Ein Album nach einem kurzen, indifferenten Intro mit einem Song wie "Zombie Bukkake" zu eröffnen, lässt tief blicken: MadBrain sind sicherlich nicht angetreten, um mit ihrem Erstwerk gleich den Literaturnobelpreis abzuräumen. Dafür bollern sich die Wuppertaler auf dem knapp 28 Minuten dauernden Retribution ohne Rücksicht auf Verluste durch sieben ratternde Death-Granaten!
Auf moderne Nebensächlichkeiten wie Breakdowns oder Melodiebögen verzichten die Newcomer konsequent, dafür schlägt das Tachometer beständig in den roten Bereich. Dazu lässt Lead-Gitarrist Sebastian zielsicher das ein oder andere amtliche Shredder-Solo vom Stapel. Star der Platte ist aber auf jeden Fall Sänger Robin, der Erinnerungen an den jungen Mille Petrozza wach werden lässt, daneben aber auch abgrundtiefe Growls beherrscht.
Großer Schwachpunkt auf Retribution ist dahingegen die Produktion: Zwar muss man anerkennen, dass MadBrain die Platte in Eigenregie aufgenommen haben, aber zeitgemäß ist einfach anders! Gerade die Drums puckern lasch und schwachbrüstig vor sich hin, die eigentlich gute Gitarrenarbeit geht ziemlich im Matsch unter. Doppelt schade, denn so kann man die Durchschlagskraft der Songs der Wuppertaler nur erahnen.
Auf jeden Fall wäre es mal interessant zu hören, wie die Jungs mit einer amtlichen Produktion klingen! So bleibt von MadBrain's Debütalbum leider ein äußerst zwiespältiger Eindruck. Aber Death/Thrash muss eben wuchtig tönen, sonst bleibt der Spaß auf der Strecke. Einen Bonuspunkt gibt es dennoch für das äußerst kultige Coverdesign!
Bewertung
Songwriting: 3/4
Sound: 1/4
Innovation: 1/2
Design: 2/2
GESAMT: 7/12
Tracklist
- Retrospective
- Zombie Bukkake
- Virtues
- Aviator
- Cult Of Death
- MadBrain
- Retribution
- Thrash Massacre
Band
Stefan - Gitarre
Sebastian - Gitarre
Robin - Gesang
Stephan - Bass
Kai - Drums
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