WACKEN OPEN AIR 29

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WACKEN OPEN AIR Nr.29 !

2018 wird eingestimmt auf das große Jubiläum


Mittwoch 01.08.2018

Ich war dieses Jahr bereits wieder am Mittwoch da und nach einer mehr als unkomplizierten Anreise ging es für mich um 18:30 Uhr bereits mit Bannkreis los. Die Subway To Sally „Light Version“ überraschte mich sehr und so wie es aussah nicht nur mich. Musikalisch überzeugten sie und man merkte auch, dass hier alte Hasen auf der Bühne standen. Als nächstes wollte ich dann zu Nazareth doch den Abstecher in den V.I.P.Bereich hätte ich mir sparen sollen.

Das Bullhead City Zelt war brechend voll und man konnte nur davon träumen noch rein zu kommen. Bei Sepultura war es dann nicht viel anders, kein Durchkommen und kein Vergnügen. Ich entschied mich dann dazu mir später noch Heilung anzugucken. Musikalisch und optisch machte die Truppe eine Menge her. Ich war echt fasziniert und werde die Truppe weiter im Blick haben.



Donnerstag 02.08.2018

Am Donnerstag konnte ich gleich zu beginn des Festivals dann meiner heimlichen liebe nach gehen, dem GLAM METAL! Vince Neil war mein erstes Highlight, beim Wacken 2018. Er hat definitiv Musikgeschichte und unvergessliche Klassiker geschrieben. „Dr. Feelgood“, „Shout At The Devil“ oder auch „Home Sweet Home“ verpassten mir Gänsehaut aber auch „Kickstart My Heart“ oder „Primal Screan“ konnte mehr als punkten. Weiter ging es danach mit Dirkschneider, der solide wie immer seine große Zeit bei Accept zelebrierte. Udo ist einfach Kult, genau wie seine Songs. Zwischendurch riskierte ich aber auch einen Blick bei Oomph. Die Deutsche NDH Größe konnte eine ganze Menge Leute vor die Louder Stage bringen. Der Sound war ganz gut aber irgendwie störte mich die Performance. Es wirkte alles so sehr künstlich, selbst die Lacher von Sänger Dero. Nun ja, weiter sollte es für mich erst mit Behemoth gehen. Da ich sie in den letzten 4 Jahre 5-mal gesehen hatte, war es eine schöne und gelungene Abwechslung sie mit einem neuen Set zu sehen. Es fanden sich viele alte Klassiker wie z.B. „Demigod“ oder „Slaves Shall Serve“ aber auch 2 neue Tracks. „God= Dog“ und „Wolves ov Siberia“ wurden der Welt präsentiert und ich denke das neue Album wird ein weiter Schlag in die Fresse. Gelungene Show und Gänsehaut pur! Danach zog ich mich erst einmal zurück um das gesehene zu verarbeiten.
Es folgte dann Judas Priest, die METAL GODS schlecht hin und sie waren in Top Form! Halford war gut bei Stimme und Priest lieferten einfach nur ab!

Das Highlight schlecht hin war das Glen Tripton bei der Zugabe auf die Bühne zurückkehrte und uns mit seinem Gitarrenspiel verzauberte. Und dann kam Gaahl, besser gesagt Gaahl's Wyrd. Was war das denn? Ich dachte echt mich erwartet hier jetzt ein tief schwarzes, voller knüppelnder Drums und gefeilten Klampfen überladenes Black Metal Konzert aber das? Das was ich hier sah war der Hammer! Klar war es Black Metal aber mit so viel Groove und Tiefgang. Mr. Satan..äh..Gayhl..man, Gaahl fesselte mich! Der Wechsel zwischen Gekeife und Clean Gesang war genial, Gaahl schaffte es ein weiteres Mal, mich zu fesseln. (Keine SM Gedanken jetzt) Wahnsinns Überraschung zu später Stunde!


