21.11.09 - Neckbreakers Ball im ColumbiaClub, Berlin


Pünktlicher Beginn wird inzwischen bei vielen Konzerten groß geschrieben. Verfrühter Beginn leider auch. Laut Flyer war der Einlass 19 Uhr und Startschuss 20 Uhr. Da Arsis allerdings schon gegen 19:20 die Bühne im ColumbiaClub enterten, bekamen noch nicht viele das Set der Ami's zu sehen. Den Anwesenden Headbangern aber hat es sichtlich gefallen. Auch wenn Sänger James Malone auf der Bühne ein wenig abgekämpft aussieht - vermutlich stecken ihm die fünfeinhalb Wochen Tourtros in den Knochen - holt das Quartett eine Keule nach der anderen aus dem Sack. Nach geschätzten 40 Minuten ist das Set aber auch leider schon vorbei und es beginnt der Umbau. Wer möchte, kann sich später noch mit der Band im Barbereich unterhalten.



Das lauschende Ohr stellt fest, das viele der Besucher für die folgende Band gekommen sind. Die Halle hat sich für Scar Symmetry gefüllt, voll ist es hingegen noch nicht. Nachdem Christian Ãlvestam die Band 2008 verlassen hat und nun Lars Palmqvist ins Mikro singt - fürs Shouten ist immer noch "Robban" Karlsson zuständig - sind die Songs um einiges melodischer geworden. Ob einem dies gefällt, ist Geschmackssache. Live sind die Schweden aber definitiv nicht zu verachten. Die Stimmung auf der Bühne schlägt mehr und mehr ins Publikum über. Sehr zur Freude aller Beteiligten. Aber auch Scar Symmetry beenden ihr reguläres Set bereits nach einer dreiviertel Stunde. Es folgt zwar noch Song als Zugabe, der Zeitplan scheint aber bei allen eng gesteckt zu sein. Auch hier ist Fankontakt nach dem Gig erwünscht!



Die bis zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärte Frage, wer denn diesen Abend headlinen wird, klärt sich, als die Mikrofonständer mit Siebensternen und Schlangenköpfen aufgestellt werden. Die Black/Death Metaller Behemoth präsentieren ihr neuestes Machwerk Evangelion live. Ab diesem Zeitpunkt ist der ColumbiaClub dann auch voll. Die Polen zünden dabei ein musikalisches Feuerwerk. Man hat das Gefühl, dass bei unseren vier östlichen Nachbarn die Bühne im Gegensatz zu den sechs Recken von Scar Symmetry geschrumpft ist. Die Präsenz ist mächtig und so auch der Sound. Gradlinig spielen Behomoth ihr Set und vergessen dabei ebend so wenig ihre Wurzeln, wie auch ihre neuen Fans. Nach eine Stunde ist Schluss.



Nach dem Gig am 23.09.06 im Kato ist dies also nun der zweite Headliner Gig von DevilDriver in der Hauptstadt. Und wer meint, dies hätten sie nicht verdient, hat sie noch nicht live gesehen! Standardgemäß eröffnet End Of The Line den Reigen und im Publikum gibt es kein Halten mehr. Dies gefällt einem sichtlich gut gelaunten Dez Ferera sehr und er spornt die Fans noch mehr an. NachNot All Who Wander Are Lost folgt der erste Song Fate Stepped In vom neuen Silberling Pray For Villians. Vier CD's umfaßt die Discografie der Californier inzwischen. Die Setlist liest sich wie ein Best Of. So bleiben weder I Could Care Less, I Dreamed I Die, Hold Back The Day, These Fighting Words oder Clouds Over California ungespielt. Auch der Titeltrack der aktuellen Scheibe Pray For Villians beglückt die Banger. Moshpits gehören bei DevilDriver (leider) auch zum Programm. Wer aber eine der unsinnigsten Aktion im Bereich Metal Musik - die sogenannte Wall Of Death - erfunden hat (LoG?), bleibt mir ein Rätsel. Es bleibt allerdings beim Versuch eine dieser Sorte durchzuführen. Aufgrund von Platzmangel verkommt die Situation eher zu einem Wallchen Of Deathchen. So kann man im Anschluss unbesorgt sein Haupthaar weiter schütteln.


Auch die Amerikaner spielen nur etwas über eine Stunde, was den Anwesenden nicht wirklich gefällt. 23:30 Uhr gehen aber die Lichter in der Halle an und der Abend wird beendet. Zurück bleiben Fans die nach mehr lechzen.



Abschließend bleibt zu sagen, dass trotz der kurzen Spielzeiten der Neckbreakers Ball eine gelungene Veranstaltung geworden ist. Behemoth und DevilDriver waren ehrwürdige Headliner und mit Arsis und Scar Symmetry wurde ein rundum gutes Paket geschnürt. Die Veranstalter von Rock The Nation legen die Messlatte für ihre nächsten Projekte sehr hoch! Und bis jetzt konnten sie die Erwartung eigentlich immer erfüllen. Warten wir also gespannt auf das nächste Jahr und sehen, was uns das Paganfest, das Heidenfest, die Full Of Hate Tour, der Neckbreakers Ball und das Metalfest nächstes Jahr an Land spült.



Bei der Nachrecherche zu diesem Abend fiel auf, dass viele Besucher über einen breiigen Sound bei DevilDriver berichteten. Im vorderen Bereich hielt sich dies in Grenzen. Allem Anschein nach hatten die Californierer aber auf der gesamten Tour schon solche Probleme. Vielleicht ein Hinweis darauf, mal den Mann am Mixer auszutauschen ...


dk

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