• ... und es ist mal wiedewr die Bahn.


    Am Dienstag, den 26. Oktober wird Deutschland wieder lahmliegen. Die Bahngewrkschaften TransNet und GDL rufen mal wieder zum Streik auf.
    Diesmal geht es allerdings nicht um MEHR Geld, sondern "nur" um einen Branchentarifvertrag.


    Besonders betroffen ist erneut der Regionalverkehr. Im Osten werden die Knotenpunkte Leipzig, Dresden, Magdeburg, Rostock und Berlin bestreikt!




    DANKE LIEBE GEWERKSCHAFT!!!!! :dampf:

  • ja irgendjemand sollte sich endlich mal als ernsthafte Konkurrenz für die DB entwickeln...dann würden die sich vielleicht ein bisschen mehr mühe geben....und die Streckennetze könnten sie auch gleich verbessern...

  • Ich kann die Bahner aber verstehen... und Leute - wenn ihr was gegen das Streiken habt - seid froh, dass ihr nicht in Frankreich lebt! Da nimmt JEDER bei jedem FURZ sein Recht zu streiken wahr. Jetzt die Tage war dort an manchen Orten der Spritpreis über dem für Champagner. Das halbe Land streikt, weil das Rentenalter von 60 auf 62 hochgesetzt werden soll.

    Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht aendern kann, den Mut, Dinge zu aendern, die ich aendern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • ich hab ja prinzipiell nichts gegens Streiken, oft bringt es ja auch -ein bisschen- was. Und wir Studenten bekommen ja vielleicht sogar wieder Geld zurück. aber wenn ich dann auf einmal statt etwas mehr als ne Stunde locker 2 Stunden nach Hause brauche, dann nervt das schon.

  • Und ich find's irgendwie immer süß, wenn über BVG und Berliner S-Bahn geschimpft wird.
    Dabei haben wir es hier so verdammt gut.
    Anderen Städten geht's viel schlechter.


    Aber ja, ich stimme zu.
    Bloß weil jemand mehr Kohle will, sollte er sich vielleicht eine andere Taktik überlegen, statt es an unschuldigen Fahrgästen abzulassen.
    Vielleicht Melonen auf den Vorstand?

    Freiheit ist nicht positiv oder negativ.
    Es ist ein Ausgangszustand, den man nutzen kann oder aber auch nicht.

  • Zitat von "Roe"

    Und ich find's irgendwie immer süß, wenn über BVG und Berliner S-Bahn geschimpft wird.
    Dabei haben wir es hier so verdammt gut.
    Anderen Städten geht's viel schlechter.


    Erzähl.

    We ride like a patrol of angels within a gloomy black sky.
    As the course of our path changes, there is the fire where the butterflies die.
    Dirty runes glorify gray stones, relics from the ancient times.
    Earthly worms reaping my bones, raping flesh - hiding these crimes.

  • Nehmen wir doch mal München. Die sogenannte "Weltstadt mit Herz", die das Oktoberfest ausrichtet und ja angeblich ach so toll ist.


    Name der Schufte:
    MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund)


    Tickets:
    es gibt ca. 3mal soviele Fahrkarten-Arten wie bei der BVG


    Tarifsystem:
    Ist in 16 Ringe, bzw. 4 Zonen gegliedert:
    http://www.eurotravel.idv.tw/f…11_32_de8f9c00a967523.jpg


    Die Nachteile:
    Tarifsystem
    - Aufgrund der vielen verschiedenen Fahrkarten ist es unmöglich, als Tourist durchzusteigen
    - Es gibt Fahrkarten, die für Ringe und für Zonen sind. Wer beides mischt, hat schnell Stress
    - Die Fahrkarten kosten mehr als doppelt soviel wie bei der BVG. Ein Einfach-Schein kostete vor 4 Jahren ca. 4,40 (vgl. BVG: 2,10), eine Tageskarte kostete 9,00 (vgl. BVG: 6,00 oder so?)
    - Wer schwarzfährt (egal ob mit Absicht oder wegen des bescheuerten Systems unbewusst), zahlt 60,00 (vgl. BVG: 40,00)
    Fahrten
    - S-Bahn fahren im 20min-Takt. U-Bahnen im 10min-Takt. So die Theorie. In Wahrheit kommen alle immer 5min zu spät, ergo wartest du auch mal gut und gern 30min auf die nächste S-Bahn. Die Folge: Wegen der langen Umsteige-Zeiten habe ich damals für eine Strecke von theoretisch lächerlichen 40min sage und schreibe 60min gebraucht (Anschluss-S-Bahn fuhr immer vor Nase weg)
    - Wenn irgendwo eine Störung auftritt, holt die BVG ganz schnell den "SEV", sogenannter "Schienen-Ersatz-Verkehr". In München habe ich einmal wöchentlich 2-3 Stunden länger nach Hause gebraucht: Keiner wusste was von der Störung, es gab keinen Alternativ-Plan.
    Man wartete einfach, bis die Störung weg war, suchte sich einen alternativen Heimfahrtsweg (mit großen Umwegen) oder nahm das Taxi (kostet ja auch nix...).
    - JEDEN TAG zwischen 00.00h und 06.00h findet kein Bahn-Verkehr statt (keine U-,S-, Trambahn, Bus). Wer in dieser Zeit heim will, holt das Taxi. Ja, dazu gehört auch die Innenstadt und ja, dazu gehören auch Feiertage oder Wochenenden. Nachts ist in der Regel Ende-Gelände!
    Das führt dazu, dass man in den meist unterirdischen Innenstadt-Bahnhöfen das blanke Grauen erlebt: Menschen wollen um 23.00h keine Party verlassen, um die letzte S-Bahn zu bekommen. Also saufen sie und saufen immer weiter und sind dann deutlich betrunkener, als wenn sie einfach gegen 02.00h heimgefahren wären. Gegen 04.00h hab ich an manchen Tagen das blanke Grauen da unten erlebt: Hunderte Menschen sammeln sich dort unten an (wo soll man auch sonst auf die S-Bahn warten, ist ja verdammt kalt draußen), überall riecht es nach Kotze (wie gesagt, die Leute trinken deutlich mehr) und Urin (da es keine Toiletten da unten gibt, pissen halt alle im Suff überall hin). Die Leute werden aggressiv, es gibt Pöbeleien, etc.


