Diese Gelegenheit packten wir am Schopfe, um das Trio mit Fragen zu ihren neusten Silberling „Church Of Blasphemy" zu belegen.
MG: Ihr seit gerade in den Aufnahmen zum neuen Album „Church Of Blasphemy". Seit Deadheaded sind sechs Jahre vergangen. Was erwartet den gespannten Hörer?
Haini: Es ist auf jedenfall eine Steigerung vorhanden.
Gyn: Die „Deadheaded" haben wir damals noch recht natürlich aufgenommen, sowie man es aus einem Proberaum kennt. Wir haben auf alles verzichtet, was man so heutzutage nutzt. Dieses mal haben wir zum Beispiel auch mit mehreren Gitarrenspuren gearbeitet.
MG: Das heißt auch mehr Melodie?
G: Mehr Druck auf jeden Fall!
Majo: Der Style ist der Selbe geblieben, die Qualität ist deutlich gestiegen. Man hat halt in sechs Jahren dann doch etwas dazu gelernt. Und das hört man dann wahrscheinlich auch.
MG: Wie weit seit ihr mit der Produktion?
M: Die Daten sind bereits im Presswerk. Das Cover ist auch fertig. Da hat uns ja freundlicherweise der Ipp geholfen. Wenn nichts weiter dazwischen kommt, sollte die Scheibe anfang Oktober bei uns erhältlich sein.
MG: Warum hat es überhaupt solange bis zum neuen Release gedauert?
H: Na wir hatten halt darauf hin gearbeitet, dass auf der neuen Scheibe zwei Gitarren zu hören sind. Also haben wir schon mal mindestens zwei Jahre daran verschwendet, dass wir zwei andere Gitarristen ausprobiert haben. Im Endeffekt haben wir die zweite Gitarrenspur auf der CD nun doch bloß simuliert.
MG: Bleiben Maggots dann also auch in Zukunft ein Trio?
M: Wenn sich ein Kaputter findet, der auch unsern Mist mitmacht, sagen wir nicht nein. Aber zwingend suchen wir nicht mehr. Da reichen uns die gemachten Erfahrung.
G: Ich denke auch. Wir würden die selben Probleme wie bei den anderen beiden kriegen. Es müsste jemand sein, der unsere Musik hört und sich dann von alleine sagt, man, warum haben die keinen zweiten Gitarristen. Wenn der dann uns von alleine kontaktiert, bin ich mir sicher, dass auch die Chemie stimmen würde.
MG: Ihr seid ja nun bei Lycaner Records unter Vertrag. Wie war die Zusammenarbeit?
M: Seit 1 ½ Jahren sind wir jetzt und sind sehr zu freiden.
G: Klar, die Produktion einer CD, besonders die Kosten, sind halt sehr schwer für eine Band alleine zu schultern. Da bot sich Lycaner Records an und die Konditionen haben gepasst.
MG: Gehen wir mal ein bisschen auf die Geschichte der Maden ein. Im Internet findet man ja leider nicht sehr viel über euch ...
M: Ja, das Problem ist, wir hatten ja eine Webseite wo alles drauf stand, nur haben wir dann mal umgebaut, dann hatte irgendwas nicht funktioniert und nun kam ich selber nicht mehr rauf. Seitdem haben wir uns dann erstmal auf unsere MySpace Seite beschränkt, in die ich dann auch nur so einen kurzen Psalm rein gehauen habe.
Kennen tun wir uns jetzt schon 18 Jahre. Maggots gibt's seit ‘93. Allerdings haben da Gyn und Haini noch mit einem andern Schlagzeuger gespielt. Ich bin erst ‘94 dazu gestoßen.
G: Ich wollte schon immer eine Band haben und Musik machen. Aber für das, was ich mir vorstellte, war es schwer Leute zu finden. Meine Kumpels hatten dafür überhaupt kein Interesse.
Und dann hab ich Haini getroffen. Er machte damals den ersten Schritt. Dann haben wir relativ schnell noch einen Schlagzeuger gefunden. Allerdings haben wir sehr schnell gemerkt, dass er nicht der richtige war.
M: Na immerhin habt ihr ein ganzes Jahr mit ihm rumgegurkt. Ich hab sogar noch einen Zeitungsausschnitt von einem Bandcontest in Haselhorst oder Spandau.
Irgendwann haben mich die Jung's dann in einem Jugendclub getroffen und fragten mich ob ich nicht Sänger werden will.
MG: Sänger am Schlagzeug?
