Mrz. 10 - Metal Law - Reudiger True Metal

MG: Moin moin Jungs. Das wichtigste für alle Metal Guardian Leser zuerst: Wer seid ihr und warum macht ihr Musik?


Karsten: Wir sind Metal Law und die Musik, die wir machen ist unser Leben. Jeder von uns lebt diese Musik und mag sie ganz einfach!


Micha: Das ist klassischer Heavy Metal, wie ihn in ähnlicher Form auch schon Maiden, Running Wild oder Manowar gespielt haben. Was großartig Neues erfinden geht zwar sicher nicht mehr in der Richtung, aber mit ordentlich Herzblut kann man das auch noch im Jahre 2010 glaubhaft gestalten.



MG: Bezeichnet ihr euch eigentlich als True Metal oder sagt ihr dann wirklich klassischer Heavy Metal?


M: Wir sagen eigentlich nur Metal, denn wenn wir Metal sagen, meinen wir auch Metal.


K: Heutzutage müssen wir uns wirklich schon als True Metal bezeichnen. Wenn man nur Metal sagt, wird man gleich mit was völlig anderem verglichen.


Tommy: Bei True Metal wissen wenigstens alle gleich Bescheid.


Ingo: Das Problem ist, dass es inzwischen wirklich tausende Metal-Richtung gibt. Da geht einer los und kauft sich einen Burger und macht dann Burger King Metal. Als ich damals angefangen hab, die Mucke zu hören, gab es sieben Sorten und dann hatte sich die Sache erledigt.


K: Irgendwie scheint heute jeder nicht nur einen eigenen Namen, sondern auch noch seine eigene Richtung zu brauchen.



MG: Wenn man euch das erste Mal hört, dann fallen einem sofort die vielen Melodien und die klassischen Metal Riffs, gespielt von zwei fitten Klampfern auf. Wie geht ihr denn beim Songwriting vor?


K: Also, die Musik mach ich erstmal zum größten Teil alleine. Dann treffen wir uns hier und arbeiten das aus und legen einen Text drauf - mal Micha, mal ich.


I: Ich nicht, ich kann nicht schreiben.


K: Früher haben wir das auch anders gemacht, aber so läuft‘s jetzt am besten



MG: Dann gebt unseren Lesern doch mal einen kleinen geschichtlichen Abriss.


K: Na klar: 1997 hat alles angefangen. Da bin ich von der Armee zurückgekommen und hatte das Gefühl unbedingt wieder eine Band aufmachen zu müssen. Es hat halt gejuckt in den Pfoten. Dann hab ich mir ein paar Leute gesucht aus der „Zweiten Hand“. Nach zwei oder drei Jahren hatte ich dann das erste Mal so einigermaßen vernünftige Leute gefunden und die Band nannte sich dann Reudig. Aber das wurde trotzdem alles nichts, bis sich dann Micha im Jahr 2002 dazugekommen ist.


M: Genau. Wir haben dann versucht die Grundideen, die es schon gab als ich eingestiegen bin, weiter auszubauen. Allerdings hing es damals an den andern beiden Mitspielern, dass das alles nicht so funktioniert hat. Wir sind zwar nur eine Amateurband, aber auch dafür brauch man Disziplin und das ging den andern halt irgendwie ab, sodass wir irgendwann den Drummer austauschen mussten. Und da ist uns dann von einem Fan der Ingo empfohlen worden. Das war 2005. Dann kam uns der Gitarrist auch noch abhanden und dann hat sich Tommy vorgestellt. Wir hatten zu der Zeit schon eine Weile gesucht und da melden sich natürlich unglaublich viele Spinner und er meinte damals nur: „Ja Manowar und Maiden kann ich spielen“ und wir haben gedacht: „Da ist ja schon wieder der nächste Spinner“. Aber er meinte, er schafft sich unsere Songs drauf und kommt dann nächste Woche wieder. Na, er kam dann wieder und das ist jetzt schon fünf Jahre her, wir werden ihn nicht mehr los.


I: Wir schmeißen zwar dauernd den Knochen weg, aber er bringt ihn immer wieder.


M: Wir haben dann natürlich ein paar Demos aufgenommen, allerdings schon unter dem Namen Rapid Fire, weil Reudig zu sehr nach Straßenpunk klang. Und 2006 haben wir dann einen Platten Deal mit Battle Cry Records bekommen, den Namen in Metal Law geändert und unser Debüt „Night Of The Wolf“ im Januar 2007 veröffentlicht. Dafür haben wir dann ziemlich gute Kritiken bekommen, auch für das Budget, das uns zur Verfügung stand - nämlich gar keins. Allerdings hat Battle Cry dann aber mehr oder weniger die Arbeit eingestellt und wir sind zu Metal On Metal Records, einem italienschen Label gegangen.



MG: Habt ihr euch bei denen beworben oder sind die Jungs an euch herangetreten.


M: Die sind zu uns gekommen. Wir hatten ja damals beim Wacken Metal Battle mit gemacht und da hat sich das dann so ergeben und wir haben „Lawbreaker“ im November 2008 raus gebracht. Das Metal Battle hat übrigens damals Unsoul gewonnen, bei denen mein Sohn Bass spielt.



MG: Dann hat da Vater gegen Sohn verloren?


M: Naja, ich sag immer, wir haben nicht verloren. Wir hatten zwar euphorische Publikumsreaktionen, aber da hat ja auch noch ne Jury mitgespielt.


I: Es stand ja damals fest, dass wir mit der Mucke in Berlin keinen Blumentopf gewinnen.


