute für die Technik ranholen müssten und ob ich das nicht übernehmen wollen würde.

Aktuelle Top 3: Hellacopters, Aussitot Mort bzw. heute unter dem Namen Mort Mort Mort, oder auch Coheed And Cambria. Ansonsten gehen Iron Maiden, Motörhead und Black Sabbath natürlich immer.

Moddin:

Zum Metal gekommen bin ich so im Alter von ungefähr 15 Jahren. Man nahm so auf, was die etwas Älteren im Umfeld hörten, was damals mehr so Punk wie die Dead Kennedys, Slime, The Exploited oder auch Bad Religion war. Ich glaube, der Übergang war dann einfach da, auch wenn es vielleicht mit eher peinlichen Dingen wie Hammerfall oder Blind Guardian anfing.

Dann gab es irgendwann diesen Sprung auf die melodische Black-Metal-Schiene à la Summoning. Dann gab es aber nochmal so einen Knack Richtung Death Metal mit eben Death, Bolt Thrower und Obituary.

Ich bin einer der DJs im Metal Keller. Abgesehen vom Auflegen und CD-Sammeln, helfe ich, wenn Not am Mann ist, auch an der Bar mit aus. Silvio und ich kaufen auch meist vor dem Metal Keller ein, um dann zum Beispiel für die Bands die Brötchen zu schmieren oder aber auch den Grill anzuschmeißen.

Putzen müssen wir natürlich alle am nächsten Tag.

Death, Bolt Thrower und einmal was für alle: Manowar. Das wären so meine alltime favorites. Kürzlich entdeckt habe ich für mich noch Lair Of The Minotaur und Charred Walls of the Damned.

Silvio:

Den Einstieg in die härte Musik verlief bei mir über Nirvana, The Offspring, aber auch The Exploited. Über Freunde meines Bruders, welche das Zeug irgendwann mal mitbrachten, hat mich das als Stepke damals schon beeindruckt. Mit 13 oder 14 Jahren dann hat man sich selbst damit befasst, und dann durch das Stahlwerk Radio seinen Horizont erweitert. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wo man eigentlich als kleiner Stift schon schlafen sollte und ich aber noch mit meinen kleinen Radiowecker Stahlwerk gehört habe.

Am nächsten Tag in der Schule hat man sich dann ausgiebig auf dem Pausenhof über die Bands, die man ja bis dahin noch nicht kannte, ausgetauscht. Als wir dann einen neuen Mitschüler aus Annaberg-Buchholz auf unsere Schule bekamen, hielt dann der Black Metal Einzug. Das war nochmal ein prägendes Ereignis für mich.

Prinzipiell nehmen sich die Aufgabengebiete von Moddin und mir nichts. Einzig, dass ich nicht noch Bar mache.

Top 3: Darkthrone, Hammerfall und erstaunlicherweise Gloryhammer. Eine gesunde Mischung eben.

Henner:

Bei mir war das eine ganz nerdige Geschichte. Als Kiddy habe ich mir in der Bibliothek unserer Kleinstadt die Kassette von einer Band ausgeliehen, deren Name ich damals auf viele Klotüren gekritzelt sah, ohne zu wissen, wer das eigentlich war. Es handelte sich um die Highway to Hell von AC/DC. Einmal im Ohr ‒ für immer angesteckt.

Im Keller bin ich in die großen Fußstapfen meines kleinen Bruders Gregor getreten, der mit seinen Freunden das Ganze ins Leben gerufen hat, und helfe am DJ-Tresen mit. Da ich die Atmosphäre des Kellers und die Mischung der Leute, die ihn besuchen, sehr mag, bin ich nach wie vor gern dabei.

Ganz oben auf sind aktuell Ministry, Siouxsie and the Banshees und K.I.Z..

Und das sagen die Bands und Besucher über den Metal Keller:


Arne:

Der Metal Keller ist für mich eine der letzten Metalinstanzen in Potsdam. Hier komme ich voll auf meinen Geschmack.

Ich habe viele Metalheads kennengelernt, die heute zu meinem Freundeskreis gehören. Der Metal Keller ist einfach Pflichttermin für alle Metaller in Potsdam und Umgebung!


Tormentor:

Wir hatten als Band schon mehrmals die Ehre, im Metal Keller zu spielen und es ist immer wieder ein geniales Erlebnis! Als bestes Beispiel nenne ich unseren letzten Gig dort im Februar ‒ Moshpits, kaputte Bierflaschen, Menschen, die auf die Monitorbox fielen und tosender Applaus und endloses Headbangen!

