XIII. Barther Metal Open Air

Das 13. Barther Metal Open Air ist wie immer vollgestopft mit guten aber auch weniger gut Bands und sehr, sehr vielen Fans. Schon in den letzten Jahren platzte der Stadtpark, auf dem das Festival traditionell stattfindet, aus allen Nähten. Wenn diese Entwicklung in den nächsten Jahren anhält, kann man gespannt sein, wo das Festival in Zukunft stattfindet. Aber erstmal zum Barther 2011. Eine Neuigkeit in diesem Jahr, war der Festival Guide, von niemandem geringeren gesponsert als dem Metal Guardian, der einen darüber informiert wo man aufs Klo gehen kann, wo man Bier kauft und natürlich auch wo und wann es die Musik gibt. Es gibt also keine Ausrede mehr, wenn man eine Band verpasst hat. Ist man allerdings zu spät losgefahren, kann es schon passieren, dass ein paar Bands untergehen. Deshalb startet der musikalische Teil hier erst bei MYRD. Eine der wenigen Bands, für die Besucher, denen es vor allem wichtig ist HORNA zu sehen. Allzu große Erwartungen darf man bei der Band allerdings nicht haben, richtig überzeugen können sie nicht. An dieser Stelle sei noch erwähnt, das nur wenige Bands in diesem Jahr unter schlechtem Sound leiden mussten, in der Hinsicht hat sich das Festival deutlich verbessert.


Weiter geht es mit zwei Bands, die vor allem für die Ohren des Pagan-Publikums gedacht sind. KINGS OF ASGARD und FINSTERFORST. Gerade Finsterforst haben einen großen Anteil Folklore in ihrer Musik, die Musik erinnert ein wenig an ENSIFERUM. Während KINGS OF ASGARD es etwas härter versuchen. Ist man Freund dieser Musik, dürften beide Bands keine Enttäuschung sein. So langsam nähert sich der Abend, die Besucher werden betrunken, die Sonne geht langsam unter und so betreten immer mehr Black Metal Bands die Bühne. Das einhalten des Zeitplans auf dem diesjährigen Barther hat sich ebenfalls stark verbessert, so dass HEIMDALLS WACHT fast pünktlich die Bühne betreten. Die Band dient gut als Übergang. Sie hat noch einen leichten Pagan Touch, ist allerdings bei weitem weniger folklorisch. So kann man sich langsam und schleichend an den Black Metal gewöhnen, ohne dass man es merkt. Für die ganz harten Black Metaller war die Band etwas lahm, dennoch war die Bühne sehr voll, also hat auch diese Band großen Anklang beim Publikum gefunden.


Nach kurzer Umbaupause ging es schon weiter mit BESATT. Leider scheint diese Band vor einiger Zeit ihren Erfolgs-Zenit überschritten zu haben. Die letzten Auftritt der Polen waren immer etwas mittelmäßig. Auch diesmal wirken sie etwas unbeholfen und vielleicht auch etwas desinteressiert. Die Band hatte in jedem Fall schon bessere Auftritte. Schade drum, denn Alben wie die Hellstorm lassen sich auch gerne mal hören, aber live derzeit leider nicht.


Doch danach kam das große Highlight des Festivals. Zumindest für einige. Wieder einmal nicht ganz zum Publikum passend, wurde eine finnische Band nach Barth geflogen, die nicht gerade häufig in Deutschland anzutreffen sind. Die Rede ist von HORNA. Nachdem BEHEXEN und SARGEIST im letzten Jahr beide einen mehr oder weniger guten Eindruck hinterlassen haben, stieg die Angst, dass HORNA ebenso enttäuschend sein könnten. Doch kurz nachdem die Band die Bühne betreten hat, war alle Sorge weg. Alleine für diese Band haben sich die 30 Euro Eintrittsgeld locker gelohnt. Viel zu kurz war die Spielzeit, sie hätten locker noch eine Stunde länger spielen können. Selbst dann hätten sie nicht mal ansatzweise ihre Masse an Songs, die sich auf 7 Studioalben und unzählbar vielen Splits verteilen, geschafft zu spielen. Nichtsdestotrotz war es ein genialer Auftritt, bei dem sich das warten gelohnt hat und jedes Black Metal Herz schneller schlagen lässt.


