Dez. 09 - Warnung vor unseriösem Band Contest! - UPDATE

Nach der Veröffentlichung des Artikels auf unserer Homepage reagierte der Local Vision Band Contest:

Im Rahmen ihrer Online Präsenz stellten sie den Artikel ebendso online und kommentierten ihn wie folgt:



Hallo an Alle!!!


wir möchten gerne einen Bericht mit euch teilen, über den wir uns sehr amüsiert haben. Der Bericht ist aus dem Metalguardian in Potsdam. Das kommt dabei heraus, wenn ein Bandmitglied, das mit der Band disqualifiziert wurde , in der Redaktion einer Metal-Zeitschrift sitzt.


Frei nach dem Motto: „Tamara, die Schlägerbraut“



Bemerkenswert ist, dass weder auf die ausgegebene Warnung der Jugendämter noch auf den Eintrag in die Potsdamer „Schwarze Liste“ eingegangen wird. Ja, Mitglieder der Band Madstop sitzen in unserer Redaktion. Derer sogar zwei! Am Bericht allerdings hatten sie wenig Anteil. Dieser ist auf Grund meiner Neugier und Nachforschung entstanden. Und um dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf zusetzen, erreichte uns erst vor kurzem folgende Mail:



Mit Interesse habe ich gerade Euren Beitrag zum umstrittenen Local Vision Band Contest gelesen. Kein Zufall, denn ich wollte nach den Vorkommnissen heute im Dresdner Bärenzwinger mal wissen, wie denn bereits vergangene Veranstaltungen dieser Art abgelaufen sind.


Ich finde in Eurem Beitrag soviel Parallelen und Übereinstimmungen, daß ich mich schon ärgere, nicht schon eher mal recherchiert zu haben. Dann wäre ich heute besser gewappnet gewesen.


Kurz zu meiner Person. Ich bin Coach der Band Straight Draw aus Dresden, die an diesem Contest teilnahmen und auch einen Großteil der Backline stellten. Zu dieser VA hatten sich die Jungs selbst angemeldet und ich wollte einfach mal schauen, was da abläuft.

Und siehe da, schon am Einlass begegnete mir eine völlig überforderte Veranstalterassistentin.

Allerdings bin ich es nicht gewohnt, mich auf dieser Ebene mit langen Diskussionen auseinanderzusetzen und möchte darauf auch an dieser Stelle nicht näher eingehen.


Im Saal tat ein traurig und müde wirkender Mann am Mixer seinen eher widerwilligen Dienst und brachte das bei der anschließenden Diskussion auch unmissverständlich zum Ausdruck.


Zum Eklat kam es, als Straight Draw nach 20 Minuten den Abpfiff durch die Assistentin bekam, die extrem auf einen punktuellen Zeitplan verwies und sich darauf berief, daß der Auf- und Abbau in den 30 Minuten inbegriffen wäre. Das konnten weder die Zuschauer noch die Jungs der Band verstehen bzw. war das so nicht abgesprochen.

Wie auch immer wurde unter dem allgemeinen Kopfschütteln des Publikums kurzerhand der Mixer runtergedreht.


Auf meinen Protest erklärte mir der auf einmal sehr muntere Mann am Mixer, daß alleine die Band schuld habe. Hätten die sich eher auf die Bühne bewegt...ich hab doch keinen Bock bis zum frühen Morgen zu mixen etc. und noch viele weitere Eigenartigkeiten, die ich mir anhören mußte. Sehr unfein und absolut nicht passend zum Dresdner Bärenzwinger als sonst sehr gute Adresse für Musik.

Letztlich krankt dieser Contest an extremen Organisationsschwierigkeiten und ist dadurch wohl eher zum lächerlichen Event mutiert.


Aber es gibt auch eine positive Erkenntniss, die ich in diesem Zusammenhang überaus gerne nennen möchte.

Keine Band wird gezwungen, sich ihren Auftritt in Form von Tickets zu erkaufen, was ja mittlerweile zum Massensport von Veranstaltern geworden ist. Den Vorwurf von Risikoverteilung auf die Bands kann man dieser Contestreihe nicht machen. Vielleicht gibts ja doch noch Hoffnung...


Ich möchte hier ganz sicher keinen Kleinkrieg auslösen und habe auch ehrlich gesagt keinen wirklichen Bezug zu dieser Art "Plattformen für junge Bands", da ich den eigentlichen Grundgedanken, den der Großteil dieser Veranstalter als Heiligenschein mit sich herumträgt nicht mal annähernd erkennen kann. Das Ziel ist das Geschäft.

Im Übrigen völlig in Ordnung, wenn da nicht diese doppelmoralistische Herangehensweise wäre. Aber das ist ein weiteres Thema.


Das Fazit der Veranstaltung heute aus meiner Sicht:

Größe hat nur die Band Straight Draw gezeigt, die trotz der Unstimmigkeiten und Schuldzuweisungen ihr Equipment auch für den Rest des Abends den anderen Bands zur Verfügung stellten.

Ich schrieb diese Eindrücke an Euch in Unkenntnis des Ausganges dieser VA, die momentan bestimmt auch noch läuft, also unabhängig davon welche Band gewinnen wird.



Mit rockigen Grüßen


Jens Wendisch

wendiasound musicproduction

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