Freitag, 03.08.2018

Nachdem ich mir den Schädel bei Cannibal Corpse abschraubte und die Hitze mich ganz schön fertig machte, ging ich erst zu 15:45 Uhr zur Louder Stage. Dort spielten die Altmeister von Mr. Big. Die Band hatte definitiv Spaß, auch wenn ich die Aussage von Sänger Eric Martin nicht glauben konnte, dass dieses Kozert der Höhepunkt seiner Karriere sei. Naja Musikalisch waren sie jedenfalls Top. Natürlich gibt es ja beim Wacken das große Problem, dass man hier einfach zu viele Bühnen und zu viele gute Bands hat. Daher verschwand ich vorzeitig von Mr. Big um mir Fozzy im Zelt zu geben. 3 Worte sagen glaub ich alles über diese Show... WHAT THE FUCK! Was hier abgezogen wurde war einfach nur der Wahnsinn. Die Bühnenpräsenz von Sänger und WWE Superstar Chris Jericho ist einfach übermenschlich aber seine Bandkollegen stehen ihm in nichts nach. Das Zelt kochte und der Sound war Brutal gut und laut. Nicht nur die Leute vor der Bühne hatten ihren Spaß, nein auch der Hr. Corpsegrinder wippte lässig mit Bier in der Hand am Bühnenrand mit.
Es folgten Clawfinger die einfach nur Spaß auf der Bühne hatten und eine perfekte Show ablieferten. Ich ging jedoch beim Vorletzten Clawfinger Song bereits los, um mir einen guten Platz bei Running Wild zu sichern. Dadurch konnte ich den Publikumsgewinner, für die meisten Leute vor der Bühne noch sehen. Nightwish zogen definitiv die meisten Menschen aufs Infield, dafür schon mal Respekt... ansonsten sind sie für mich nur gelegentlich mal Nett zu hören.
Rock'n'Rolf is Back!... mal wieder. Running Wild hatte ich das letzte mal 2009, bei ihrer Abschiedsshow, gesehen und ich muss sagen, dass es diesmal um einiges besser war. Ich hatte mir den letzten Auftritt von 2015 (glaub ich) im Stream angeguckt und der war auch schon gut. Leider gab es zwischen 2015 und 2018 keine große Entwicklung. Es war schön die alten Klassiker zu hören und Running Wild spielten auch gleich noch einen neuen Song. Mein Fazit: Es war ein schönes Nostalgie Konzert das Power hatte und Spaß machte. Bei dem Versuch zu Otto zu gehen blieb es leider für mich. Ich kam einfach nicht durch und damit hatte ich auch nicht gerechnet. Otto und die Friesenjungs machten den Platz vor der Louderstage zu voll wie keine andere Kapelle je vor ihnen. Gehen wa halt zu In Flames und gucken sie zum 4329 mal. Ich versuch mich kurz zu fassen. Es war mein 9. In Flames Konzert und ich habe sie schon besser und auch schlechter gesehen. Ich fand es langweilig, auch wenn endlich wieder mehr Show gemacht wurde aber im Grunde ist die Luft bei ihnen raus. Für jemanden, der sie zum ersten Mal oder in einem längeren Abstand gesehen hat mag es gehen aber ich begleite sie jetzt seit 2005 und finde das ihre Hochzeit 2012 endete.

Naja, ich wartete eh nur noch auf eine Band... Ghost! Was war das schön und toll und ah einfach nur genial. Ich habe mich ja in den letzten Jahren zu einem absoluten Ghost Fan entwickelt und schon Monate vor der Show extrem aufgeregt. Es stellten sich natürlich mehrere Fragen, z.B. „wie macht sich Toni als Kardinal auf der Bühne? “ oder „ wie kommen die neuen Songs an?“ aber meine größte Frage war: „wie kommen Ghost in Wacken auf der großen Bühne an?“ Kurz um.... Es war das Beste Konzert für mich 2018 auf dem Wacken Open Air!