Danach folgten als letzte Band des ersten Tages ONDSKAPT. Hier hatten viele Besucher dann doch lieber Lust ihren Spaß auf dem Zeltplatz zu haben, statt vor der Bühne. Ein kurzes Reinhören in die Band hat auch gereicht um sich dem anzuschließen.



Am nächsten Morgen wird man sanft mit Musik, die aus allen Ecken des Zeltplatzes herbeischallt geweckt. Von HAMMERFALL bis FINTROLL war alles dabei. Viel Zeit zum Wachwerden hat man eh nicht, denn um 12 geht es weiter mit BLACK SHORE aus Lübeck. Die Band spielte auf eigenen Wunsch sehr früh, da sie am Rest des Tages noch große Pläne hatten. Sich zu betrinken. Das war für die Besucher, die die Band sehen wollten etwas schade, denn eigentlich war die Musik besser um als erste Band spielen zu müssen. Etwas später hätte die Atmosphäre gepasst. Dennoch haben einige Besucher sich aufgerafft um sich die Band anzusehen.


Danach folgt eine längere Pause, denn der Kater vom Vortag musste nun erstmal in der Ostsee ertränkt werden und das erfordert einige Stunden Zeit.


Weiter geht es also erst um 18 Uhr mit dem Rest von THYRUZ. Eine Black Metal Band aus Norwegen. Recht unbekannt und sind auch nicht unbedingt der Knaller des Abends. Im Anschluss folgen VALKYRIJA. Ebenfalls Black Metal, allerdings aus Schweden. Hier spalten sich ein wenig die Gemüter. Für einige gehört diese Band zu den besten des Abends, für andere sind sie wieder zu eintönig. Einige Songs zwischendurch klingen aber recht gut, man kann die Band also durchaus mal gesehen haben. Die nächste Band ist wieder etwas für die Freunde des fröhlichen Pagan Metals, denn KROMLEK stimmen ihre Instrumente. Warum genau sie sich als Urban Pagan Metal Band bezeichnen ist nicht ganz klar, aber was soll man sich darunter auch vorstellen?


Als Vorletztes Band des Abends spielen SKYFORGER. Bei den Letten kann man sich eigentlich immer sicher sein, dass der Auftritt gut wird, richtig versaut haben sies auf der Bühne noch nie. Sie bringen die Stimmung noch ein letztes mal in Schwung. Die Hörnerträger schunkeln mit, die langsam erschöpften genießen die Musik auf den Bänken der Tribüne. Das ist eine Band, die voll in das Konzept vom Barther Metal Open Air passt.


Zu guter letzt noch eine Band, die dagegen etwas mehr aus der Reihe tanzt. POST MORTEM sind mal eben schnell vom Summerbreeze nach Barth gefahren um hier den krönenden Abschluss zu absolvieren. Die Band ist musikalisch vollkommen in Ordnung und legt einen guten Auftritt hin. Außerdem bilden sich einen netten Kontrast zu all den Black-, Pagan- oder Vikingbands. Dennoch scheinen sie eher auf ein Festival wie das Party San oder das Stromgitarrenfest zu passen. Das geht den Fans ähnlich, es ist spontan sehr leer vor der Bühne geworden.



Damit ist das 13. Barther Metal Open Air vorbei. Insgesamt wurden viele Verbesserungsvorschläge angenommen. Dem Publikum scheint es gefallen zu haben. Also dann bis zum nächsten Jahr, wenn es in dem kleinen Ort an der Ostsee wieder laut wird.

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