    Und da beschwert sich der Berliner?
    - 5min-Takt auf allen U-Bahnen und Ring.
    - Übersichtliches Tarifsystem
    - Störungen werden auf der Startseite der Website angekündigt und ein SEV eingerichtet. Davon abgesehen kann man in Berlin fast alle Strecken mit einem anderen öffentlichen Verkehrsmittel umgehen (dann nimmste halt statt der S-Bahn mal den Bus).
    - Es fährt IMMER IRGENDWAS


    Ja, es gibt alle paar Jahre mal Streik. Fragt die Münchner, die machen derartige Situationen Tag für Tag mit...



    EDIT:
    Ach ja und ich hab noch was vergessen:
    In Berlin kann man Monatsabos bestellen, ganz einfach über's Internet:
    Man bestellt, gibt seine Bankverbindung an. Danach bekommt man die Fahrkarten zugeschickt und muss nur noch ein volles Konto haben, damit sie monatlich oder jährlich abbuchen können.


    In München muss man dafür einen Antrag stellen und zwar persönlich.
    Gerade nach den Ferien (Studenten, Azubis, Schüler) steht man im einzigen Kundencenter am Hauptbahnhof gut und gern mal 3 Stunden.
    Danach ist die Sache nicht ausgestanden: Man muss jeden Monat Bargeld holen und am Automaten eine neue Karte ziehen. Häufig fressen die keine Scheine oder man muss endlich Nummern und Kram angeben, bis man seine doofe Karte endlich in der Hand hält.
    Zwischenzeitlich ist die S-Bahn meistens weggefahren und man wartet nochmal 30min...

    Freiheit ist nicht positiv oder negativ.
    Es ist ein Ausgangszustand, den man nutzen kann oder aber auch nicht.

  • Nur ma um meine Position klar zu machen, es geht mir weniger darum die Bahn schlecht zu machen. Eher hab ich was gegen die Gewrkschaften, die wegen jedem Furz zum Streik aufrufen.


    Fakt ist, ein Streik trifft fast immer die Falschen mit erheblichen Auswirkung.


    Auch bin ich mir durchaus bewußt, wie "gut" wir es in Deutschland und auch besonders mit Berlin haben. Deine Beispiele, Roe, sind da genau richtig.


    panzerfaust: Bei dem Streik geht es ja um die "Konkurrenz" der DB. Die Gewerkschaft fordert ja, dass alle Bahnunternehmen einen Tarifvertrag bekommen. Die kleineren Bahnunternehmen können sich das nur schwer leisten ...


    @Thrashi: Von daher, ich kann die Bahner nicht verstehen, denn es werden die zum Streik aufgerufen, die bereits das "gute" Geld verdienen.

  • KingNothing1234:
    Das will ich auch nicht behauptet haben.
    Ich finde es nur süß, dass die Berliner immer so gegen die BVG wettern.
    Wie ich bereits zuvor geschrieben habe:
    "Aber ja, ich stimme zu.
    Bloß weil jemand mehr Kohle will, sollte er sich vielleicht eine andere Taktik überlegen, statt es an unschuldigen Fahrgästen abzulassen.
    Vielleicht Melonen auf den Vorstand?"


    In meinen Augen bringt es gar nichts, auf diese Art zu streiken.
    Die Leute, die auf die Züge angewiesen sind, werden auch weiterhin damit fahren, weil ein Auto doch immer noch teurer ist oder einen Parkplatz braucht, etc.
    Daher werden die Kunden nicht "verscheucht", sodass das Unternehmen weniger Umsätze hat, ergo bringt ein derartiger Streik auch nichts, weil es "denen da oben" nicht weh tut.