Samstag, 04.08.2018

Das erste Konzert, welches ich am Samstag komplett sah, war das von Steel Panther. Ich mag die Jungs und ihren Humor aber man hätte sich mehr aufs spielen statt aufs reden konzentrieren können. Bei Club Shows klappt es immer aber auf Festivals reden mir die Jungs einfach zu viel. Danach riskierte ich einen kurzen Blick bei Arch Enemy. Lange nicht mehr gesehen konnten sie mich echt überzeugen. Neben Nightwish wurden hier wahrscheinlich auch die meisten Leute Mobilisiert, was logischerweise auch an der weiblichen Frontsau lag.
Kommen wir zum großen Headliner des diesjährigen Wacken Open Air's Helloween: Pumpkins United. Ich hatte sie ja bereits letzten Jahr im Dezember gesehen und war total begeistert. Diesmal war es nicht viel anders. Ein Hit-Feuerwerk vom feinsten. Das Feuerwerk am Ende hat diese Powershow auch noch perfekt abgeschlossen. Ich bin auch froh, dass kurz nach der Show noch die Info kam, dass es eine Live CD/DVD geben wird und das man gemeinsam an einem neuen Album arbeitet. Helloween ist damit wieder ganz weit oben. Viel konnte nach dieser Show nicht mehr kommen aber 3 Bands hatten wir noch.
Diesmal ist das eingetreten, wovor ich mich immer gefürchtet habe. 2 Bands die ich unbedingt sehen wollte spielten genau Zeitgleich. Dimmu Borgir und Eskimo Callboy. Ich entschied mich zu Eskimo Callboy zu gehen, da sie mich beim With Full Force sehr überrascht hatten und Dimmu Borgir mit ihrer neuen Platte nicht ganz punkten konnten. Ab und an riskierte ich auch einen Blick bei Dimmu Borgir und ging zu den letzten 2 Songs komplett auf die andere Bühnenseite.
Kurz zusammengefasst. Eskimo Callboy sind eine verdammt geile Live Band, die wissen wie sie ihr Publikum zum Bewegen bringen. Stimmungsvoll und voller Elan rissen sie die Louder Stage ein. Beim With Full Force waren sie zwar etwas lustiger aber man kann das Full Force Publikum auch nicht mit dem Wacken Publikum vergleichen, trotzdem war es ein Mega Abriss. Dimmu Borgir versagten leider! Der Sound war sehr Drum und Bass lastig, die Gitarren hörte man kaum und Vortex seine Gesangspassagen wurde durch Synthie-Chöre ersetzt. Dimmu hatten zwar Bühnentechnisch gut aufgefahren aber der musikalische Spaß blieb einem Verwehrt. Mal gucken ob sie im Dezember auf Tour wieder besser sind, ich würde es mir wünschen. So und eine Band haben wir noch, In Extremo.
So früh am Morgen kann man eigentlich nichts mehr erwarten aber InEx kamen, sahen, lieferten und siegten! Es war ein schöner und gelungener Abschluss und die Band weiß einfach wie man Live spielt. Es gab nichts zu bemängeln!

Fazit:

Ich muss sagen, es war wieder schön da gewesen zu sein. Nach 2014 hatte ich die Pause bitter nötig, da ich ja von 2006-2014 (mit Ausnahme von 2008) jedes Jahr dort war. Ich finde es hat sich in den 3 Jahren auch eine Menge getan. Der Fokus liegt wieder etwas mehr auf der Musik, man hat den Rummel drum herum etwas runter geschraubt. Gut, was ein Gamer Zelt auf einem Musikfestival zu suchen hat verstehe ich immer noch nicht aber egal. Kritik würde ich lediglich am Mittwoch üben. 2 fette Bands wie Sepultura und Nazareth im Zelt spielen zu lassen war echt ne Kack Überlegung, da es wie bereits erwähnt so voll war. Entweder positioniert man auch noch Videowalls draußen auf oder man guckt, dass man auf anderen Bühnen gleichwertige Bands präsentiert. Was mir gefallen hat waren die Themen Abende /Tage. Die Night to Dismember ist zwar ein totaler Abklatsch der Knüppelnacht beim With Full Force aber warum auch nicht und den Thrash Day auf der Wasteland Stage fand ich auch cool. Die Bühnen sind freier und man hat endlich (bis auf Mittwoch) überall genug Platz zum Gucken. Logistisch ist das WOA sowieso eine absolute Meisterleistung und Weltklasse. Wie gesagt es war wieder verdammt schön und 2018 hat meine Liebe für dieses Festival wieder neu entfacht.

Text: Jano Wegener

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