K: Aber dem Publikum hat‘s gefallen, das ist das Wichtigste.



MG: „Lawbreaker“ ist 2008 erschienen. Da wird’s ja eigentlich mal wieder Zeit für eine neue Platte. Können wir exklusiv im Metal Guardian eine neue Metal Law Platte für 2010 ankündigen?


M: Definitiv nicht. Das wird leider frühestens nächstes Jahr was, weil sich allein die Aufnahmen schon über 4-5 Monate hinziehen. Wir müssen ja alle noch arbeiten und da können wir uns nicht für 4 Wochen im Studio einschließen und nur dann wäre das Ding fertig. Und deswegen dauert es leider noch.


K: Neue Songs und Ideen sind aber natürlich schon da.


M: Es dauert natürlich auch, die Ideen zu einem guten Ganzen zu machen. Wir wollen ja auf jeden Fall die Qualität von „Lawbreaker“ halten.



MG: Das ist löblich. Ihr als True Metal Band seid ja auch momentan das absolute Gegenteil von dem, was gerade Trend ist. Wir fühlt ihr euch in dieser Außenseiterrolle?


I: Naja, es ist ja so: Wir alle stehen auf die Musik und wir alle sind Fans dieser Musik und damit war ich zum Beispiel schon seitdem ich angefangen habe, Metal zu hören, ein Außenseiter. Das war in der Schule schon so und ist jetzt immer noch so. Da sag ich: Okay. Was solls…



MG: Und wie sieht es mit Konzerten aus?


I: Um die meisten Konzerte muss man sich selbst kümmern. In Berlin sind wir aber so ziemlich die Einzigen, die so‘ne Mucke machen, deswegen ist es immer etwas schwierig. Aber zum Beispiel unser letztes Konzert mit Sacred Steel, die bei uns angefragt haben - das war geil.


M: Wir sind halt ziemliche Exoten in Berlin. Und bei einem Konzert wo drei Death Metal spielen, da passen wir einfach nicht rein. So haben wir immer mal wieder schöne Einzelkonzerte mit Sacred Steel, Stormwarrior, Skylad, Sabaton oder Sodom aber das sind wirklich nur Einzelgeschichten. Und die Jungs von Sacred Steel oder Schmier von Destruction sind wirklich coole Leute. Und Highlights waren natürlich auch das Protzen Open Air und das Headbangers Open Air.



MG: Gibt es eingentlich einen Plan für eine Tour?


I: Die müsste man dann selber durchziehen und dazu sind wir finanziell nicht mal ansatzweise in der Lage. Wir hatten mal ein Angebot bei einer Tour mitzufahren mit irgendwelchen amerikanischen Death Metal Underground Bands, die kein Schwein kennt, und sollten dafür dann 400 Euro pro Tag bei insgesamt 14 Tagen bezahlen. War ein guter Witz.


M: Wir haben auf jeden Fall viele Die Hard Fans, die machen eigentlich jedes Konzert zu einem Erlebnis.



MG: Welcher war denn euer schönster Gig?


I: Der letzte!


T: Der nächste!


K: Also für mich war der schönste jetzt zusammen mit Manowar.



MG: Ach ja richtig, du bist ja seit Januar zweiter Gitarrist bei Manowar. (Anm. d. Red.: Karsten wurde im Januar beim Manowar-Konzert im Tempodrom auf die Bühne geholt und spielte mit der Band zusammen „The Gods Made Heavy Metal“)


K: Das war auf jeden Fall sehr geil. Rauf auf die Bühne, Klampfe umgebunden, ein kleines Solo gespielt und natürlich das Publikum noch ein bisschen angeheizt.



MG: Du bist ja selber Sänger. Wie ist das so, auf einer Bühne mit dem Gesangsgott Eric Adams zu stehen?


K: Es ist schon geil mit solchen Leuten auf einer Bühne zu stehen. Aber die Jungs kochen auch alle nur mit Wasser. Aber es ist das gleiche Feeling wie bei uns nur mit größeren Massen, größerer Bühne und besserer Technik. Das gleiche könnten wir auch, wenn wir die richtigen Beziehungen hätten. Aber vor 10 Jahren hätte ich mir natürlich ordentlich in die Hosen gemacht.



MG: Ist es bei Manowar auf der Bühne wirklich so laut, wie die das immer erzählen?


K: Naja, auf der Bühne war es total ruhig und als es dann losging, war es mir schon fast ein bisschen zu leise.



MG: Gibt‘s noch eine Underground-Band, die ihr unsern Lesern empfehlen könnt?


T: Wir haben vor kurzem mit Tracer aus Berlin zusammengespielt. Die fand ich richtig gut, auch showmäßg. Die kommen ein bisschen rüber wie Metallica 1984.


I: Für mich als Thrash-Fan sind die Klasse.


M: Und eine sehr erfrischende Attitüde haben sie auch. mit Turnschuhen, Stretch-Hosen und Bart. Sehr kultig!


T: Könnt ihr euch anhören auf www.myspace.com/tracermetal .



MG: Abschließende Frage: Habt ihr noch einen Traum?


I: Wir drei schon, Karsten nicht mehr. Der hat‘s jetzt hinter sich.


T: Ein Traum wären natürlich mal eine Tour. Einen Gig abschließen und gleich weiter zum nächsten.


M: Man muss auch immer realistisch bleiben, aber vielleicht mal auf dem Keep It True zu spielen wäre geil.



MG: Noch ein Wort an die Fans?


K: Schönen Gruß an alle Schwermetaller!



www.metallaw.de


ko


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