Okt. 10 - SCRAM - Grenzbrecher mit Leidenschaft

Metal Guardian: Ihr existiert nun schon fast zwanzig Jahre mit einem relativ stabilen Line Up (nur ein Wechsel am Bass). Heutzutage ist das ja recht ungewöhnlich. Was glaubt ihr, woher euer Zusammenhalt kommt?


SCRAM: Es geht einfach um mehr als „nur“ um die Band. Über die Zeit sind Freundschaften entstanden und es gibt einen Zusammenhalt wie in einer Familie. Jeder kennt den anderen, vertraut und respektiert ihn. Scram ist ein Bestandteil unseres Lebens.


MG: In dieser Zeit habt ihr allerdings erst zwei vollständige Alben veröffentlicht. Warum die Zurückhaltung?


S: ...wir machen Qualität und die braucht Zeit ...haha..;-)


MG: Nun also die Veröffentlichung von Rich, Rotten and Poor. Wie verliefen die Aufnahmen aus eurer Sicht?


S: Es war eine sehr intensive Zeit, ab dem Zeitpunkt als alle Songs fertig waren und die Zeitpunkt als alle Songs fertig waren und die Aufnahmen starteten. Erstmals ist es uns gelungen die Songs in Konzertgeschwindigkeit einzuhämmern. Außerdem hat Peter eine enorme stimmliche Entwicklung gezeigt. Das war sehr beeindruckend.


MG: Macht Rich, Rotten and Poor doch mal unseren Lesern schmackhaft …


S: Die Scheibe ist die Beste die nach Overkill dieses Jahr veröffentlicht wurde...nur leider hat das noch keiner festgestellt ;-)


MG: Mal in die Zukunft geschaut. Wird es wieder sechs Jahre dauern, bis ein neues Scram Album zu erwarten ist?


S: Nächstes Jahr hat Scram Geburtstag ... lasst euch überraschen


MG: Euer Sänger Pedda betreibt ja Nachwuchsförderung der klassischen Sorte. Sein Sohn Max spielt ja bei Tormentor. Was haltet ihr von all den aufstrebenden jungen Bands der Region?


S: Davon gibt es einfach zu wenig oder sie werden kaum gehört. Wir versuchen solche Bands zu fördern, mit den Mitteln und Möglichkeiten die wir haben ( z.B. gemeinsame Gigs ) und wenn der Durchbruch von z.B Tormentor kommt, dann spielen wir da als Vorband ;-)


MG: Die aktuelle Situation der Thrash Szene sieht eurer Meinung nach wie aus? Und ein Dauerbrenner als Thema – die Situation des Metal in Deutschland / Brandenburg.


S: Viele junge Thrashbands aber vor allem Thrash Urgesteine haben aktuell geile Scheiben am Start. In diesem Sinne gibt es aber in Brandenburg keine Thrash Szene. Sehr viel Spaß macht es Konzerte bei unseren Nachbarn in Polen zu spielen.


MG: Da ihr gerade Polen erwähnt, dorthin habt ihr ja wirklich eine starke Bindung. Was gibt es denn für den Metaller aus Deutschland hinter der östlichen Grenze zu entdecken?


S: Lass es uns mal so ausdrücken: Man hat dort drüben manchmal den Eindruck, die Zeit scheint etwas still zu stehen. Wir wurden bisher immer aufs Herzlichste empfangen. Es herrscht eine Art Enthusiasmus den wir so vielleicht noch aus den frühen Neunzigern hier im Osten kennen. Klar gibt es dort auch viele Musiker auf den Konzerten, uns erschienen die aber nicht wie die, bei uns so verbreitete Muckerpolizei! Es sind dort viele Freundschaften entstanden und es gibt immer ein großes „Hallo!“, wenn wir wieder mal dort auftauchen, sei es auch nur als Zuschauer. Über die durchgängig hohe Qualität der polnischen Bands brauchen wir sicher kein Wort zu verlieren, das sollte inzwischen bekannt sein!


MG: Können wir von der dortigen Szene noch Einiges lernen? Wenn ja, was?


S: Ist eine Szene in dem Sinne lernfähig? Eher nicht. Die Szene als solche setzt sich ja aus den Persönlichkeiten zusammen, die sie darstellt, Lernen kann nur der Einzelne, wobei das ein steter Selbstlauf ist. Eine Szene kann stark oder schwach sein, unabhängig davon, wie die Einzelnen in ihr sind. Vielleicht könnte man von den Polen zumindest übernehmen, seinen eigenen lokalen Bands den dringend benötigten Support Teil werden zu lassen. Das wäre eine gute Sache! Das scheint uns, gerade abseits von Berlin in Brandenburg, ein Problem zu sein. Also in diesem Sinne: support your local underground!


MG: Ihr spielt ja nur in einer Band, Scram, was denkt ihr über Musiker, die in mehreren Bands gleichzeitig spielen?


S: Es macht sicherlich für einige Musiker Sinn eine große Vielfalt von Musik zu spielen, weil es den musikalischen Horizont erweitert Also jetzt nicht in 20 verschiedenen Black-, Thrash- oder Death Metal Combos, sondern in verschiedenen Musikstilen. Wir sind vier Kumpels die miteinander Musik machen, nicht vier Musiker die einen Job machen. Das wäre für uns der falsche Ansatz.


MG: Wie sieht die Zukunft von Scram aus? Habt ihr (musikalische) Träume, die ihr unbedingt verwirklichen wollt?


S: Wir werden sicher weiter Musik machen. Wie das aussieht oder sich anhört wissen wir jetzt auch noch nicht. Auf alle Fälle wollen wir mal als Vorband von Kreator spielen. Und wenn man Träume verrät, gehen sie nicht in Erfüllung .


MG: Was können wir in näherer Zukunft von euch erwarten?


S: Wie schon gesagt, Scram wird nächstes Jahr 20 Jahre alt. Dafür bereiten wir gerade eine Überraschung vor. Danach wird es sehr wahrscheinlich eine Split 12“ - Platte mit der befreundeten Band Schleiße Stankend Gliud geben.


MG: Wollt ihr noch was loswerden?


S: Ein paar CDs.



Die Band ist:


Peter Seipke - Vocals


Gustl Silvio Baier - Drums


Hans (Hirsch) - Bass


Gene - Guitar


www.scram-thrash.de


ds


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