G: Ja, das Problem war, ich wußte, dass wir einen neuen Schlagzeuger brauchten,wusste aber noch nicht,wie wir unseren alten loswerden sollten. So hab ich ihn als Sänger angeworben damit er erstmal in den Proberaum kommt. Ich wußte ja schon von Bekannten, dass er ein guter Schlagzeuger ist. Und so steht das Line Up nun seit 15 Jahren.
MG: Da ist die Band doch gut gereift.
M: Ja. Wir können uns zwar manchmal in die Schnauze hauen, aber des geht auch wieder vorbei.
H: Wie ein altes Ehepaar halt.
M: So hatten wir dann Ende ‘94 unseren ersten Auftritte zusammen. Inzwischen sind es durchschnittlich zehn im Jahr. Was natürlich nicht viel ist. Aber wir haben ja auch Familie und Arbeit. Wenn wir uns dann zweimal die Woche oder so im Proberaum treffen und dann solche vereinzelten Konzerte spielen reicht das uns auch eigentlich.
MG: Das heißt eine ausgedehnte Deutschland Tour ist von euch nicht zu erwarten?
M: Wenn es sich irgendwie anbieten würde und sich für uns einrichten lassen würde, wären wir die letzten die nein sagen . Aber wenn einer anruft, ey, nächste Woche ‘nen Monat lang Support für Sonstewen durch ganz Europa, würde nicht klappen.
MG: Wenn ihr euch aussuchen könntet, wen ihr supporten dürftet, wer wäre das?
M: Also mir wär das scheißegal. Ich würde auch vor Iron Maiden spielen.
G: Wir haben da auch keine Berührungsängste. Es ist uns uns wirklich ziemlich egal.
MG: Schwenken wir mal ein wenig um. Wie ihr wahrscheinlich wisst, wird das Archiv wohl leider nicht mehr lange existieren. Was kann man in der brandenburgischen Metal Szene überhaupt noch machen. Auch Falkensee ist ja nicht gerade als Hochburg der schweren Klänge bekannt.
M: Bei uns gibt es wirklich nicht viel. Da gibt es einen, der Bands im weitesten Sinne fördert, weil er sie in seiner Kneipe spielen lässt. Wir haben da den „Saftladen", wo halt ein paar Bands proben dürfen, das war es dann aber auch schon. Kulturtechnisch ist in Falkensee in der Hinsicht tote Hose.
G: Ansonsten gibt es im Umland ein paar kleine und größere Festivals. Das Free Fall Festival in Brädikow oder aber auch das Protzen Open Air.
M: Ja, die bieten vielen regionalen Bands gute Spielzeiten.
MG: Wo wir gerade bei den Festivals sind. Wacken oder lieber weiter Free Fall Festival?
M: Dann doch lieber weiter Free Fall Festival. Nach Wacken zieht mich garnichts. Ich war noch nie da und werde wahrscheinlich auch nie hinfahren. Wenn man Pech hat überschneidet sich der eigene Auftritt mit einer anderen Band auf der anderen Bühne. Dann hat man z.B. Death Metal mit einem Power Metal Solo. Das muss nicht sein.
G: Dann eher Party San und Protzen.
M: Protzen spielen wir übrigens nächstes Jahr wieder.
MG: Nächstes Jahr Protzen. Was noch? Was erwartet uns von den Maden in Zukunft.
M: Wir hoffen auf jeden Fall mal ein paar prestigeträchtige Gigs die wir uns an Land ziehen können. Und hoffentlich kein so langes rumgeeiere mit einem neuen Album.
G: Wir sind jetzt auch schon dabei neues Material zusammen zu tragen. Zwei Songs sind auch schon fast wieder fertig.
M: Momentan können wir uns leider auch nur noch am Wochenende treffen und das birgt natürlich ein paar Probleme.
MG: Das heißt anstatt sechs Jahre nur noch drei?
G: Das würde ich nicht sagen. Gerade wenn man die Kreativität betrachtet könnte es auch schon in einem Jahr wieder soweit sein.
M: Lycaner Records ist da auch sehr heiß auf neues Material.
MG: Na das hört sich doch gut an. Das sieht nun auch nach dem Ende des Interviews aus. Habt ihr noch etwas hinzu zu fügen?
G: Da wir eigentlich vorhatten, so lange auf der Bühne zu stehen bis wir umfallen, ist noch genug Zeit um uns Fragen zu stellen. Also kann man das Ganze auch getrost so stehen lassen.
MG: Dann danke ich für das Interview!
Gyn - Bass, Vocals
Heini - Guitar
Mayo - Drums
http://www.myspace.com/maggotsbrandenburg
Church Of Blasphemy ist seit dem 05. Oktober bei der Band erhältlich!
Kommentare