    Man sollte sich definitiv etwas anderes überlegen, als Passagiere, Fahrgäste u.ä. leiden zu lassen. So leiden nämlich zwei: Der Fahrgast (weil nix geht) und der Streikende (weil ihm etwas an seinem Job nicht passt).


    Und ich stimme King auch zu, denn die verdienen teilweise schon superviel, im Vergleich zu anderen Branchen. Was es da noch zu Motzen gibt, weiß ich manchmal echt nicht...

    Freiheit ist nicht positiv oder negativ.
    Es ist ein Ausgangszustand, den man nutzen kann oder aber auch nicht.

  • @Kingie: naja ich hätte kein Problem damit die DB schlecht zu machen, bei denen läuft meiner Meinung nach ne Menge falsch, aber kann ja auch, weil die "Konkurrenz" gar keine richtige Konkurrenz ist. Das meinte ich eben, die müssen sich ein bisschen bedroht fühlen damit man nicht ständig streiken muss (Das gleiche gilt meiner Meinung nach auch für so einige andere Unternehmen ich denke da nur spontan an das rosa T^^).


    Abgesehen davon können wir uns immer noch glücklich schätzen, ich glaube in Frankreich und (wenn ich das richtig mitbekommen habe) Belgien gehts momentan weitaus chaotischer zu, wo gar nichts mehr fährt...nicht mal mehr Autos, weil kein Benzin da ist. Meiner Meinung nach wird noch viel zu wenig gestreikt. Ich möchte als golmer Student nachmittags um 4 meine Eltern verzweifelt anrufen müssen, weil ich nicht mehr nach Hause komme. Denn dan würde ich mich richtig beschweren und auch DANN hätte die DB vielleicht ein wirkliches Problem, weil ich bestimmt nicht die einzige wäre.


    Was ich übrigens lustig finde ist, dass es vielleicht 1-2 Monate her ist, dass in den Nachrichten gesagt wurde, dass die Bahn ihr "Image" verbessern möchte und dafür xy Millionen Euro Investieren möchte. Glück für die DB, dass sie sich damals keine offizielle Deadline gesetzt haben, an dem das gute Image auch für die Kunden spürbar ist.

  • Magenta! Das T ist Magenta! Hrhr. Die Farbe haben sie sich sogar rechtlich sichern lassen, die Spinner.

    Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht aendern kann, den Mut, Dinge zu aendern, die ich aendern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • so schlimm wars gestern übrigens nicht. Ich konnte pünktlich zur Uni fahren und habe den Zug genommen der 35 Minuten zu spät kam, dadurch für mich aber pünktlich und obendrein total leer war. Aber prinzipiell hatte so ziemlich alles Verspätung.


  • Achso ... ich möchte mich übrigens dafür entschuldigen, dass ich fälschicherweise die GDL beschuldigt habe. Die zweite Gewerkschaft war natürlich die GDBA ...


    Der eine oder andere wird es sicherlich schon vernommen haben, dass ein erneuter Streikaufruf erfolgt ist. Diesmal ist es wirklich die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokführer). Inhaltlich geht es immer noch um einen flächendeckenden Tarifvertrag.


    Das - in meinen Augen - aber bescheuerteste daran ist, dass die S-Bahn Berlin mit bestreikt werden soll. Sprich die schon so schlechte Lage soll sich Ende Febraur durch den Arbeitsausstand noch verschärfen. Ich hoffe, dass dem die Politik noch Einhalt gebietet!

  • Das GANZ große Chaos ist in Berlin wirklich ausgeblieben. Halt nur vereinzelte Pendler, die festsaßen, weil sie keine andere Möglichkeit hatten.


    Oder so wie ich, der extra noch bei der Hotline angerufen hat, die einem dann nicht ganz vollständige Infomationen gibt ...

  • aber auf der anderen Seite stand da auch, dass 80% der Züge stillstanden. Also so entspannt kanns ja bei solchen Zahlen auch nicht sein. (obwohl da nicht stand wofür die 80% gelten, für Deuschland oder nur betroffene Regionen..)

  • Haaaa...


    Klein-Roe ist in die S-Bahn gestiegen, die eigentlich nach Osten fahren sollte. Aber dann ruckte die S-Bahn und fuhr einfach nach Westen.
    Und alles, was dann noch in 20min kommen sollte, sollte nach Westen fahren, also weiterhin völlig falsch.
    Klein-Roe hat heute morgen einen sehr interessanten Spaziergang durch Berlin gemacht und kam nur deshalb pünktlich in der Arbeit an, weil man ja aus Versehen um 4:00h aus dem Bett gefallen ist.
    Und jetzt hat Klein-Roe Gefrierbrand am Popo und will, dass sowas nich nochmal passiert ;(

    Freiheit ist nicht positiv oder negativ.
    Es ist ein Ausgangszustand, den man nutzen kann oder aber auch nicht.