Hellz Freunde,
vor zwei Wochen fand ja nun das zweite Konzert der Holländer The Devil's Blood in Berlin statt. Der Gig selbst wurde eigentlich von der „Berlin Metal Legion“ - also echten Fans - organisiert, so dass der Austragungsort bewusst etwas kleiner ausgefallen ist, als beim Live Debüt Ende 2009 im "K17"

Das "White Trash“ ist mal ein Irisch Pub gewesen, gilt als gemütlich und liegt, wie viele Berliner Clubs eine Treppe abwärts im Kellergewölbe. Die Decken sind tief die Räume verzweigt, aber eben gemütlich, soweit man das an diesem Abend beurteilen kann, denn der Laden ist rappelvoll!
Ich komme nach etwas wirrer Anfahrt zwar nicht dazu, den Support Act anzusehen, aber rechtzeitig zum Beginn der Okkult Rocker, deren Musik ich seit dem Auftauchen der Band in der Szene in mein Herz geschlossen habe. Eigentlich komme ich doch nicht rechtzeitig, denn zuerst steuere ich das Herren WC an (…ja was denn sonst!?) und hege hernach eigentlich die Absicht mir ein Pilsener am Tresen zu holen, jedoch beginnt das Konzert unmittelbar. Und damit auch ein paar Probleme für mich. Der Club ist wie erwähnt recht klein, dazu ist der "Hauptraum" genauso breit wie die Bühne und ich stehe somit zu Beginn ca. in der siebenten, achten Reihe in einer denkbar ungünstigen Position für einen Fotografen.
Naja, und da ich ja der Meinung bin, dass in erster Linie der Fan ein Recht darauf hat für sein Geld die Band ungestört genießen zu dürfen, tue ich auch nichts, mich störenderweise durch die Leute nach vorn zu schieben – unabhängig davon, ob ich nun selber auch Fan bin. Ich versuche also erst mal ein paar Shoots kopfüber und finde mich damit ab, eben mal "nichts" mit nach hause zu nehmen. Das ändert sich, als mir zwei Gäste entgegen kommen, auf dem Weg weg von der Bühne, diese Gelegenheit nutze ich dann doch mich dezent nach rechts vorn durch zu schieben, so dass ich - eben rechts - neben der Bühne ankomme. Die Position ist zwar immer noch grenzwertig für "gute" Fotos aber akzeptabel. Zusätzlich zum Standortproblem kommt natürlich ein Muschibuhbuh Licht, welches auch nicht gerade Raum für kreatives Fotografieren bietet.

Aber! Dafür lässt die dargebotene Show keine Wünsche offen, die Band entert – diesmal bereits mit Schweineblut begossen - die Bühne und legt ohne ein Wort der Begrüßung los. Ein gesprochenes Wort wird man in den kommenden knapp eineinhalb Stunden weiterhin nicht hören, dafür Musik der Extraklasse! Den Einstieg bilden zwei Songs der EP "Come, Reap" gefolgt von "A Waxing Moon Over Babylon" - die B-Seite der ersten Single der Band. Wenn ich es richtig erinnere sind im Set nur zwei oder drei Songs des aktuellen Longplayers vertreten, der Rest wird durch, "The Graveyard Shuffle" (A-Side der Single) und den Rest der Come, Reap EP bestritten. Die Reihenfolge scheint durchdacht gewählt, alles kommt wie in einem Guss über die Fans herein, die jeden Song genießen, mitbangen und singen.
Der Sound ist druckvoll, dabei nicht zu laut [ja laut schon ;-)] die kleine Bühne ist für die drei Gitarristen, Frontfrau "Mouth Of Satan" und die Rhythmussektion schon zu klein, jedoch sind alle bis in die Haarwurzeln motiviert und spielen als ginge es um den angestrebten Einlass in die Hölle.
Überhaupt, es kommt mir vor, als wäre das gesamte Konzert ein einziges nimmer endendes Gitarrensolo, die Band strotzt vor Spielfreude und garniert die eingängigen Songs immer wieder mit atemberaubenden Improvisationen. „Voodoo Dust“ sowie „Christ or Cocaine“ beenden mit aberwitzigen Soli das Set, bis die Band die Instrumente eher unkontrolliert niederlegt und die begeisterten Zuschauer einer Feedbackorgie überlässt, um auf nimmer wieder sehen, ohne ein Wort die Bühne zu verlassen.
Sowas sollte man mal gesehen haben…
pedda
Mehr Bilder gibt es in Pedda's Fotoalbum auf Photobucket!
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