Arroganz - Primitiv (2017)



Wie ein Knüppel in die Wirbelsäule bricht bereits der Opener "Pilgrim" über den geneigten Hörer herein und macht sofort klar: Die folgenden 40 Minuten haben es in sich! Nervös poltern die Drums, infernalisch sind die Screams - bis zur Hälfte des Tracks eine Doom-Gitarre einsetzt, die den Begriff "hypnotisch" wahrlich neu definiert.


Das sind die Trademarks von Arroganz: Die perfekte Symbiose von ultra-zähflüssigen Lava-riffs über polterndes Mid-Tempo bis hin zur absoluten Raserei, die in ihrer Brutalität aber bedrohlich kühl und kontrolliert wirkt. Eine akustische Blaupause dieses Sammelsuriums ist "Obliviate" - eine knapp achtminütige Quintessenz des Lausitzer Trios.


Es ist vor allem die Ausgewogenheit, die den Fortschritt von Arroganz dokumentiert. Sinistre Interludien werden von erbarmungslosem Geprügel erschlagen, donnernde Breaks münden in majestätische Bassläufe - jede Sekunde auf Primitiv ist sorgfältig durchdacht und kalkuliert. Perfekt in Szene gesetzt von einer absolut zwingenden Produktion, die gleichsam brachial und organisch jedem Instrument ausreichend Platz zur Entfaltung lässt und dabei vollends ohne modernen Schnickschnack auskommt.


Teilweise erinnert das neue Album der Cottbuser an in seiner bedrohlichen Grundstimmung an den Celtic Frost-Nachfolger Tryptikon - wenngleich Arroganz noch nicht zu 100% an die Intensität der Schweizer heranreichen. Dennoch ist Primitv ein grandioser Bastard von einem Album: Roh, bärbeißig, finster. Musik für Männer. Urgh!




Bewertung

Songwriting: 4/4

Sound: 4/4

Innovation: 1/2

Design: 1/2

GESAMT: 10/12


Tracklist

  1. Pilgrim
  2. Olbiviate
  3. Strait Paths & Grave Walls
  4. Another God Dead
  5. Cortege
  6. Sepuchral Cold

Band


K – Bass, Gesang

P – Gitarre

T – Schlagzeug


www.hellishhordes.com

https://www.facebook.com/arroganzgermany


Auf der Bandcamp Seite von FDA Records könnte ihr das gesamte Album im Stream hören.


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