Eine Bühne gibt es nicht, man ist eins mit dem Publikum und diese Energie spürt man im Metal Keller immer besonders intensiv! Zudem sind die Besucher und die Crew vor Ort immer sehr freundlich, das Bier unglaublich gut gekühlt und die Pausenmusik ein Genuss.

Am liebsten möchte man die Party immer bis zum Schluss erleben, weswegen wir eines Tages auch ohne dort zu spielen, gern vor Ort sein wollen, um uns fürstlich mit Bier zu verköstigen und dem wilden Treiben beizuwohnen! In diesem Sinne ‒ Raise your Horns!


Holger:

Ich kenne und besuche diese Veranstaltung nun seit dem Jahr 2008 oder 2009. Dort habe ich viele nette Menschen kennengelernt und vermutlich ähnlich viele Bands gesehen. Ich denke, die Bedeutung des Metal Kellers ist heute größer als zu Beginn und dennoch für mich persönlich lange nicht mehr so interessant und bedeutend wie noch vor einigen Jahren.

Als mittlerweile einzige regelmäßig stattfindende Metalveranstaltung in Potsdam ist der Metal Keller eine Institution in der Szene. Nach dem Wegfall des On The Rocks als halbwegs vernünftige Metal/Rock-Bar (die letzten Jahre mal ausgenommen) und immer weniger werdenden Konzerten in Potsdam, abgesehen von Core-Gedöns, ist der Ottonormalmetaller gezwungen, sich nach Berlin zu begeben oder selbst einen Abend mit Freunden und Bekannten auf die Beine zu stellen.

Das einmal im Monat stattfindende Treffen der Szene Potsdams, oder wenigstens eines großen Teils, im Metal Keller hat daher einen hohen Stellenwert.

Ein bunt gemischtes Publikum aus Jung und Alt, sowie einer charmanten, ehrenamtlichen Barbesetzung und einer ebenfalls ehrenamtlich arbeitenden DJ-Truppe lassen die Abende immer wieder lang und meistens feucht-fröhlich werden.

Mittlerweile sind die Räumlichkeiten auch gut gefüllt, wenn es mal kein Konzert gibt.

Der Metal Keller ist ein Sprungbrett und Kontaktpunkt für den Metal-Untergrund und ebenso Anlaufpunkt, um neue Kontakte zu knüpfen oder einfach nur hart mit Gleichgesinnten zu feiern.

Mir persönlich gefiel zwar in den letzten Monaten die Zusammensetzung der Leute nicht immer so gut, aber solche Veränderungen gehören einfach dazu.

Und zwei, drei, vier Leute, auf die man sich freut, oder die man lange nicht gesehen hat, sind eigentlich immer da.

Tobi:

Ich habe den Metal Keller immer im Auge gehabt, aber war leider noch nicht oft da. Es ist einfach schwer, Berliner dazu zu bewegen mal rauszufahren. Dabei verpassen sie echt eine tolle Party mit entspannten Leuten in einer tollen Location und es werden alle Wünsche gespielt. Unglaublich!


Xicution:

Der Metal Keller bedeutet uns als Band eine ganze Menge! Wir hatten dort unser zweites Xicution-Konzert überhaupt und waren inzwischen bereits dreimal mal dort. Der Metal Keller hat uns jedes Mal unvergessliche Abende gebracht und wirklich coole Shows. Die Location ist einfach der Hammer und wir freuen uns bereits auf unseren nächsten Besuch!


Sunna Sepdoom:

Der Metal Keller ist jedes Mal ein Potsdamer Szenetreff, wo alle entspannt ihrer Lieblingsmukke frönen können und sich dabei mit preiswertem Bier oder ähnlichem über Gott und die Welt unterhalten. Als Sunna Sepdoom freuen wir uns jedes Mal, wenn wir dort spielen dürfen oder auch einfach nur als Gäste vorbeizukommen und alle Konsorten, die man teilweise auch nur dort trifft, wiederzusehen.


Maggots:

Der Metal Keller, in dem wir bis jetzt dreimal spielen durften, ist ein uriges Kellergewölbe mit angenehmer Atmosphäre. Wir wurden immer freundlich und entspannt empfangen. Aber auch als Gast empfanden wir den Metal Keller als sehr cool! Faire Preise und Metal für jeden Geschmack. Dort kehren wir immer wieder gern ein!



Der Metal Keller findet den jeweils zweiten Freitag im Monat im NilStudentenkeller statt.
Infos zu den aktuellen Terminen findet ihr auf www.metalkeller.de

ds

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