25.09.2010 - Mythos Nord + Skady + Irrbloss - Meltdown Stralsund
- KingNothing1234
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Als ich am 25. September 2010 gegen 20.45 Uhr am Meltdown Club eintraf, war schon ein mächtiges Gewusel vorm Einlass zu sehen. Von innen drang das Wummern eines Schlagzeugs und Gitarren röhrten. Kein Zweifel, ich habe wohl einen Teil der ersten Band verpasst. Als ich mich dann am Einlass vorbei geschoben hatte und um die Ecke Richtung Bühne schaute, konnte ich gerade noch das letzte Lied der Band Mythos Nord mitbekommen.
„Sundia Melodic Metal“ nennen die Mannen ihre Musik. Ok, die Bezeichnung stimmt zumindest teilweise, kommt diese Band doch aus Stralsund am Strelasund. Die Bezeichnung Melodic möchte ich nicht so ganz teilen, aber ich maße mir keinesfalls an, diese Band zu beurteilen, da ich ja nur ein Lied mitbekommen habe. Gespielt wurde Metal der Richtung Pagan/Viking mit ebensolchen Texten. Allerdings schien es nicht allen zu gefallen, denn vor der Bühne bangten nur vereinzelte Leute, größtenteils vom Wolfsrudel Vorpommern. Mythos Nord ist sozusagen deren Hausband.
Als zweiter Act des Abends standen die Mannen von Skady auf dem Programm. Black Metal mit mythologischem Hintergrund. Rau und kalt, direkt von der Ostsee. Jetzt bemerkte man, dass das Publikum doch eher „blackmetallisch“ eingstellt war. Der Meltdown-Club füllte sich langsam und ich musste mir einen Platz vor der Bühne sichern.
Leider ist es im Meltdown platztechnisch etwas eng, was zu einem dichten Gedränge vor der Bühne führte. Die Usedomer Jungs bretterten auch sofort mächtig los. Die ersten Matten fingen an zu fliegen und das Publikum ging vom ersten Song an voll mit. Der Mucke von Skady sind skandinavische Einflüsse erwartungsgemäß nicht abzuerkennen. Mit Corpsepaint und etlichen Nieten bewaffnet, machten Skady dem Black Metal alle Ehre. Leider ließen einige Soundprobleme den Spass beim Zuhören etwas schwinden. Auch war es direkt vor der Bühne zu laut um dort lange zu verweilen. Trotzdem war es ein wirklich guter Auftritt der Usedomer Jungs und die Menge rief lautstark nach einer Zugabe. Diese Bitte wurde natürlich erfüllt. Nach der Zugabe verließen Skady mit fröhlichen Mienen die Bühne. Auf meine Frage hin, ob es ihnen gefallen hat, kam einstimmig: „Ja war saugeil“.
Nach kurzer Umbauphase folgten dann die Headliner des Abends. Irrbloss aus Schweden haben den weiten Weg von Västergötland bis nach Stralsund auf sich genommen, um dem Publikum ordentlich einzuheizen. Und das taten sie dann auch. Ich persönlich freute mich auf die sympatischen Schweden, konnte ich sie doch auf dem Barther Metal Open Air leider nicht sehen. Viking-Black-Metal stand auf dem Programm und wurde eiskalt zelebriert. Man merkte
den Jungs förmlich an, wie gerne sie live spielen. Trotz Platzmangel auf der Bühne gab es richtiges Stageacting. Die Matten flogen in weiten Kreisen synchron, sowohl auf der Bühne, als auch im Publikum. Die Mucke war fett und der Sound super (warum klappte das mit dem Sound bei Skady nicht so? Schade!). Der Sänger animierte die Fans vor der Bühne immer mehr zum Mitmachen und die Menge tobte. Dann kam eine Durchsage des Sängers, die alle in Erstaunen versetzte. Der neue Gitarrist der Band hatte wohl nur ganze zwei Tage Zeit sich das komplette Set einzutrichtern. Respekt vor dieser Leistung, denn er spielte meines Erachtens fehlerfrei. Dafür bekam er natürlich sofort einen riesigen Beifall. Aber keine Zeit für Selbstbeweihräuchrungen, Irrbloss ließen es sofort wieder krachen. Die Kombination aus Black Metal mit einer Neigung Richtung Viking Metal bzw. dem was wir Deutschen unter Viking Metal verstehen - die Skandinavier definieren diese Musikrichtung ja doch etwas anders -
schlug ein, wie eine Dänaxt auf dem Kopf der Feinde. Kalt und rau und doch wieder melodisch und atmosphärisch präsentierte sich die Musik der Schweden. Genau mein Ding, so schüttelte
auch ich mal mit den Haaren. Dem Sänger wurde plötzlich der Platz auf der Bühne zu eng und
er gesellte sich ins Publikum. Oder war es doch wegen den Frauen, die ihn wegen seines freien trainierten Oberkörpers anhimmelten und mit den Augen fast verschlangen? Das wird wohl
ein Geheimnis bleiben. Aber das steht auch auf einem anderen Blatt. Nach ein paar Zugaben war
dann leider auch für Irrbloss Zeit zum aufhören gekommen. Musikalisch waren Irrbloss wirklich ein Highlight!
Alles in Allem war es ein echt gelungener Abend im Meltdown Club und ich freute mich, dass ich nach der ganzen Mittelaltermusik auf den Märkten endlich wieder mal was metallisches hören konnte!
Wer also mal die Möglichkeit hat, sich Irrbloss anzuschauen, sollte dies echt tun. Es lohnt sich.
hf
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h_f
crazy mo